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Sprachwandel

Ebene

Erklärung

Anwendungsbeispiele

Textematik = Ebene des Textes

betrifft die tektonische Struktur eines Textes (als der natürlichen Erscheinungsweise von Sprache)

Textform einer Erzählung, eines Berichts, eines Liedes (etwa im Mittelhochdeutschen oder im Neuhochdeutschen); vgl. z. B. den Wandel in der Funktion einzelner Stilelemente, den Wandel von Formulierungsmustern, z. B. den Wandel in den Anrede- und Grußformeln; vgl. ferner den Wandel im Sprachgebrauch ganzer kommunikativer Bereiche, etwa des Rechtswesens, sowie das Aufkommen und die Veränderung von Textsorten

Lexematik = Ebene der Wortschatz­einheiten

betrifft die lexikalische Struktur, die Lexik (vor allem Bedeutungs­beziehungen, paradigmatische Assoziationen)

Wortschatzumfang; Wortschatzgliederung (z. B. in einem Bericht); vgl. z. B. den Wandel in der Wortbedeutung (etwa vom Mittelhochdeutschen zum Neuhochdeutschen), durch Wortbildung und durch Entlehnungen

Syntagmatik = Ebene des Satzes und der Satzteile

betrifft die Verkettung und Verknüpfung von Wörtern, die Regeln ihrer linearen Kombination (syntagmatische Assoziationen)

Satzstrukturen (Parataxe bzw. Hypotaxe), Satzmuster; auch Satzlänge (z. B. im Barock oder im Funktionalstil der Presse heute); vgl. z. B. den Wandel in der Stellung des unflektierten Adjektivs und den Wandel im Verhältnis von Rahmung und Reihung

Morphematik = Ebene der klein­sten bedeutungs­tragenden Einheiten

betrifft Flexion (Deklination und Konjugation) sowie Wortbildung (Komposition, Ableitung, Präfigierung); oft Morphemik genannt

Pluralbildungen (etwa Vergleich Althochdeutsch – Neuhochdeutsch); Suffix-bildungen (z. B. in der Aufklärung und heute); Komposita (z. B. Entwicklung vom Mittelhochdeutschen zum Neuhoch-deutschen); vgl. z. B. die Entstehung und Ausbreitung der schwachen Konjugation

Phonematik = Ebene der Laute

betrifft Vorkommen und Funktion der Laute als der bedeutungs­unterscheidenden Zeichen

Konsonantenbestand und –veränderungen (etwa im Althochdeutschen); Diphthongie-rungen (vom Mittelhochdeutschen zum Neuhochdeutschen); vgl. z. B. den Wandel in der Aussprache des Graphems r und des Graphems ch (Entstehung von Allophonen)

Graphe­matik = Ebene der Schrift­zeichen

betrifft die Schrift

Orthographie (z. B. im Barock; Entwicklung der Großschreibung); vgl. z. B. den Wandel in der Schreibung des Phonems /f/

Prosodie = Intonations­ebene

betrifft Mittel der Redegliederung wie Betonung, Akzent, Intonation

Orthoepie (Aussprachenormen, z. B. Hochlautung); Sprechpausen (in der Barockzeit z. B. angedeutet durch die Virgel /); vgl. z. B. den Wandel im Wortakzent beim Übergang vom Indogermanischen zum Germanischen

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