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Berufe neu und modern

Zum 1. August wurde die Ausbildungspalette erheblich erweitert

Von Stefan Seewald

Jeder braucht ihn irgendwann einmal. Der Anlass ist jedoch ein trauriger. Meistens geht es um den Tod naher Angehöriger. Daran wird man nicht gern erinnert, und so ist der Beruf derjenigen, die sich mit den Angelegenheiten einer Bestattung professionell befassen, in der Öffentlichkeit weitestgehend tabuisiert. Das soll sich jetzt ändern, hofft die Geschäftsführerin des Kuratoriums der deutschen Bestattungskultur, Kerstin Gernig. Der Grund dafür: Ab 1. August ist der Beruf des Bestatters offizieller Ausbildungsberuf und als solcher definiert vom Bundesinstitut für Berufsbildung in Bonn (Bibb).

Die offizielle Berufsbezeichnung lautet "Bestattungsfachkraft" - vorläufig, wie das Institut betont. Die Lehre dauert drei Jahre und findet in den Ausbildungsbetrieben sowie an der Berufsschule statt. Spätere Einsatzorte sind Bestattungsinstitute oder Friedhofsverwaltungen.

Die Bestatter haben "jahrzehntelang" um diese Anerkennung gerungen, erläutert Gernig. Bisher sei es meist so gewesen, dass Bestattungsinstitute Familienbetriebe waren und das Wissen auf diese Weise von Generation zu Generation weitergegeben worden sei. Eine Ausbildung zum "Geprüften Bestatter" wurde bislang vom Bundesverband der Bestatter organisiert. Kerstin Gernig: "Jetzt öffnet sich der Beruf auch für diejenigen, die nicht aus den entsprechenden Berufen kommen." Zudem sei nun auch die Möglichkeit eines beruflichen Aufstiegs eröffnet, etwa zum Bestattungsmeister. Und für das Kuratorium sei der Status als Ausbildungsberuf auch eine Form der Imagepflege für die Branche. Die Wirklichkeit des Berufs habe nichts mit dem alten Bild zu tun, das die meisten Menschen davon immer noch haben.

In der Tat umfasst die Ausbildung eine Reihe von Inhalten, die auch in vielen anderen Berufen inzwischen vermittelt werden. Dazu gehört beispielsweise der Umgang mit kundenorientierter Kommunikationstechnik, das Arbeiten im Team und das formale Planen von Arbeitsabläufen. Im Zentrum der Ausbildung stehen natürlich die spezifischen Fähigkeiten, die zur Ausübung des Berufs gehören. Der angehende Bestatter soll lernen, wie Trauerfeiern und Beisetzungen durchgeführt werden. Dazu muss er die Riten und Gebräuche, etwa unterschiedlicher Religionsgemeinschaften kennen. Er muss wissen, wie ein Verstorbener nach hygenischen und thanatologischen (sterbekundlichen) Gesichtspunkten versorgt wird, wie er überführt, aufgebahrt und aufbewahrt wird. Der vielleicht wichtigste Aspekt ist die psychologische Betreuung der Hinterbliebenen. Und last not least hat sich ein Bestatter auch über ökologische Fragen seines Tuns Gedanken und sich mit den technischen Geräten für Beisetzungen vertraut zu machen. Auch die Bestattungsvorsorge und entsprechende Beratung gehören in das recht weite Feld dieses Berufs. Die Ausbildung erlaubt spätere Spezialisierungen, etwa in den Bereichen Friedhofsgestaltung oder Betreuung.

Vor allem ist Einfühlungsvermögen in die Kunden gefragt. Kerstin Gernig meint, dass Aspiranten für den Beruf des Bestatters schon "erwachsen genug" sein müssen.

Ein weiterer neuer Lehrberuf im beginnenden Ausbildungsjahr ist der "Investmentfondkaufmann". Damit reagiert das Bibb auf die zunehmende Spezialisierung im Bankenbereich. Die besonderen Qualifikationen, die im Fondgeschäft nötig sind, seien durch die Ausbildung zum Bankkaufmann nicht abgedeckt. Einsatzmöglichkeiten gibt es bei allen Geldinstituten. Arbeitsinhalte sind das Auflegen und Verwalten von Fonds, das Depotgeschäft, Fondbuchhaltung und -controlling. Die Ausbildung dauert drei Jahre.

