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Vorlesung Text aus stilistischer Sicht.docx
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3. Arten der Rededarstellung

Rededarstellung ist ein Oberbegriff für:

  1. Für die Wiedergabe einer realen mündlichen oder schriftlichen Äußerung;

  2. Für die Darstellung von Äußerungen in künstlicher Literatur.

In einem Werk unterscheidet man die Autorensprache und die Figurensprache.

Bei der direkten Rede kommt der Urheber selbst zu Wort. Es ist eine wörtliche mündliche oder schriftliche Äußerung einer Person. In der Publizistik oder in der Wissenschaft schaltet man direkte Rede in der Form eines Zitats ein, in einem Dichtwerk lässt der Autor seine Figuren selbst sprechen, in einer mündlichen Erzählung aus dem Alltagsverkehr führt man auf diese Weise die Äußerungen anderer Gestalten unvermittelt ein. Der Text eines Bühnenwerkes besteht nur aus Figurensprache, abgesehen von den für die Rede notwendigen Kommentare des Verfassers.

In der Form der direkten Rede können unausgesprochene Worte, Gedanken und Gefühle eingeführt werden; die einleitenden Verben weisen darauf hin: denken, träumen, sich überlegen, sich erinnern, empfinden, fühlen.

Durch direkte Rede gewinnt die Erzählung an Lebhaftigkeit, Glaubwürdigkeit, Anschaulichkeit.

Die indirekte (abhängige) Rede ist die Form der mittelbaren Redewiedergabe, wenn der Inhalt fremder Rede berichtet wird. Sie ist häufig in der Publizistik und der Wissenschaft zu treffen. Ihre äußeren Merkmale sind: die 3. P. statt 1. Person, oft Nebensatz (sagte, dass …, meinte, dass … ), oft Konjunktiv statt Indikativ.

Die indirekte Rede hat 3 Funktionen:

  1. Sie erfüllt die kompositorische Funktion der Abwechslung,

  2. Die Abwechslung erfolgt nicht willkürlich. Die indirekte Rede eignet sich mehr für das Berichten aufgrund ihrer abgeschwächten Aussagewirkung, ihrer Mittelbarkeit, sie erhält die für den Fortgang der Erzählung wichtigen Erklärungen.

  3. Die indirekte Rede trägt zur Charakterisierung einer Figur bei. Sie zeugt gelegentlich von der Interesselosigkeit der Person an dem Mitzuteilenden oder vom Bestreben, ihre distanzierte Haltung, Objektivität zu betonen:

Herr Reve empfahl ihm Kalbshirn Vinaigrette, das ausgezeichnet sei. Und es war ausgezeichnet (B.Kellermann, Das Blaue Band)

Er dachte, er sei gerettet.

Die erlebte Rede ist eine Reflexionsdarstellung der Figuren, wenn sich die Perspektive des Autors (Erzählers) und die der Figur vereinigen, so dass eine gemischte Autor-Personen-Perspektive entsteht. Die erlebte Rede stellt die Verbindung zwischen der Autorensprache und der Figurensprache her, weil beide ineinandergreifen. An den Personalpronomen kann man die erlebte Rede nicht erkennen, meist werden die Gedanken in der 3. P., seltener in der 1. P. und in der 2. P.Sg. dargelegt. Es erfolgt auch kein äußerer Tempuswechsel: als Durchgangstempus bleibt gewöhnlich das Präteritum. Ausschlaggebend ist jedoch die Veränderung seiner Bedeutung: das Präteritum in der erlebten Rede erhält die Bedeutung der Gegenwart auf die handelnde Person bezogen, in dieser Bedeutung variiert es frei mit dem Präsens. Ebenso wie das Präsens kann das Präteritum auf die Zeitebene der Zukunft transportiert werden: Er hatte schon Fieber. Die kranke Hand durfte ihm keinen Streich spielen, bis er bei Leni ankam. Bei Leni wurde verbunden, gewaschen, gegessen, getrunken, geschlafen, geheilt. (A.Seghers, Das siebte Kreuz)

Die erlebte Rede kann auch kollektive Gedanken einkleiden:

Die Bürger saßen mit trunkenen Augen. Ja, das war ein anderer Kopf, als dieser ängstliche und vorsichtige Krüger, der war bei Gott ein schöpferischer Kopf! Von den Reichtümern, die über die Stadt dahinströmten, musste auch ein Teil in ihre Taschen fließen, nicht wahr? (B.Kellermann. Totentanz)

Eine Abart der erlebten Rede ist der innere Monolog. Er steht formal der direkten Rede nah. Der innere Monolog ist meist in der Ich-Form durchgeführt:

Er legte den Hörer auf. Es war jetzt merkwürdig still.

Ich gehe ja nicht plötzlich und unerwartet weg. Ich gehe seit Jahren. Es ist ein langes, langes Abschiednehmen … gewesen (Otto, Zeit der Störche).

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