Добавил:
Upload Опубликованный материал нарушает ваши авторские права? Сообщите нам.
Вуз: Предмет: Файл:
Lehrerhandbuch_2_A.doc
Скачиваний:
0
Добавлен:
01.05.2025
Размер:
1.07 Mб
Скачать

1 Was meinst du

dam it.'

Dieler K.: Na ja. nachdem ich 1ЧЦ7 den Antrag gestellt hatte, halte ich in der DDR gndte Probleme. Am schlimmsien war. dass ich in meinem Berut als holo-graT nicht mehr richiig anheilen konnte. Sofort nach dem Anirag bekam ieh keine Auftrage mehr. Auch sonst machte man mir überall Sehw iengkeiten.

Freund; Warum wolltest du eigentlich ausreisen?

Dieter K.; Weil das [.eben in der DDR irgendwie ил war Man konnie nichts Neues machen. Pur alles gab es Regeln, für alles brauchte man eine Erlaubnis. Man konnie seine Meinung nichl frei sagen, uinl man konnte auch nicht frei reisen. Das war schlimm, gerade für mich als Fotogral. Man wurde ständig kontrol­liert. Der Sinai halle ganz einfach Angst vor seinen Bürgern, Auch wirVwhalilich ging es uns schlecht. Es gab viele wich­tige Dinge, die man in der DDR nicht kauten konnte, oder nur sehr selten.

Freund. Bisi du aus wirtschaftlichen Gründen ausgereist?

Dieter K.; Nein, das nichl. Mir ging es in der DDR hesser als vielen anderen. Ich verdiente ganz gut. Aber was nut/i das. wenn man nichl Irei arbeiten kann 1 Wenn man nicht mehr holten kann, dass die Zukunft besser wird? Für mich war die DDR zum Schluss wie ein Gefängnis. Am schlimmsten war.dass ich in mei­nem Beruf nichls Neues mehr machen konnte. Es gab keine Zukunft mehr.

Freund; Und jetzt, im neuen DculschLand. bist du da glücklicher?

Dieter A.J Glücklicher ... Ja.eigenihch schon. Obwohl das Lehen viel härter ist. und obwohl ich manchmal das Gefühl

habe, dass alle immer mir ans (ield denken. Aber man hat doch wieder eine Zukunft, die man selbst planen kann.

Lektion 9

Seile 112. Übung 7 SeniortnlrelTen

Sprecher: Sie hören jetzt Interviews, die ein Student in Frankfurt gemacht hat. Er studiert Soziologie und will seine Eiatnc ii sarheil über die Lehenssi tuation alter Leuie schreiben. Die Interviews hat er in einem Altersheim ge macht. Dort ■ . 11 i sich .i-i. :■: alte Mensehen, die nichl dort wohnen,

Snuient; Darf ich Sie fragen, welchen Beruf Sie halten, bevor Sie in Keine gegangen sind?

Mann Ich war Busfahrer - also bei einer Privatfirma, nicht hei der Stadt. LriauhsJahrtcn haben w ir gcrnachi, nach Frankreich, Italien. GnechenLuid - ich war eigentlich uberall in Europa Ich hatte einen schönen Berul. interessant, ich habe wirklich viel gesehen. Aber dann habe ich mil 58 Jahren aufgehört; mein Herz war nicht mehr in Ordnung Das wäre zu gefährlich gewesen, wenn ich den Bus fahre mit vierzig oder fünfzig L rlauoem. und dann macht das Herz plolzlich nichl mehr mil.

Stuilenl Ja. das isl klar. Wie all sind Sie denn jetzt?

Mann; Ich hin jetzt 67. Ja, das sind bald zehn Jahre, dass ieh nichl mehr arbeite. Am Anfang war es schon sehr schwer, auch wegen der kleinen Rente. Ich hahe nur 7(11 Euro im Monai. davon kann man kaum Jenen. Es isi ,.■ alles so leuer. und wenn man nichl verheirate! isl.da gehl man zum Essen schon mal ins Restaurant. Ja und dann bin ich vor zwei Jahren hier ins Allersheim gezogen. Ich werde ja auch nicht jünger, und dann ist auch schneller ein Arzt da, wenn ieh Probleme mit dem Herz habe

Student: Darf ich Sie auch eiwas fragen? Sie sehen noch so jung aus. Sind Sie auch schon Kentnerin?

