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6. Phraseologie

Unter Phraseologie versteht man die Disziplin der Sprachwissenschaft, die sich mit Phraseologismen, also mit festen Wortverbindungen beschäftigt.

Die Arten der Wortverbindung im Deutschen

Im Satz und in der Wortgruppe treten die Wörter in bestimmte grammatische Beziehungen zueinander. Man unterscheidet drei Arten solcher Beziehungen:

1) die Kongruenz (Übereinstimmung),

2) die Rektion und

3) die Anschließung.

Bei der Kongruenz(конгруэнция, равенство, сравнение) nimmt das abhängige Wort die grammatischen Formen des Beziehungswortes an. Das attributive Adjektiv (Partizip, Pronomen, Numerale) stimmt mit dem Substantiv in Kasus, Zahl und Geschlecht (letzteres nur im Singular) überein: mit viel-EN FragEN, ein (mein) neues Buch, ein gelungener Versuch, drei neue Bücher, die vierte Stunde, Heute fehlen eine gute Anzahl Kameraden usw.

Bei der Rektion fordert das Beziehungswort(определяемое слово) eine bestimmte Kasusform des abhängigen Wortes. Als abhängiges Wort tritt meist ein Substantiv oder ein Pronomen, zuweilen ein Adjektiv auf (auch andere Wortarten im Falle ihrer Substantivierung). Frieda starrte bewundernd das Bild an. Durch Anschließung werden ein unflektierbares Wort (allein oder als Kernwort einer Wortgruppe) sowie eine präpositionale Wendung mit einer Wortart verbunden, mit der sie eine Wortgruppe bilden können. (das Haus DORT/ der Tisch RECHTS von der Tur)

7. Absolute stilistische Bedeutung einer sprachlichen Einheit.

Die absolute stilistische Bedeutung (synonym: Stilfärbung, Markierung; Kolorierung, stilistische Charakteristik) ist eine dem Sprachsystem innewohnende linguistische Erscheinung, die die qualitative und quantitative Verwendung der sprachlichen Einheit im Kontext vorausbedingt. Sie fügt eine zusätzliche, unentbehrliche Information zur lexischen und grammatischen Bedeutung hinzu.

Schema (Modell)

(für alle sinntragenden Spracheinheiten mehr oder weniger gültig)

A)

funktionale Komponente

B)

normative Komponente

C)

expressive Komponente

d e r S t i l f ä r b u n g

Die Reihenfolge der Aufzählung im Schema ist nicht zufällig.

A) Die funktionale Komponente der Stilfärbung gibt die kommunikative Sphäre an, in der eine bestimmte sprachliche Gegebenheit sozusagen „beheimatet“ ist.

So gеhört z.B. die Präposition zwecks (mit Genitiv) zur typischen Lexik des Amtsdeutsch und anderer Gattungsstile der Sachprosa (Gerichts‑, Handelsstil, diplomatischer Stil u.a.). Die Konstruktion zu + Partizip I, ebenso wie das erweiterte Attribut im nominalen Rahmen tragen den Stempel der Sachprosa.

B) Die normative Komponente bedeutet die normative (absolute) Stilfärbung des Wortes.

normative Stilfärbungen (Stilschichten)

Schema

Beispiele

1

2

3

Geschwollen (geschraubt, gespreizt)

außerhalb der Norm

Herr Professor mögen gütigst gestatten...

Gewählt

(gehoben)

zulässige Norm

Angesicht, sich vermählen,

Antlitz, sich verehelichen

Herr Professor gestatten gütigst...

Normalsprachlich

(einfach-literarisch)

Grundform

Gesicht heiraten, sich verheiraten

Niemand

(war gekommen)

Herr Professor, erlauben Sie (gütigst)...

Literarisch-umgangssprachlich

zulässige Norm

jemand kriegen

Kein Mensch,

keine Seele (war gekommen)

Salopp-umgangssprachlich

außerhalb der Norm

Fratze sich kriegen

Kein Hund (war gekommen)

Grob-umgangssprachlich (vulgär)

außerhalb der Norm

Fresse

Kein Aas

(war gekommen)

Auf der Skalenpunkt der gehobenen Stilfärbung ist die Klasse poetische Lexik von besonderem Interesse.

Z.ß. die Pflanze – ein „Kind des hellen Sonnenglanzes“, „der Flammenwunsch im Herzen“ (Lenau)

C) Die expressive Komponente ist Träger einer bestimmten Art der Expressivität. Verschiedene Wörterbücher enthalten dafür mehrere Bezeichnungen, solche wie „vertraulich“, „verhüllend“, „übertrieben“, „spöttisch“, „scherzhaft“, „abwertend“ usw.

Betrachten wir eine anschauliche Illustration – das Lexem Mattscheibe:

  1. leicht matte, aber durchsichtige Scheibe im Fotoapparat (n-n-n);

  2. Neubedeutung – Bildschirm des Fernsehapparats (n-n-n);

  3. eine Mattscheibe haben, d.h. geistig nicht aufnahmefähig sein, begriffsstutzig (Stil des Alltagsrede – salopp-umg. – expressiv).

Die stilistische Bedeutung einer sprachlichen Einheit in zusammenhängender Rede besteht aus zwei heterogenen Faktoren:

a) aus der Stilfärbung des Wortes, der Wortfügung, des Affixes, der morphologischen Form oder der syntaktischen Konstruktion im Kontext – daher Kontextstilfärbung und

b) aus stilistischen Konnotationen, die teils unmittelbar aus der Kontextstilfärbung, teils aber erst aus der gesamten Information erwachsen.

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