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Die erste (germanische) Lautverschiebung

Idg.

p

t

k

b

d

g

bh

dh

gh

Germ.

f

þ

χ

p

t

k

b

(w)

đ (wie in “the”)

g

Ich darf das mit einigen Beispielen belegen: die lateinischen Beispiele repräsentieren den indoeuropäischen, die gotischen und englischen – den germanischen Lautbestand:

Lat.

Got.

Engl.

Nhd.

patér

fadar

father

Vater

tres

þreis

three

drei

labi ‘schlüpfen’

slepan

sleep

schlafen

Die entsprechenden neuhochdeutschen Formen zeigen, dass später z. T. eine weitere Verschiebung stattfand.

Vorlesung 2 zur allgemeinen einführung

In die deutsche sprachgeschichte

2.1. Gegenstand und Gegenwartsrelevanz der Sprachgeschichte

2.2. Sprachwandel

2.2.1. Ursachen, Bedingungen und Faktoren

des Sprachwandels

2.2.2. Diachrone und synchrone Sprachbetrachtung

2.2.3. Diachrone Entwicklung der Sprachsystemebenen

2.3. Zur Periodisierung der deutschen Sprachgeschichte

2.1. Gegenstand und Gegenwartsrelevanz der Sprachgeschichte

Die Geschichte der deutschen Sprache ist ein Teilgebiet der Germa­nis­tik. Unter Sprachgeschichte versteht man “Gesamtheit aller sprachli­chen Veränderungen in der Zeit” [Lexikon 2008, S. 651]. Dabei kann unterschieden werden zwischen sprachintern motivierten Veränderungen (= innere / interne Sprachgeschichte) und sprachextern motivierten Veränderungen (= äußere / externe Sprach­geschichte).

Interne Sprachgeschichte betrifft die Veränderungen der Sprache selbst, wie den Lautwandel, syntaktische Veränderungen oder den Bedeutungswandel.

Zur externen Sprachgeschichte gehören dagegen die außersprach­lichen Faktoren, die für die Entwicklung der Sprache von Bedeutung sind, wie der politische oder der sozial- und kulturgeschichtliche Hintergrund.

Der Gedanke, dass sozialwissenschaftliche Prozesse zwar nicht ohne Men­schen, aber auch nicht einfach in der Kontrolle der Menschen ablau­fen, findet sich schon bei Rudi Keller. Dafür steht bei Keller das Stichwort der unsichtbaren Hand für Sprachwandel (vgl. Keller 1990). Betrachten wir dazu ein etwas vereinfachtes Beispiel aus der Sprachgeschichte des Deutschen:

Im Deutschen, genauer in bestimmten Gegenden des deutschen Sprachgebiets, wurden bis vor einiger Zeit jene Dienstleistungsbetriebe, in denen man sich die Haare schneiden lassen kann, mit Frisör angeschrie­ben. Als jedoch eine neue Generation von Frisören heranwuchs, die in ihrem Beruf etwas Höheres, etwas Künstlerisches, einen Beitrag zum äusser­lichen Wohlgefallen und zur seelischen Zufriedenheit der Kund­schaft sahen, schrieben diese Frisöre ihr Geschäft immer mehr mit Coiffeur an, in der Absicht, es dadurch vom herkömmlichen Frisörladen absetzen zu können. Sie wollten für ein neues Berufsbild ein neues Wort einführen. Das Resultat ist ihnen aber in gewissem Sinne entglitten, insofern als die Einführung von Coiffeur zu einer Degradierung, einer Pejorisierung des älteren Frisör führte mit dem Resultat, dass niemand mehr seinen Laden mit Frisör und ihn jeder mit Coiffeur anschreiben wollte. Die gewünschte sprachliche Abgrenzung gelang nicht. Den Coiffeuren droht heute von den Hair-Stylisten übrigens ein ähliches Schicksal wie einst den Frisören. (Beispiel aus R. Keller 1990; zitiert nach A. Linke u. a. 1996, S. 380).

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