Добавил:
Upload Опубликованный материал нарушает ваши авторские права? Сообщите нам.
Вуз: Предмет: Файл:
Документ.rtf
Скачиваний:
0
Добавлен:
01.05.2025
Размер:
30.14 Кб
Скачать

Das Christentum im Hochmittelalter

Durch bedeutende Persönlichkeiten unter den Päpsten wurden das Ansehen und die Ansprüche des Papsttums im Hochmittelalter stabilisiert. Die Päpste gingen aus Wahlen hervor. Da Adelige jedoch auch wahlberechtigt waren, haben sie aus dynastischen Gründen häufig dafür gesorgt, dass ihre Verwandten oder Vertrauten auf den Stuhl Petri gelangten. Der Höhepunkt eines solchen Konflikts zwischen geistlicher und weltlicher Macht war der sogenannte Investiturstreit ab 1076 um die Ernennung des Bischofs von Mailand, der in kriegerischer Auseinandersetzung mehrere Jahrzehnte währte. Eckpunkte dieses Krieges sind die Unterwerfung Heinrich des IV unter die Kirche mit dem Gang nach Canossa und das Wormser Konkordat 1122. Die Rechte der Adligen auf Mitbestimmung bei der Besetzung kirchlicher Ämter wurden hier eingeschränkt.

Ein anderes bedeutendes Ereignis in der Geschichte des Christentums war der Beginn der Kreuzzüge 1095. Auf Initiative von Papst Urban II waren Massen von Rittern und Gläubigen ins Heilige Land aufgebrochen, um Jerusalem aus den Händen der Muslime zu befreien. Neben diesem religiös motivierten Ziel hatten die Kreuzzüge auch identitätsstiftende Wirkung, die die Machtposition der Kirche weiter stärkte. Minderheiten wie die christliche Laienbewegung und die Juden als größte Gruppe Andersgläubiger sahen sich Verfolgungen durch die Kirche ausgesetzt.

Zu den kulturellen Leistungen der Kirche im Hochmittelalter zählen die Gründung von Klosterschulen und ersten Universitäten.

Das Christentum im Spätmittelalter

Seuchen im Spätmittelalter dezimierten die Bevölkerung um etwa die Hälfte. Bürgerkriege und Hungersnöte waren die Folge. Die letzten beiden Jahrhunderte des Mittelalters waren geprägt von der Pest, von Leid, Krankheit und Tod. Das Papsttum befand sich in einer tiefen Krise. Die in Avignon residierenden Päpste waren vor allem daran interessiert, ihre Getreuen dadurch an sich zu binden, indem sie wahllos akademische Titel an sie vergaben, die mit Privilegien verbunden waren. Sie lebten ständig über ihre finanziellen Verhältnisse und hatten einen ausgeprägten Hang zum Luxus. In Rom herrschte zu dieser Zeit Papst Urban als Gegenpapst zu Papst Clemens in Avignon. Da der Versuch einer Vereinigung scheiterte, zerfiel das Christentum in Unterstützer der jeweiligen Lager. Der Machtmissbrauch der Geistlichen hatte wesentlichen Anteil am Erfolg der folgenden Reformation, da viele Menschen die radikale Verbreitung des Glaubens, die sich im Spätmittelalter mit Folter und Hexenverfolgung in ihrer brutalsten Ausformung zeigte und die Bereicherung seitens des Klerus nicht länger hinnehmen wollten.

Unterschied zwischen Stadt und Land(6)

Die Städte waren von den umliegenden Dörfern abhängig, da sie selbst keine Lebensmittel herstellten. Dennoch übten die Städte eine außerordentliche Anziehungskraft auf die Landbevölkerung aus, denn die wirtschaftlichen Möglichkeiten waren in der Stadt erheblich besser.

Die Stadt besaß einen Marktplatz für den Handel. Die Landbewohner konnten ihre Überschüsse aus ihrer Ernte auf dem Markt verkaufen oder gegen andere Waren eintauschen. Die Bauern durften nur in ihrer Bannmeile, die um jede Stadt gezogen wurde, Handel treiben. Dadurch entstand in den Städten eine Konzentration von Handel und Gewerbe mit einer wirtschaftlichen Beherrschung des Umlandes.

Die Bürger auf dem Land hingegen waren ohne Gesetze, sie waren ihrem Grundherrn zu Abgaben und Frondiensten verpflichtet.

Der Mauerring der Stadt war ein wichtiger Bestandteil. Er hatte eine Doppelfunktion, zum einen umschloß er das Gemeinwesen und begründete damit Rechte und Pflichten der Bevölkerung. Dieses Recht galt nur innerhalb der Mauern, allenfalls in einem kleinen Umkreis des städtischen Territoriums. Zum anderen schützte die Stadtmauer vor möglichen Feinden, die gerade bei wachsendem Reichtum der Städte immer zahlreicher wurden.