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пособие по практике (Леус А.М.).doc
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14. Beschreiben Sie das Bild.

15. Lesen Sie das Gedicht „Bodensee“ von Reiner Maria Rilke. Vergleichen Sie es mit dem Gedicht „Narotsch“. Von wem stammt das Gedicht? Was besingen die Dichter in ihren poetischen Werken? Wodurch unterscheiden sich die Seen? (Anhand der Gedichte).

Bodensee

Die Dörfer sind wie im Garten.

In Türmen von seltsamen Arten klingen

die Glöcken wie weh.

Uferschlösser warten

und schauen schwarze Scharten

müd' auf den Mittagssee.

Und schwellend Wellen spielen

und goldene Dampfer kielen

leise den leichten Lauf,

und hinter den Uferzielen

tauchen die vielen, vielen Silberberge auf.

16. Vergleichen Sie das Gedicht von Reiner Maria Rilke mit dem Prosastück von Ludwig Lessen. Welche Informationen wiederholen sich, welche kommen neu hinzu?

Über den Bodensee

Das schönste Bild bietet Lindau vom Hafen aus. Man genießt es so recht vom Dampfer, der die Reisenden nach Wasserburg hinübertragen soll, von wo die Fußwanderung beginnen kann. Ein Leuchtturm und eine Säule wachen am Hafeneingang Lindaus. Auf der einen Seite: die breite Fläche des Sees, umgürtet von schneegekrönten Alpenriesen; auf der anderen Seite die Inselstadt. Ihre Türme und Giebeldächer wiederspiegeln sich in der klaren Seeluft. Je weiter sich der Dampfer von der Stadt entfernt, desto mehr gewinnt das Bild an Lieblichkeit. Und nun geht es über den See hinüber. Sein grünblaues Wasser ist klar und durchsichtig. Der Rhein füllt sein riesiges Becken, das gegen 64 Kilometer lang, 14 Kilometer breit und an einigen Stellen 250 Meter tief ist. Zwischen Fursach und Hord ergießt der Rhein seine Gebirgswasser ins Schwäbische Meer, um es bei Stein zu verlassen. Von einer kleinen, malerisch in den See hinein ragenden Landzunge, grüsst uns Wasserburg. Hier treten die Hügel dicht ans Seeufer heran. Wir verlassen das Schiff, um zu Fuß weiter zu wandern.

17. Beschreiben Sie den Bodensee. (Anhand des Textes).

18. Lesen Sie die folgende Sage. Welche geographischen Namen (Städte, Flüsse) werden in der Sage erwähnt? Erzählen Sie die Sage nach. Was lehrt sie uns?

Wo aus dem Rheinstrom unterhalb von Bingen weiße Klippen gefahrdrohend emporragen und nur einen schmalen Raum für die Durchfahrt freilassen, erhebt sich ein finsteres Gemäuer, von dem die Schiffer mit Grauen das Gesicht abwenden. Es ist „Hottos Turm“. Die Sage nennt ihn „Mäuseturm“ und erzählt uns folgendes.

Einst lebte zu Mainz ein Erzbischof Namens Hotto. Um diese Zeit brach am Rhein und rings in der Gegend eine große Hungersnot aus. Viele Menschen kamen um. Der Bischof aber, dessen Speicher mit Korn gefüllt waren, wollte seinen Untertanen nicht helfen. Sie liefen in Scharen zusammen und flehten den gefühllosen Mann um Erbarmen und Nahrung an. Als dies umsonst war, murrten sie und fluchten in ohnmächtiger Wut dem Tyrannen. Der Erzbischof schickte seine Schergen aus, um die Murrenden zu fangen, sperrte sie in eine große Scheune ein und ließ Feuer darin legen. Als die Unglücklichen von der Flamme ergriffen wurden und ihr Todesgeschrei bis in den Bischofspalast drang, rief er in teuflichem Hohn: „Hört ihr die Kornmäuslein unten pfeifen?“ Im Saal, wo der Bischof an der üppigen Tafel saß, wurde es dunkel. Aus allen Winkeln, aus den Ritzen des Fußbodens, von der Decke herab krochen und liefen Scharen nagender Mäuse. Ohne Scheu sprangen sie auf die Tische und benagten die Speisen. Der Bischof wollte ihnen entrinnen, bestieg ein Schiff und fuhr den Rhein hinab bis zu jenem Turm, der von den Wellen des Stroms umspült wird. Dort glaubte er sich gerettet zu haben. Doch Tausende von Mäusen krochen wiederum mit Gepfeife aus allen Wänden hervor. Vergebens erstieg er – bebend vor Angst, stumm von Entsetzen – die höchste Warte. Auch dahin folgten sie ihm, und heißhungrig fielen sie den unmenschlichen Spötter an. Bald war nichts von ihm übrig. So lautet die Sage von jenem einsamen Turm mitten im Rhein.