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Die Karls-Universität Prag

Die Fakultät für Geisteswissenschaften

Der Lehrstuhl der deutschen und französischen Philosophie Europas

Seminararbeit

Endlichkeit des Phänomens und ihr organisches Fundament

2014

Bc. Rostislav Ježek

Inhalt

1 Einleitung 2

2 Die genetische Phänomenologie 2

3 Heideggersche Sorge 4

4 Ego und Dasein 5

5 Schluss 7

Die Liste der gebrauchten Literatur 8

1Einleitung

Das Thema unserer Seminararbeit ist die Endlichkeit des Phänomens, wie sie zwischen der sensuellen und praktischen Seite oszilliert. Unser Ziel ist zu zeigen, wie sich diese beiden Aspekte des Phänomens und damit auch ihre Endlichkeit zwischen der Relativität und Absolutheit bewegen, wie sich die Elastizität dieser Bewegung verschieben kann, gemäss des augenblicklichen und evolutionär bestimmten Bedürfnisses des lebendigen und sich bewegenden Organismus.

2Die genetische Phänomenologie

In diesem Abschnitt behandeln wir die Endlichkeit des Phänomens, wie sie sich im Rahmen der genetischen Phänomenologie Husserls zeigt. Die erste Stufe des Phänomens ist die der Hylé. Montagová zeigt, dass die Hylé bei Husserl nicht nur das erste sinnliche Datum ist, sondern dass es auch die unterste Stufe der Werten darstellt.1 Davon aber später.

Die Hylé wird durch die Synthesen der Retention und Protention (die zusammen mit der primären Impresion durch die Deckungssynthese zur Einheit gebracht sind) „beseelt“. Montagová nach, kommt hier die erste Negation vor – die der Enttäuschung der Protention.2 Wir fügen noch hinzu, dass auch die Retention als prinzipiell endliche aufgefasst werden kann, weil die Länge des retentionalen Schwanzes nur sehr beschränkt ist, wenn wir sie mit der Länge der potentiell in der Erinnerung aufzuweckten Gedächtnisspur vergleichen.

Die zweite Stufe des Phänomens entsteht dank der kinaestetischen Bewegungen – Montagová zeigt, wie sich dank unseres bewegenden Leibes die ersten Phasen des zukünftigen Gegenstandes wie erste farbige, haptische u. dgl. Felder und ihre ersten Einheiten und Verknüpfungen herstellen. Die so entstandenen Felder sind auch erstens typisiert. Diese ersten im Bewusstsein vorkommenden Einheiten sind nicht thematisch bewusst, weil auch die wirkliche Identifikation noch nicht stattgefunden hat.3

Die Kinaesthesen haben eine innerliche Struktur, als Sheets-Johnstone erklärt. Im Anschluss daran, müssen wir sagen, dass diese Elemente der Kinaestesen den Umfang des gesamten Entfaltung der erwähnten Phänomensstufe begrenzen. Die Kinaestese ist, Sheets-Johnstone nach, esrtens tensional, was meint, dass sie eine Information von der Bewegungspannung trägt. Das Ding kann dank dieses Kinaesteseelements als ein die Bemühung verlangenes erscheinen, als mühsam etc. Die zweite Kvalität der Kinaestese ist die lineare, die das ermöglicht, dass das Ding als in irgendeiner Richtung liegend erscheint: Die Kinaestese des stehenden oder sitzenden Leibes, der Kurve der Bewegung des winkenden Handes, etc. Die dritte Kvalität ist die areale die den möglichen Umfang der Verwandlungen des Sinnes der Entfernung des Dinges umspannt: Der Leib oder seine Bewegung kann zusammenpressend oder expansiv sein. Die letzte Kvalität ist die projektionale – die Bewegung kann plötzlich, fortdauernd oder balistisch sein, und das Phänomen kann in der entsprechenden Weisen verschiedene Abwandlungen und neue Sinnesstuffen annehmen.4

Wir haben jetzt also die non-thematischen zeitlichen Phänomene, die den Sinn der visuellen, auditorischen, oflaktorischen, haptischen und gustatorischen, auch unterschiedlich entfernten, die Bemühung des Leibes erfordernden etc. haben können. Alle diesen Kvalitäten in ihnen auch zwischeneinander verbunden werden können. Es gibt aber eine „andere“ Sinnesstufe, die hier vorkommt, bevor die Identifikation und das absichtliche praktische Engagieren die Scene betreten. Wir behaupten nicht, das so etwas ein faktischer Fall ist: es geht um absichtliche Abstrahieren. Also die blosse Existenz des Leibes in seinem Umwelt verursacht, dass die Dinge die verschiedenen Sinnen der Kleinheit (das, was in Hinsicht auf den Leib klein ist, nicht hinsischtlich irgendeines absichtlichen Projekts, sodern bloss des Leibes als bewegenden Mechanismus), des Sublimen (die Ideen Edmund Burkes finden wir besonders fruchtbar und wir können nur zugeben, dass etw. sich uns z.B. als zu gross zu erfassen, also als das Bewusstsein überfüllende etc. gibt, weil die Kinaestesen nicht fähig sind, die ganze Phänomenalität des Erscheinenden umzuwinden.) annehmen.5

Wir haben also das Phänomen. Seine Endlichkeit besteht in: 1) der absoluten Gegebenheit der Hylé, 2) der Unmöglichkeit der sicheren protentionalen Voraussetzens, 3) der Begrenztheit der Länge der retentionalen Schwanzes, 4) darin, dass es das Phänomen nur im Rahmen der ganzen phänomenalen Struktur gibt, die davon gelenkt wird, wie die Kinaestesen des bewegenden Leibes durchlaufen. 5) Die Endlichkeit des sublimen oder kleinen (im erwänten Sinne) ist ein Thema, die hier zu schwer ist, um ihm zu lösen. Wir müssen damit zufrieden sein, dass wir sagen, dass diese Phänomene darum endlich sein, weil sie von den Kinaestesen (mit den erwänten Strukturen) nicht in der Einheit gebracht werden können.