Eine Reihe von Berufsbildern wurden durch das Bibb den gewachsenen Anforderungen der jeweiligen Branche einerseits und der Entwicklung besonders bei Technik und Kommunikation angepasst.

Entscheidende Neuordnungen gab es beim Elektrohandwerk. Es wurden fünf neuen Ausbildungsberufe definiert. Einer ist der "Elektroniker" mit den Fachrichtungen für Energie- und Gebäudetechnik, Automatisierungstechnik sowie Informations- und Telekommunikationstechnik. Der neue "Systemelektroniker" ist ein Monoberuf, hat also keine Spezialisierungsrichtungen. Außerdem gibt es den "Elektroniker für Maschinen- und Anlagetechnik". Die bisherigen Berufsbezeichnungen im Elektrohandwerk entfallen. Karl Hagedorn, Präsident des Zentralverbands der Elektro- und IT-Handwerke, meint, dass sich durch die neuen attraktiven Berufsbezeichnungen auch in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten Investitionsspielräume für die Branche eröffnen würden.

Völlig neu geordnet wurden auch die Lehrberufe im fahrzeugtechnischen Bereich. Sämtliche fünf Ausbildungen dauern dreieinhalb Jahre. Das erste Lehrjahr wird gemeinsam bestritten. Es gibt zwei Monoberufe, den "Mechaniker für Landmaschinentechnik" und den "Mechaniker für Karosserieinstandhaltungstechnik". "Zweiradmechaniker" haben die Möglichkeit, sich in den letzten anderthalb Ausbildungsjahren jeweils für Motorrad- oder Fahrradtechnik zu spezialisieren. Dem "Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker" stehen Spezialisierungswege in Karosseriebautechnik, Fahrzeugbautechnik oder Karosserieinstandhaltungstechnik offen. "Kraftfahrzeugmechatroniker" können sich im letzten Ausbildungsabschnitt in den Technikschwerpunkten für Pkw, Motorrad, Nutzfahrzeuge oder Fahrzeugkommunikation spezialisieren.

Erstmals als Ausbildungsberuf im dualen System definierte das Bibb die "Kosmetikerin". Der Lehrberuf trete damit "in Konkurrenz zu den bestehenden, aber völlig ungeregelten privatschulischen Angeboten", heißt es in den Ausbildungsrichtlinien. Das Arbeitsfeld ist breit gefächert. Das Bibb nennt neben den engeren kosmetischen Tätigkeiten auch Einsatzgebiete in der wachsenden Wellnessbranche, im Kurwesen und der Rehabilitation. Deshalb sind innerhalb der dreijährigen Lehrzeit verschiedenste Spezialisierungen möglich.

Mit modernen Berufen in das neue Ausbildungsjahr

Mit einem neuen und 15 modernisierten Ausbildungsberufen, deren Ausbildungsordnungen zum 1. August 2011 in Kraft treten, beginnt für viele Berufsschüler und Berufsschülerinnen das neue Schuljahr. Moderne, an den betrieblichen Erfordernissen orientierte Berufe, leisten einen wichtigen Beitrag, um die Innovationsfähigkeit und damit die internationale Konkurrenzfähigkeit der deutschen Wirtschaft sicherzustellen. Bei der Gestaltung der neuen Rahmenlehrpläne hat die Kultusministerkonferenz  darauf geachtet, dass sie so angelegt sind, dass berufliche Mobilität gesichert und eine qualifizierte Beschulung in der Nähe des Ausbildungsortes ermöglicht wird. Dies wird insbesondere bei der Neuordnung von Konstruktionsberufen wie Technischer Produktdesigner/Technische Produktdesignerin  und bei der Ausbildung zum Medientechnologen/in, gilt aber ebenso bei den drei traditionellen Ausbildungsberufen im Textilhandwerk: Sticker/Stickerin, Stricker/Strickerin und Weber/Weberin, die zu dem modernen Berufsbild des Textilgestalters im Handwerk/der Textilgestalterin im Handwerk weiterentwickelt wurden.

