
- •Vorlesung 1
- •Vorgeschichte der deutschen sprache
- •1.1. Sprachen – Ursprungsmythen
- •1.1.1. Die Ursprache
- •1.1.2. Sprachenvielfalt
- •1.2. Das Deutsche als Teil des Indoeuropäischen (Indogermanischen) und des Germanischen
- •1.2.1. Genetische (genealogische) Verwandtschaftsverhältnisse
- •Die indoeuropäische Sprachfamilie
- •Gemeinsamkeiten indoeuropäischer Sprachen im Wortbestand
- •Indogermanische Sprachen im Vergleich
- •1.2.2. Wie viele Sprachen gibt es?
- •Die 20 bedeutendsten Sprachen der Welt
- •1.2.3. Vom Indoeuropäischen zum Germanischen
- •Die erste (germanische) Lautverschiebung
- •Vorlesung 2 zur allgemeinen einführung
- •In die deutsche sprachgeschichte
- •2.1. Gegenstand und Gegenwartsrelevanz der Sprachgeschichte
- •2.2. Sprachwandel
- •2.2.1. Ursachen, Bedingungen und Faktoren des Sprachwandels
- •Triebkräfte und Ausbreitungsbedingungen des Sprachwandels nach Hugo Moser
- •2.2.2. Diachrone und synchrone Sprachbetrachtung
- •Diasystematik / Varietätenmodell
- •Variation auf der Zeitachse
- •Diachronie vs. Synchronie
- •2.2.3. Diachrone Entwicklung der Sprachsystemebenen
- •Sprachwandel
- •2.4. Zur Periodisierung der deutschen Sprachgeschichte
- •Periodisierung der deutschen Sprachgeschichte
Vorlesung 1
Vorgeschichte der deutschen sprache
1.1. Sprachen – Ursprungsmythen
Die “Ursprache”
Sprachenvielfalt
1.2. Das Deutsche als Teil des Indoeuropäischen
(Indogermanischen) und des Germanischen
1.2.1. Genetische (genealogische) Verwandtschaftsverhältnisse
1.2.2. Wie viele Sprachen gibt es?
1.2.3. Vom Indoeuropäischen zum Germanischen
1.1. Sprachen – Ursprungsmythen
1.1.1. Die Ursprache
1.1.2. Sprachenvielfalt
Die Sprachwissenschaft gibt auf diese Frage eine andere Antwort. Sprachvielfalt entsteht durch Sprachwandel (engl. drift, language / linguistic change; ukr. мовні зміни) – Veränderungen in Sprachen in der Zeit [Metzler 2010, S. 656]. Sprachwandel verändert die Laute, den Sprachbau und den Wortschatz von Sprachen. Sprachverwandtschaft gibt dabei Hinweise auf den Weg, den Sprachen in ihrer Entwicklung zurückgelegt haben.
Sprachen, die ihrer Herkunft nach miteinander verwandt sind, von denen man also annimmt, dass sie auf eine gemeinsame “Ursprache” zurückgehen, fasst man in Sprachfamilien zusammen.
1.2. Das Deutsche als Teil des Indoeuropäischen (Indogermanischen) und des Germanischen
1.2.1. Genetische (genealogische) Verwandtschaftsverhältnisse
Alle heute noch lebenden europäischen Sprachen sind – mit Ausnahme des Finnischen, des Ungarischen und vielleicht des Baskischen – indogermanischen oder indoeuropäischen Ursprungs. Ursprünglich auf den Raum von Indien bis Europa beschränkt, ist die indoeuropäische Sprachfamilie heute die führende Sprachfamilie der Welt [König 2011, S. 37].
Abb. 1.1
Die indoeuropäische Sprachfamilie
Familie |
|
Zweige |
Gruppen / Untergruppen |
Einzelsprachen |
I N D O E U R O P Ä I S C H |
S A T E M
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Indo-Arisch |
Hindi, Nepali, Bengali, Sanskrit † |
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Iranisch |
Persisch, Kurdisch, Tadschikisch |
|
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Armenisch |
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Baltisch |
Litauisch, Lettisch |
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Slawisch |
Ostslawisch |
Ukrainisch, Russisch, Belorussisch |
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Westslawisch |
Polnisch, Tschechisch, Slovakisch |
|||
Südslawisch |
Serbokroatisch, Slovenisch, Mazedonisch, Bulgarisch |
|||
Albanisch |
|
|
||
KEN T U M
|
Hellenisch |
Griechisch |
|
|
Latein |
|
|
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Romanisch |
Ostromanisch |
Rumänisch, Italienisch, sardinisch |
||
Iberoromanisch |
Spanisch, Katalanisch, Portigiesisch |
|||
Galloromanisch |
Französisch,Provenzalisch |
|||
Rätoromanisch |
|
|||
Keltisch |
Gälisch |
Irisch, Schottisch, Gälisch |
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Britannisch |
Walisisch, Bretonisch, Kornisch † |
|||
Germanisch |
Ostgermanisch |
Gotisch † |
||
Nordgermanisch |
Norwegisch, Schwedisch, Dänisch, Färöisch, Isländisch |
|||
Westgermanisch |
Deutsch,Niederländisch, Englisch |
Abb. 1.2