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Als Hindu wird man geboren

Das Interesse am Hinduismus als eigentlichem Ursprung der oben genannten neuen religiösen Bewegungen ist in Deutschland allerdings eher gering. Der Religionswissenschaftler Dr. Bertram Schmitz begründet dies vor allem mit der starken Verwurzelung des Hinduismus im südasiatischen Gesellschaftssystem. "Rein formell kann nur Hindu sein, wer in eine bestimmte Kaste geboren wurde. Ein Übertritt zu ihrer Religion ergibt für Hindus keinen Sinn", erklärt Schmitz. Darum sei ihm auch kein Deutscher bekannt, der sich zum klassischen Hinduismus bekenne.

Hinduistische Elemente im Alltag

Der Hindu-Tempel in Hamm

Einzelne Elemente des Hinduismus haben allerdings sehr wohl Eingang in westliches Denken gefunden - zum Beispiel Ayurveda, Yoga oder Meditation. Wer mehr wissen möchte, kann eines der vielen Feste in hinduistischen Tempeln besuchen. So feiern beispielsweise jedes Jahr Inder aus ganz Deutschland in Köln die "Durga Puja" - ein dreitägiges Fest zu Ehren der Göttin Durga. Unter den rund 500 Besuchern sind auch zahlreiche Deutsche. Meist werden sie von Menschen wie Margarethe Chatterjee eingeladen, die mit einem Inder verheiratet ist. Ihren Bekannten hat sich durch den Tempelbesuch eine neue Welt erschlossen, "denn im Vergleich zu den christlichen Gottesdiensten ist hier alles viel bunter und lauter".

Karte 1. Leseverstehen: Aufgabe (1) Globales Lesen (259 Wörter; 1903 Zeichen) 6 Min.

Dringend gesucht: Islamlehrer

Islamischer Religionsunterricht an deutschen Schulen? Diskutiert wird darüber schon Jahrzehnte. Doch erst seit ein paar Jahren nimmt er konkrete Gestalt an. Muslimische Schüler gibt es viele - nun fehlen noch die Lehrer.

Schü­ler gibt es viele - Leh­rer kaum

Islamunterricht ist gewünscht

Als der Wissenschaftsrat im Januar 2010 die Ausbildung von Islamlehrern für deutsche Schulen forderte, lief er im Grunde offene Türen ein. Politiker quer durch alle Parteien, die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft sowie etliche islamische Verbände schlossen sich der Forderung an. Doch bereits die Besetzung der Beiräte, die für die Zusammenarbeit zwischen dem Staat und der muslimischen Glaubensgemeinschaft zuständig sein sollen, sorgte für heftige Diskussionen. Zu unterschiedlich sind bei den islamischen Verbänden die Vorstellungen, wie Deutschlands junge Muslime unterrichtet werden sollten. Und eine zentrale Vertretung, die für alle zuständig ist, gibt es nicht.

Der Bedarf wächst

Wie viele Schüler bundesweit muslimischen Glaubens sind, kann bislang nur geschätzt werden. Die Zahlen gehen weit auseinander - von 700.000 bis 900.000. Sicher ist nur: Es werden mehr. Viele Bundesländer haben auf den veränderten Bedarf bereits reagiert und bieten seit einigen Jahren im Rahmen von Modellversuchen Islamkundeunterricht an. Allen voran Nordrhein-Westfalen: 1999 startete der Islamkundeunterricht in deutscher Sprache. Zirka 130 Schulen beteiligen sich daran. Nun soll der Unterricht so bald wie möglich für alle rund 300.000 muslimischen Schüler landesweit eingeführt werden. Baden-Württemberg hat zehn Versuchsprojekte, Niedersachsen etwa 30, Rheinland-Pfalz 3. Bayern hat mehrere Modelle versuchsweise gleichzeitig. Nur in den neuen Bundesländern stellt sich die Frage des Islamunterrichts gar nicht erst – dort leben zu wenige Muslime.

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