
- •Isbn 978-966-698-130-4
- •Передмова
- •Inhaltsverzeichnis
- •Seminar № 2
- •II. Німецька література епохи Просвітництва (хvііі ст.) seminar № 3
- •Seminar № 4
- •Seminar № 5
- •Teil III. Розвиток німецькомовної літератури у першій половині 19 століття seminar № 6
- •Seminar № 7
- •Seminar № 8
- •Teil IV. Німецька література кінця 19-початку 20 століття seminar № 9
- •Seminar № 10
- •Teil V. Німецькомовна література середини 20 століття seminar № 11
- •Seminar № 12
- •Teil VI. Тенденції розвитку сучасної німецької літератури seminar № 13
- •Im Zeichen der Postmoderne
- •Seminar № 14
- •Seminar № 15
- •Teil I. Deutschsprachige Literatur von Anfängen bis Ende des 17. Jahrhunderts thema 1. Von Anfängen bis zum Ende des frühen Mittelalters (750 – 1170)
- •Heldenepos. Das nibelungenlied
- •Thema 2. Hoch – und Spätmittelalter (1170-1500). Minnesang
- •Ich zoch mir einen valken
- •Thema 3. Renaissance, Humanismus, Reformation (1470 – 1600)
- •Thema 4. Barock (1600 – 1700)
- •Martin opitz: das buch von der deutschen poeterey, 1624
- •Von der Disposition oder abtheilung der dinge
- •Von denen wir schreiben wollen
- •Tod und schlaf
- •Es ist alles eitel
- •An die Welt
- •Hans Christoffel Grimmelshausen (1622-1676)
- •Thema 5. Pietismus, Rokoko und Empfindsamkeit (1670 -1780)
- •Teil II. Deutschsprachige Literatur des 18. Jahrhunderts thema 6. Aufklärung (1700 -1785)
- •Geschichte der abderiten
- •Viertes Buch
- •Erstes kapitel
- •Veranlassung des prozesses
- •Der wolf und das schaf
- •Thema 7. Sturm und Drang (1767-1785). Herder. Goethes Werk. Der junge Schiller
- •Friedrich maximilian klinger
- •Sturm und Drang
- •1. Auftritt
- •Jakob michael reinhold lenz
- •Der Hofmeister
- •1. Szene
- •4. Szene
- •5. Szene
- •Johann wolfgang goethe Die Leiden des jungen Werther
- •Willkommen und Abschied
- •Wandrers Nachtlied
- •Erlkönig
- •Johann friedrich schiller (1759-1805)
- •31. Der Zeitpunkt
- •62. Wissenschaft
- •Ernst theodor amadeus hoffmann
- •Der goldene Topf
- •1815 (Auszug)
- •Des knaben wunderhorn
- •Wenn ich ein Vöglein war
- •An einen Boten
- •Thema 10. Zeitalter der Restauration: Biedermeier, Junges Deutschland und Vormärz (1815-1848)
- •Der Hessische Landbote
- •Zum Neuen Jahr
- •Die schlesischen weber
- •Thema 11. Die Entstehung der österreichischen Literatur. Östereichische Klassik (1815-1848). Grillparzer, Stifter
- •Franz Grillparzer der arme spielmann
- •Das alte siegel (Auszug)
- •Teil IV. Deutschsprachige Literatur des ausgehenden 19. – Anfang des 20. Jahrhunderts thema 12. Der poetische (bürgerliche) Realismus (1850-1890)
- •Vierte Szene
- •Romeo und julia auf dem dorfe
- •Thema 13. Die Epoche des Naturalismus (1880-1900)
- •Bahnwärter Thiel Novellistische studie aus dem märkischen kiefernforst
- •Thema 14. Literatur der Jahrhundertwende (1890-1920): Impressionismus, Symbolismus, Neuklassik
- •Blaue hortensie
- •Thema 15. Ästhetisches Programm Angang des 20. Jahrhunderts. Modernismus, Expressionismus (1910-1925)
- •Der aufbruch
- •Thema 16. Die Literatur zwischen zwei Weltkriegen
- •Der blaue Trenchcoat (Auszug aus dem Roman „Kleiner Mann, Was nun“ 1932)
- •Vom kleinen beamten
- •Teil V. Deutschsprachige Literatur Mitte des 20. Jahrhundert thema 17. Nachkriegszeitliteratur in der brd. (1945-1970)
- •Die küchenuhr
- •Die prinzessin
- •Wanderer, kommst du nach spa...