Neuer Ausbildungsberuf:

  • Medientechnologe Druckverarbeitung/Medientechnologin Druckverarbeitun

Modernisierte Ausbildungsberufe:

  • Augenoptiker/Augenoptikerin

  • Bootsbauer/Bootsbauerin

  • Buchbinder/Buchbinderin

  • Buchhändler/Buchhändlerin

  • Fachkraft für Lederverarbeitung

  • Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice

  • Mediengestalter Flexografie/Mediengestalterin Flexografie

  • Medientechnologe Druck/Medientechnologin Druck

  • Medientechnologe Siebdruck/Medientechnologin Siebdruck

  • Packmitteltechnologe/Packmitteltechnologin

  • Schifffahrtskaufmann/Schifffahrtskauffrau

  • Technischer Produktdesigner/Technische Produktdesignerin

  • Technischer Systemplaner/Technische Systemplanerin

  • Textilgestalter im Handwerk/Textilgestalterin im Handwerk

  • Tourismuskaufmann (Kaufmann für Privat- und Geschäftsreisen)/Tourismuskauffrau (Kauffrau für Privat- und Geschäftsreisen)

Mit einem „klaren Blick“ in die Zukunft wurde der Beruf Augenoptiker/Augenoptikerin modernisiert. Strukturelle Veränderungen des Berufes sowie die Entwicklung neuer Medien und Verkaufsformen führen dazu, dass Augenoptiker/Augenoptikerinnen ihre erworbenen technischen und kaufmännischen Kenntnisse flexibel anwenden müssen. Der neugeordnete dreijährige Ausbildungsberuf rückt die Dienstleistung am Kunden in den Vordergrund, wobei auch weiterhin handwerkliches Geschick und Freude an präziser Arbeit gefordert sind. Im Zuge der Neuordnung wurden die Prüfungsform auf die „gestreckte“ Abschlussprüfung und der Rahmenlehrplan für den berufsbezogenen Unterricht an der Berufsschule auf das Lernfeldkonzept der Kultusministerkonferenz umgestellt.

Auch bei dem Beruf Bootsbauer/Bootsbauerin wurde „klar Schiff gemacht“. Die technische und strukturelle Entwicklung in diesem dreieinhalbjährigen Ausbildungsberuf ist seit der letzten Neuordnung im Jahr 2000 stark fortgeschritten. Insbesondere hat die Ausrüstung von Booten und Yachten mit technischen Anlagen und Systemen und deren Instandhaltung stark zugenommen. Durch die Neuordnung besteht nun eine Differenzierungsmöglichkeit in zwei Fachrichtungen. Dabei berücksichtigt die Fachrichtung Technik die neuen Aspekte der Ausrüstung, während die Fachrichtung Neu-, Aus- und Umbau auf den „traditionelle Bootsbau“, die Fertigung von Neubauten und auch die Reparatur, Ausrüstung und Umbau von Booten ausgerichtet ist. Die Kultusministerkonferenz hat ihren Rahmenlehrplan für die berufsschulische Ausbildung dementsprechend überarbeitet.

Eine breitere Ausbildung durch Wahl- und Zusatzqualifikationen sind die augenscheinlichsten Neuerungen gegenüber dem zuletzt 1998 neugeordneten dreijährigen Ausbildungsberuf Buchhändler/Buchhändlerin. Aber nicht nur die Ausbildungsstruktur, sondern auch die Inhalte wurden unter Berücksichtigung der großen Dynamik in der Buch- und Medienbranche modernisiert. Kundenorientierung, Kundenbindung und Marketing fanden ebenso wie die Einbindung neuer elektronischer Vertriebswege eine stärkere Berücksichtigung in der modernisierten Ausbildung. 

Die Ausbildungsordnung Schuh- und Lederwarenstepper/Schuh- und Lederwarenstepperin aus dem Jahre 1964 war schon allein aufgrund ihres Alters zu überarbeiten. In der neugeordneten Ausbildung Fachkraft für Lederverarbeitung werden die technischen und wirtschaftlichen Entwicklungen in der Schuh- und Lederwarenwirtschaft berücksichtigt. Fachkräfte für Lederverarbeitung arbeiten vorwiegend in Betrieben zur Herstellung von Schuhoberteilen, Taschen, Kleinlederwaren, Polster- und Autositzbezügen sowie zur Muster- und Serienfertigung. Erstmalig wurde von der Kultusministerkonferenz ein Rahmenlehrplan für die berufsschulische Ausbildung des zweijährigen Berufes erarbeitet. Dieser ermöglicht eine gemeinsame Beschulung in dem dreijährigen Ausbildungsberuf Schuhfertiger/Schuhfertigerin.

