
Thema: Text aus stilistischer Sicht
Kontext und Textkomposition
Darstellungsarten
Berichten
Erzählen
Beschreiben
Schildern
Charakterisieren
Kommentieren
Erzählperspektive
Arten der Rededarstellung
Die direkte Rede
Die indirekte Rede
Die erlebte Rede
1. Kontext und Textkomposition
Man unterscheidet drei Arten des Kontextes:
Den Mikrokontext, bestehend aus Wort, Wortgruppe, Einzelsatz;
Den erweiterten Kontext, bestehend aus den sogenannten übersatzmäßigen Sätzen, bzw. Absätzen;
Den Makrokontext, der das thematisch und strukturell abgeschlossene Ganze umfasst.
Jede Kontextart spielt eine große Rolle für die stilistische Bedeutung, aber der volle Sinngehalt der Wörter, Wortgruppen und Sätze kann erst aus der abgeschlossenen Ganzheit des schriftlichen oder mündlichen Textes völlig erschlossen werden.
Die Darstellungsarten sind Textteile, die an eine bestimmte sprachstilistische Form gebunden sind. Es gibt folgende Hauptarten der Darstellung:
Berichten. Dazu gehören Sach- und Erlebnisberichte wie Protokoll, Arbeits-, Sport-, Wetterbericht, Chronik, Lebenslauf, Reportage, Referieren u.a. Der Bericht soll möglichst vollständig und lückenlos sein, die Ereignisse reihen sich in ihrer natürlichen Folge an. Die bevorzugte Zeitform ist das Präteritum, beim Referieren und im Wetterbericht das Präsens (oder Futur); typisch für den Bericht sind Passivgebrauch, Indikativ, unpersönliche Sätze. Man kann auch in der indirekten Rede berichten, dann erscheint der Konjunktiv.
Eine Sonderform kommt der Reportage zu: das ist der Erlebnisbericht und bildet einen Grenzfall zwischen Berichten und Erzählen.
Erzählen entspricht einer ganz anderen Absicht des Senders. Das Ziel des Erzählens besteht nicht in der sachlichen Information, sondern in der Einwirkung auf den Empfänger. Neben dem Präteritum kommen im Erzählen das Perfekt, Plusquamperfekt, Präsens zur Geltung; das bevorzugte Genus ist das Aktiv; Oft erzählt man von eigenen Erlebnissen in der 1. Person.
Beschreiben setzt das Beobachten voraus. Es gilt, dem Empfänger eine genaue Vorstellung der Beobachtungen zwecks Information zu vermitteln. Das Beschreiben ist die Hauptdarstellungsart in Wissenschaft und Technik, wenn ein Fachmann Vorgänge, Experimente, Theorien klarlegt. Die Hauptzuüge des Beschreibens sind Verallgemeinerung und Exaktheit. Man beobachtet hier auch Tendenz zum Gebrauch des Präsens, des Indikativ, des verallgemeinernden Artikels, des Passiv und Stativ, der man-Sätze.
Das Schildern ist eine nicht sachgerichtete, sondern eine erlebnismäßigkünstlerische Beschreibung. Der Beobachter spricht von der Wirkung, die die Gegenstände auf ihn ausüben, er formuliert Eindrücke. Das Schildern bezieht die Darstellung der Gefühle ein.
Das Charakterisieren verlangt Stellungnahme und Urteil. Es geht z.B. nicht um ein neutrales Porträt einer Person, sondern um eine Wertung, dabei ist das Charakterisieren die subjektive Darstellungsart. Abarten der Charakteristik sind: Charakterisieren eines Menschen aus der Umwelt, das literarische Porträt, ein sachliches Gutachten zu einer Diplomarbeit, einer Dissertation, einem Buch.
Das Kommentieren könnte man zum Charakterisieren zählen, es bezieht sich auf literarische Werke, auf Presseartikel u.a.m.