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5. Konsonanten [h], [g], [X]

Der Hauch4- oder Öffnungslaut [h] nimmt unter allen Konsonanten eine Sonderstellung ein, weil er nicht lokalisiert ist, und weil bei seiner Bildung sich nicht ein artikulierendes Organ einer Artiku­lationsstelle nähert. Als Phonem hat /h/ bedeutungsunterscheidende Funktion, z. B. Haaren [hа:rəп] - fahren ['fа:rəп]. Dieses Phonem darf nicht als eine besondere Form des Vokaleinsatzes angesehen werden.

Es ist eine strittige Frage, ob /χ/ und /ç/ Phonemwert haben. Sie kom­men vorwiegend in schwachen Positionen vor: χ - nach Vokalen der hinteren und mittleren Reihe; ç - nach Vokalen der vorderen Reihe, nach r, 1, n (durch, Milch, manch) und im Suffix -chen (Mädchen).

M. Philipp betrachtet /ç/ und /χ/ als zwei Varianten des Phonems /h/, da [χ] und /h/ phonetisch vergleichbar sind.

G. Meinhold ist der Meinung, dass [ç] auch als Allophon von /g/ auftreten kann, und zwar im Suffix -ig: ewig ['e:viç], richtig ['riçtiç].

L. R. Sinder meint, dass /ç/ und /χ/ zwei Phoneme sind.

Die positionelle Unabhängigkeit vom /ç/ kann man nur in dem Fall ver­stehen, wenn seine Gegenüberstellung zum /χ/ anerkannt sein wird.

6. Silbische Konsonanten

Silbisch sind Konsonanten, die als Silbenkern auftreten. Als solche kom­men im Deutschen die sonoren [m], [n], [ŋ] und [1] sowie das vokalische Allophon des Phonems /r/ in Frage.

Als Basisform der silbischen Konsonanten können die Phonemfolgen -əm, -ən, -ə1 und -ər betrachtet werden. In der Standardlautung akzeptiert, werden diese je nach der lautlichen Umgebung als m , n , 1, bzw. ɐrealisiert: tifem [ti:fm], langem [laŋəm]; haben [ha:bņ] oder [ha:bm], treten [tre:tņ]; handeln [handəln] oder [handļn].

7. Behauchung der deutschen Konsonantenphoneme

Die Behauchung (Aspiration) kommt nur bei den stimmlosen Verschlusslauten vor, aber nicht in allen Positionen. Die Behauchung eines Verschlusslautes ist nicht nur abhängig von seiner Zugehörigkeit zur akzentuierten Silbe, sondern auch abhängig von der Lautumgebung, der allgemeinen Artikulationsspannung und der Ar­tikulationspräzision5.

  1. Eine besonders starke Aspiration ist bei Verschlusslauten vor dem akzentuierten Vokal: Pol [po:l], Tal [ta:l], kahl [ka:l].

  2. Die Aspiration ist weitaus schwächer in folgengen Fällen:

  • wenn die Artikulationspräzision abnimmt, z. B. in den unbetonten Sil­ben vor schwachtoningem -e: Taten [ta:tən], knappen ['кпарəп] Mappe ['тарə], Mitte ['mitə], Ecke ['εкə];

  • wenn die Fortis-Verschlusslaute vor Reibelauten, Nasalen oder Liquiden stehen: Pferd [pfe:ɐt], Kloster [klo:stɐ].

  • Der totale Ausfall der Aspiration ist bei verdeckter Lösung möglich, d. h. wenn der erste Verschlusslaut erst dann gelöst wird, wenn der Verschluss für den zweiten bereits gebildet ist: Takt [takt], wirkt [virkt], sägt [ze:kt].

8. Konsonantensystem im Ukrainischen

Das Deutsche hat 21 Konsonantenphoneme, Ukrainische - 32. Dieser Unterschied ist durch die phonologische Gegenüberstellung von palatalisierten Konsonanten im Ukrainischen zu erklären.

Im Ukrainischen werden die palatalisierten Konso­nantenphoneme den nicht palatalisierten phonologisch gegenübergestellt. Beide haben ihre besondere starke Position.

Die ukrainischen Konsonantenphoneme sind: /б/, /п/, /в/, /м/, /ф/, /д/, /дь/, /т/, /ть/, /з/, /зь/, /с/, /сь/, /ц/, ь/, /л/, ь/, /н/, /нь/, /р/, /рь/, /ж/, /ч/, /ш/, /дз/, /дзь/, /дж/, /£/, /ґ/, /к/, /х/, /г/.

Sie unterscheiden sich durch die Beteiligung der Stimme, durch die Ar­tikulationsstelle und Artikulationsart, durch den Grad der Palatalisierung. Nach diesen Eigenschaften bilden die meisten Konsonanten die phonologischen Paare: /6/ - /п/ (бити - пити) usw.

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