Die Erprobungsverordnung des dreijährigen Ausbildungsberufes Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice, der im Jahre 2006 neu geschaffen wurde, wird nun auf Grundlage eines positiven Evaluationsergebnisses mit geringfügigen Überarbeitungen in Dauerrecht überführt. 

Mit der Neuordnung des Berufes Mediengestalter Flexografie/Mediengestalterin Flexografie wird versucht, den zuletzt im Jahre 1997 erneuerten dreijährigen Ausbildungsberuf Flexograf/Flexorafin, dessen Hauptgeschäft die Stempelherstellung ist, zu modernisieren und damit Betriebe zu animieren, in diesem Beruf wieder auszubilden. Auf Grund der großen inhaltlichen Übereinstimmung erfolgt die Beschulung in der Berufsschule gemeinsam mit den Auszubildenden des Berufes Mediengestalter Digital und Print/Mediengestalterin Digital und Print der Fachrichtung Gestaltung und Technik.

Im Berufsfeld der Druckberufe wurden neue moderne Grundlagen für die Ausbildung geschaffen. Das drückt sich sowohl in den neuen Berufsbezeichnungen Medientechnologe Druck/Medientechnologin Druck und Medientechnologe Siebdruck/Medientechnologin Siebdruck, wie auch in der Struktur der dreijährigen Ausbildungsberufe aus. Die Möglichkeit der Kombination von Wahlqualifikationen erlaubt den Betrieben eine flexiblere Vermittlung verschiedener Druckverfahren und druckspezifischer Qualifikationen. Dies und der mögliche Abschluss einer Zusatzqualifikation erhöhen die berufliche Mobilität und Flexibilität der ausgebildeten Fachkräfte. Die von der Kultusministerkonferenz erarbeiteten Rahmenlehrpläne für die berufsschulische Ausbildung stimmen hinsichtlich des ersten Jahres überein und ermöglichen somit eine gemeinsame Beschulung.

Modernisiert wurden auch die Berufe der Druckverarbeitung. Dabei entstand neben dem neugeordneten handwerklich orientierten Beruf Buchbinder/Buchbinderin der neue Beruf Medientechnologe Druckverarbeitung/Medientechnologin Druckverarbeitung für die industrielle Produktion, der die ehemaligen Fachrichtungen „Buchfertigung (Serie)“ und „Druckweiterverarbeitung (Serie)“ ersetzt. Ebenso wie bei den Druckberufen ist es in diesen dreijährigen Ausbildungsberufen möglich, durch die Kombination von Wahlqualifikationen breiter auszubilden. Da eine schulische Differenzierung zwischen den beiden Berufen nicht notwendig ist, wurden beide Berufe in einem Rahmenlehrplan der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht an den Berufsschulen zusammengefasst.

Auch der Beruf Verpackungsmittelmechaniker/Verpackungsmittelmechanikerin aus dem Jahre 2001 wurde strukturell und inhaltlich modernisiert, um für die heterogenen Unternehmen der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie flexiblere Ausbildungsmöglichkeiten zu schaffen. Ebenso soll die neue Berufsbezeichnung Packmitteltechnologe/Packmitteltechnologin die Attraktivität des dreijährigen Ausbildungsberufes stärken. 

Teilnovelliert wurde der Beruf Schifffahrtskaufmann/Schifffahrtskauffrau in den Fachrichtungen Linienfahrt und Containerverkehr. Dies ermöglicht es auch Betrieben des Roll-on/Roll-off-Verkehrs und Betrieben mit konventionellem Stückgut in diesem Beruf auszubilden. Im Rahmen der Novellierung mussten nur einige Punkte der Ausbildungsordnung überarbeitet werden. Änderungen am gültigen Rahmenlehrplan der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht an der Berufsschule waren nicht notwendig.