Frau: Ja- schon seit drei Jahren. Mit fto habe ich aufgehört zu arbeiten, jetzl hin ich 63, Die meisten Leule denken, dass ich noch jünger bin.

Student: Kommen Sie oft hierher?

Frau; Ja. jede Woche. Ich brauche einfach ein hisschen l'nierhaltung, wissen Sie, Als ich mich gearbeitet habe, da war das ja kein Problem, da war immer jemand, mit dem mau reden konnie. lind mein Manu isi ja auch schon lange toi. der ist schon vor zwanzig Jahren gesiorhen

Student: Da leben Sie jetzt alleinFrau; Nein. nein, ich wohne bei meiner Tochicr. aber die ist den ganzen Tag nicht zu Hause, und abends muss sie auch ofl

nivh arbeiten. Sic ist Journaliviin. bitten Sie, Aber ich will mich nicht tieschweren, es geht nur ganz. gut. und wir verstehen

uns auch gul. meine Тік hier und ich.

Student: tu welchem Beruf haben Sie eigentlich gearbeitet:?

Frau; Ich war Krankenschwester, aber auch erst seit mein Mann tot ist. Die Ausbil­dung halle ich schon vor unserer Heirat, aber als meine Tochicr kam. du habe ich aulgehon. Es ist schon ganz um. dass ich dann wieder gearbeitet habe, auch wegen der Rente. 900 Furo bekomme ich. Das isl nicht schlecht.

Saufen! Darf ich Sie fragen, wie lange Sie schon Rentner sind?

Mann: Das sind jetzt fünf - nein. Moment du* sind jetzt sechs Jahre. Ich war 63. als ich in kenie ging, und jetzt hin ich 69. Ja. sechs Jahre. Ich war ja Aulomechaniker. aber die Werkstatt gibt es nichl mehr. Da steht icizt ein Supermarkt. Ich hätte schon gerne noch ein paar Jahre gearbeitet, aber die Firma war ja kaputt. Und wer nimmt schon einen Aulomechaniker mit 63!

Studenl; II і і Sie denn eine gute Rente'.'

Vfii'tn Vi ja. viel isl es тік hl KM) Euro habe ich im Monat - aber das reicht schon. Wenn man all ist. braucht man ja nichl mehr so viel Essen, Trinken, mein brauchen wir ja nichl. (lud die Miete ist auch nichl so teuer.

Student: Wohnen Sie hier in der Nahe?

Munn Nur zwei Mr.uvn weiter, ganz in der Nahe. Wir haben eine kleine Zwei-Zimmer-Wöhnung. da wohnen w ir schon seit 34 Jahren, meine Frau und ich. Ins Altersheim wollen wir nichi. wir sind ja noch gesund. Das isi schon besser so, wenn man seine eigene Wohnung hat. Wenn man alt ist. will nun du bleiben. Wo mau die Menschen kennt und wo man Bekannte hai. Das ist scholl besser so.

Student; Da haben Sie rechl. - lind Sie0

-* Sie sind auch nur zu Besuch hier, glaube ieh. Gefallt es Ihnen hier?

Mann: Oh |a, ich komme gern luermer. Es ist nicht gut. wenn ein aher Mensch zu viel alleine ist Immer alleme in der Woh nung. das ist nicht gut. Mau muss andere Mensehen treffen. s«nsi denkt man so viel an früher.

Student: Wie all sind Sie eigentlich, wenn ich fragen darf1.'

