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lektsia_suschestvitelnoe.doc
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I. Deklination des Substantivs im Indo-Europäischen

Das Substantiv besaß im Ie. die Kategorien des Genus, des Numerus und des Kasus. Ein wesentlicher Charakterzug der Formenbildung der Substantive waren die sog. stammbildenden Suffixe, die den Stamm des Substantivs prägten und zusammen mit der Kasusendung die Flexion des Substantivs bestimmten. Das einfachste Modell einer Kasusform des Substantivs enthielt drei Morpheme.

Stamm

1

2

3

Wurzelmorphem +

Stammbildendes Suffix

+ Kasusendung

Je nachdem, ob der Stamm des Substantivs auf einen Vokal oder einen Konsonanten endete, unterscheidet man bei den Substantiven zwei Arten von Stammklassen: a) vokalische Klassen von Stämmen, b) konsonantische Klassen von Stämmen.

1. Grammatische Kategorien des Genus, des Numerus und des Kasus Vermutlich gab es im Ie. 8 Kasus: Nom., Gen., Dat., Akk., Vokativ, Lokativ (wo), Ablativ (woher), Instrumental (womit).)

2. Einteilung der Substantive in die Stammklassen nach dem stammbildenden Suffix:

a). Vokalische Stämme

-ŏ- gr. lyk-o-s “Wolf” -ā- ai. āsv-a “Stute”

lat. *lup-o-s > lup-u-s lat. equ-a

lit. ašv-a

-i- lat. ov-i-s -u- ai. sun-u-h “Sohn”

gr. o(v)-i-s lat. sun-u-s

ai. av-i-š “Schaf” gr. sun-u-s

b). Konsonantische Stämme

-n- ai. nam-a, Gen. nam-an

lat. nom-en, Gen. nom-in-is

рус. имя, Gen. им-ен-и

-r- ai. mātá, Gen. Mātár

gr. mete-r

lat. mate-r

-s- рус. небо-небеса

рус. чудо-чудеса

II. Deklination des Substantivs im Germanischen

Im Urgermanischen weist das Substantiv dieselben gr. Kategorien und dieselbe Struktur von Kasusformen wie im Ie. auf. Germanische Sprachen erbten aber nicht alle 8 Kasus, sondern nur 4 Nom., Gen., Dat., Akk., und teilweise Vokativ und Instrumental.

1. Grammatische Kategorien des Genus, des Numerus und des Kasus sind aus dem I.-e. Übernommen

2. Einteilung der Substantive in die Stammklassen nach dem stammbildenden Suffix bleibt, aber es beginnt die Vereinfachung der morphologischen Wortstruktur (3-gl.- Struktur > 2-gl. !!!) Im Gotischen konnte man die dreigliedrige Struktur des Wortes/der Wortform erkennen, in fast allen anderen germanischen Sprachen verschmilzt allmählich das stammbildende Suffix mit der Flexion. Der Grund dafür ist die Stammbetonung und die damit verbundenen Auslautgesetze.

Vgl. im Gotischen:

a). Vokalische Stämme

i.-e. -ŏ- > germ. –ă-(m,n) Sg. Pl.

-ja- N. wulf-s wulf-os

-wa- G. wulf-is wulf-e

D. wulf-a(?) wulf-a-m (!)1

A. wulf- wulf-a-ns (!)

I./V.? wulf-(u?*)

i.-e. –ā- > germ. –ō- (f) Sg. Pl.

-jo- N. gib-a gib-o-s(!/?)

G. gib-o-s(!/?) gib-o(?)

D. gib-ai gib-o-m (!)

A. gib-a gib-os(?)

i.-e. –i- > germ. -i- (m,f) Sg. Pl.

N. gast- gast-ei-s(!)

G. gast-i-s(!) gast-e

D. gast-a gast-i-m(!)

A. gast- gast-i-ns(!)

i.-e. –u- > germ. –u- (m,n,f) Sg. Pl.

N. sun-u-s(!) sun-ju-s(!)

G. sun-au-s(!) sun-iw-e(!)

D. sun-au( ?) sun-u-m( !)

A. sun-u(?) sun-u-ns(!)

b). Konsonantische Stämme

i.-e. –n- > germ. –in/an- (m,n) Sg. Pl.

-on-/ein (f) N. guma gum-an-s

G. gum-in-s gum-an-ē

D. gum-in gum-am

A. gum-an gum-an-s

i.-e. –r- > germ. –r- (m,f) Sg. Pl.

N. broþ-ar broþ-r-jus

G. broþ-r-s broþ-r-ē

D. broþ-r broþ-r-um

A. broþ-ar broþ-r-uns

i.-e. –s- > germ. “s” verschmilzt mit dem Stamm

Neu: germ. –nd- (m)2 Sg. Pl.

N. frijō-nd-s frijō-nd-s

G. frijō-nd-is frijō-nd-ē

D. frijō-nd- frijō-nd-am

A. frijō-nd- frijō-nd-s

c). Wurzelnomina (m,f)

Sg. Pl.

N. mann-a, baurg-s man-s, baurg-s

G. man-s, baug-s mann-e, baurg-ē

D. man-, baurg- mann-am baur-im

A. mann-an, baurg- man-s baurg-s

Neben der Deklination, an der die Stammvokale teilnehmen, gibt es im germanischen auch eine Deklinationsart, die die Anschließung der Flexion unmittelbar an die Wurzel voraussetzt. Diese Substantive haben das stammbildende Suffix nicht. Das sind Wurzelnomina. Im Ahd. bleiben nur Reste dieser Deklinationsklasse.

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