Die Zusammenführung und Neuschneidung sowie die damit verbundene Modernisierung der Konstruktionsberufe trägt den differenzierten Anforderungen der unterschiedlichen Branchen, in denen die Berufe eingesetzt werden, Rechnung. In dem neugeordneten Beruf Technischer Produktdesigner/Technische Produktdesignerin wurden neben den Inhalten des „alten Berufes“ die Inhalte der Fachrichtung Maschinen- und Anlagentechnik sowie der Fachrichtung Holztechnik aus dem Beruf Technischer Zeichner/Technische Zeichnerin integriert. Es entstanden dabei die Fachrichtungen Produktgestaltung und -konstruktion sowie Maschinen- und Anlagenkonstruktion. Das neue Berufsbild Technischer Systemplaner/Technische Systemplanerin mit den Fachrichtungen Versorgungs- und Ausrüstungstechnik, Stahl- und Metallbautechnik sowie Elektrotechnische Systeme ersetzt die übrigen Fachrichtungen des früheren Berufes Technischer Zeichner/Technische Zeichnerin aus dem Jahre 1993. Die beiden neugeordneten Konstruktionsberufe sind über gemeinsame Ausbildungsinhalte von einem Jahr zu Beginn der dreieinhalbjährigen Ausbildung miteinander verbunden. Dies kommt auch in den überarbeiteten Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht an den Berufsschulen zu Ausdruck.

Wiederbelebung und zukunftsorientierte Gestaltung der traditionellen Ausbildungsberufe im Textilhandwerk Sticker/Stickerin, Stricker/Strickerin und Weber/Weberin stand im Vordergrund der Neukonzeption des modernen dreijährigen Ausbildungsberufes Textilgestalters im Handwerk/Textilgestalterin im Handwerk. Dabei wurden nicht nur diese drei Berufe zusammengefasst zu den Fachrichtungen Sticken, Stricken sowie Weben, sondern es wurden ebenso die Fachrichtungen Klöppeln, Filzen sowie Posamentieren (das Applizieren von textilen Verzierungen) mit in den Beruf aufgenommen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die Zusatzqualifikation Paramentik, also die Gestaltung von Textilien für sakrale Zwecke, zu erlangen. Die Kultusministerkonferenz hat einen Rahmenlehrplan für die berufsschulische Ausbildung erarbeitet, der für alle Fachrichtungen über die gesamte Ausbildung gilt. Es können aber schulspezifisch Schwerpunkte gesetzt und innerhalb der Lernfelder Differenzierungen vorgenommen werden.

Besonders die neue Berufsbezeichnung Tourismuskaufmann (Kaufmann für Privat- und Geschäftsreisen)/Tourismuskauffrau (Kauffrau für Privat- und Geschäftsreisen) sticht sofort ins Auge, aber auch inhaltlich und strukturell wurde der alte Beruf Reiseverkehrskaufmann/Reisverkehrsfrau aus dem Jahre 2005 überarbeitet. Mit der Möglichkeit der Kombination von Wahl- und Zusatzqualifikationen trägt der neue dreijährige Ausbildungsberuf der besonderen betrieblichen Situation im Tourismus Rechnung, die durch zunehmende Komplexität und wachsende Differenziertheit von Kundenwünschen und Leistungen sowie gestiegene Anforderungen an die Servicequalität gekennzeichnet ist. 

Mit der fortlaufenden Modernisierung der Rahmenlehrpläne für den berufsbezogenen Unterricht an den Berufsschulen leisten die Kultusministerien der Länder ihren Beitrag dazu, der deutschen Volkswirtschaft qualifizierte Fachkräfte zur Verfügung zu stellen. Seit Einführung des Lernfeldkonzepts der Kultusministerkonferenz 1997 wurden rund 270 Rahmenlehrpläne für duale Ausbildungsberufe neu entwickelt und somit eine moderne Grundlage für die Beschulung dieser Ausbildungsberufe geschaffen. Dabei wurden einige der Berufe in dieser Zeit mehr als nur einmal modernisiert und es wurden auch völlig neue zeitgemäße Berufe geschaffen. Die Vielzahl der Neuordnungen macht deutlich, wie komplex die Berufslandschaft in Deutschland ist und wie viele spezialisierte Fachkräfte nötig sind, um das hohe Niveau des deutschen Handwerks und Handels aufrecht erhalten zu können. Dennoch bleibt es ein großes Anliegen der Kultusministerkonferenz, die Anzahl der Ausbildungsberufe überschaubar in Berufsgruppen zusammenzuführen und Ausbildungsinhalte zu harmonisieren mit dem Ziel, die Mobilität der Auszubildenden in einer sich wandelnden Wirtschafts- und Warenwelt zu steigern und eine angemessene Ausbildung wohnortnah garantieren zu können.

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