Mann: 11 bin ich jetzt, ja. 72 - letzte Woche hatte ich Geburtstag ja. ja. so isl das. Früher war ich lehrerTein ganzes l.eheu lang in der Schule. Bis 65 bin ich in die Schule gegangen - so lange arbeiten, das macht ja heule auch keiner mehr - Und dann, dann wollten wir noch so viel zusammen machen, meine Frau und ich. viel reisen uimI ins Theater gehen. Als Lehrer hat man ja im Alter keine Probleme mit dem (ield -1400 Furo, das isl mehr, als ich brauche. End dann isl meine Frau schon nach ei­nein Jahr gestorben. Ja. so ist das. zwei Tage war sie im Krankenhaus, und dann hai mich der Arzt angeruleii. dass sie ge­storben isi Ja. das war vor sechs Jahren . Ich bin immer noch in unserer allen Wohnung. Eigentlich ist sie zu groß für mich allein, aber ich will da nicht weg.

Seile III*. Übung 17 Hören Sie das Interview

Interviewerin: Gulen Tüg. meine Damen und Herren. Unser Gast im Studio isl heute Frau Erika Hei den reich.

Frau Heidenreich; Gulen Tag,

Interviewerin: Frau Heidenreich. Dürfen wir Ihr Aller verraten?

Frau Heidenreich: Aber ja.

Intervu-werin: Also, Sie sind öy Jahre alt und waren früher Lehrerin für Deutsch und Geschichte,

Frau Heidenreich; Ja. das ist richtig.

interview er in: Wir haben Sie heute /u uns eingeladen, well Sie eine ganz ungewöhn­liche Initiative ergriffen haben. Am besten erzählen Sie unseren Hörern selbst.

Frau Heidenreich: Ja, also, ich habe vor zwei Jahren einen Verein für Leih­großmütter gegründet. Das heißt, wir sind so eine An Baby silier-Service, nur mil dem Unterschied, dass unsere Babysitter alte älter als 60 Jahre sind.

Interviewerin: Babvsitter werden immer gebrauch!, aber warum vermitteln Sie nur Personen im Rentenalter? Was ist die Idee dabei?

Frau Heidenreich: Wissen Sie. in vielen jungen Familien fehlt die Großmutter, und eine Kindheil ohne Großmutter isl doch eigentlich sehr traurig, Großmütter sind geduldig, haben Zeit und Ruhe und können viel Interessantes aus ihrem Leben erzählen.

Interviewer in: Da haben Sie vollkommen recht. Wie sind Sie denn nun auf die Idee gekommen, so etwas zu organisieren und einen Verein zu gründen'.'

frati Heidenreich; Wissen Sic. bei mir in der Nachbarschaft wohnte eine junge Familie mit einem dreijährigen Mädchen. Da habe ich manchmal auf das Kind uufgepasst. wenn die Eltern abends ausgingen. Mit der Zeit habe ich mich immer öfter um das Kind gekümmert, auch tagsüber. Ich habe die Kleine auf meinen Spaziergang (Hier auch zu mir nach Hause mitgenommen, und ich habe viel mit ihr gespielt und ihr eiwas vor­gelesen. Das hat uns beiden viel Spaß gemacht. Als die Familie dann weg­gezogen isl nach Hamburg, da hai mir richiig etwas gefehlt. Die Kleine hat auch geweint und gesagt, sie wolle wieder zu Oma Heidenreich - das haben die Eltern mir geschrieben. Und da kam mir die Idee: Es gibt doch sicher viele Familien, die keine Großmutter haben und doch eine gebrauchen könnten - und: es gibt viele alte Menschen, die keine Angehörigen mehr haben und die sich freuen würden, w^enn sie jemand hätlen. für den sie da sein können. Da habe ich ein paar Freundinnen zu mir eingeladen, die auch in meinem Alter und allein sind, und habe ihnen von iiieinei fdee ei/.ähll. einen Verein für Leihgroßmüller aufzu­machen .

tnterviewerin; Und wie war die Reaktion'?

Fruu Heidenreich: Begeistert! Die haben sofort gesagt: Wir machen mil! Inzwi­schen sind wir schon 22 im Verein. Unser jüngstes Mitglied ist 62. und die älteste Dame 77.

Соседние файлы в предмете [НЕСОРТИРОВАННОЕ]