- •Heinrich böll der lacher
- •Thema 18. Die literatur der ddr (1945-1990)
- •Die Liebenden
- •Thema 19. Die österreichische Literatur in der Nachkriegszeit
- •Die einschüchterung
- •Der junge mann
- •Teil VI. Die erzählkunst der gegenwart
- •Der milchmann
- •Peter bichsel die tochter
- •Die einzahl und die mehrzahl
- •Zentralbahnhof
- •Jochen Schmidt Schriftsteller, die ich gerne wäre Teil 1: Thomas Bernhard
- •Anhang I. Kurzbiographien der modernen Autoren (für die Seminare №№ 13-15).
- •Anhang iі. Перелік літератури, рекомендованої для вивчення курсу
- •40002, М. Суми, вул. Роменська, 87
Thema 3. Renaissance, Humanismus, Reformation (1470 – 1600)
Das 16. Jh. ist für Entwicklung der deutschen Lyrik nicht ergiebig geworden. Bloß die Kirchenlieder Martin Luthers halten poetische Höhe und seine religiöse Lieddichtung wird zum großen Anreger für die folgenden Jahrhunderte. Religiöse Lieder hat es schon im Mittelalter gegeben. Was neu ist, sind solche Werke, in denen Lutheraner, Reformierte und Katholiken ihre jeweiligen spezifischen Glaubensinhalte zum Ausdruck bringen. Die Autoren der sog. Bekenntnislieder sind Theologen oder gebildete Laien. Von Luther sind insgesamt 36 Kirchenlieder erhalten. Darin ändert sich die Funktion des Kirchenliedes: während in der katholischen Kirche die lateinischen Texte der geistlichen Lieder vom Chor gesungen werden, singt die lutheranische Gemeinde deutsch mit. So entstehehen die Texte für kollektive Stimme. Sie dürften für Luther wohl ein Bestandteil seiner Übertragung von Psalmen und Hymnen sowie der Bibelübersetzung gewesen sein. Das berühmte „Ein feste Burg ist unser Gott“ bezieht sich auf Psalm 46,2-6 (Deus noster refugium et virtus).
Ein feste Burg ist unser Gott (gekürzt)
Ein feste Burg ist unser Gott,
Ein gute Wehr und Waffen.
Er hilft uns frei aus aller Not,
die uns jetzt hat betroffen.
Der alt böse Feind,
mit Ernst er ̉’s jetzt meint;
groß Macht und viel List
sein grausam Rüstung ist.
Auf Erd ist nicht seinsgleichen.
Mit unsrer macht ist nichts getan,
wir sind alsbald verloren.
Es streit´für uns der rechte Mann,
den Gott hat selbst erkoren.
Fragst du, wer der ist?
Er heißt Jesus Christ,
der Herr Sebaoth,
und ist kein andrer Gott.
Das Feld muss er behalten.
Didaktische Schriften mit satirischem und religös-politischem Akzent erhalten Anfang des 16. Jh. eine betont volkstümliche Note. Sebastian Brant (1457-1521) vertritt in der Literatur die wichtigsten zeitformenden geistigen Ideen. Sonderforme der Satire bildet die Narren-Literatur. Das Narrenschiff von Sebastian Brant (1494) war am meisten verbreitetes moralisch-satirisches Lehrgedicht der Zeit. Sein Werk hat deutliche pädagogische Tendenzen. Analysieren Sie folgenden Abschnitt aus der Vorrede:
Den Narrenspiegel ich dies nenne,
In dem ein jeder Narr sich kenne;
Wer jeder sei, wird dem vertraut,
Der in den Narrenspiegel schaut.
5 Wer sich recht spiegelt, der lernt wohl,
Daß er nicht weise sich achten soll,
Nicht von sich halten, was nicht ist,
Denn niemand lebt, dem nichts gebrist,
Noch der behaupten darf fürwahr,
10 Daß er sei weise und kein Narr,
Denn wer sich selbst als Narr eracht’t,
Der ist zum Weisen bald gemacht,
Wer aber stets will weise sein,
Ist fatuus, der Gevatter mein,
15 Der sich zu mir recht übel stellt,
Wenn er dies Büchlein nicht behält.
Hier wird an Narren nicht gespart,
Ein jeder findet seine Art,
Und auch, wozu er sei geboren,
20 Warum so viele sind der Toren;
Welch hohes Ansehn Weisheit fand,
Wie sorgenvoll der Narren Stand.
Hier findet man der Welten Lauf,
Drum ist dies Büchlein gut zum Kauf.
25 Zu Scherz und Ernst und allem Spiel
Trifft man hier Narren, wie man will,
Ein Weiser sieht, was ihm behagt,
Ein Narr gern von den Brüdern sagt.