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пособие по практике (Леус А.М.).doc
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01.05.2025
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15. Lesen Sie den Text. Welche Informationen über den Beruf eines Schauspielers kann man dem Text entnehmen?

Das Wetter ist feucht und kalt. Auf dem Rathausmarkt in Hamburg interessieren sich nur wenige Leute für Gabriela. Sie wartet nicht auf Zuschauer, sondern packt sofort ihre Sachen aus und beginnt ihre Vorstellung. Sie zieht mit ihren Fingern einen imaginären Brief aus einem Umschlag. Den Umschlag tut sie in einen Papierkorb. Der ist wirklich da. Sie liest den Brief vielleicht eine Minute, dann fällt er auf den Boden, und Gabriela fängt an zu weinen. Den Leuten gefällt das Pantomimenspiel. Nach der Vorstellung sammelt sie mit ihrem Hut Geld. Für Gabriela ist Straßenpantomime ein richtiger Beruf. In einem Schnellkurs hat sie Pantomimen gelernt und ist vor sechs Monaten Straßenkünstlerin geworden. „Die günstigsten Plätze sind Fußgängerzonen, Ladenpassagen und Einkaufszentren. Hier denken die Leute nur an den Einkauf aber bestimmt nicht an mich. Ich hole sie ein bisschen aus dem Alltagstrott“, erzählt sie. Das kann Gabriela wirklich. Viele bleiben stehen, ruhen sich aus, vergessen den Alltag. „Die meisten Leute mögen Straßenkünstler. Sie interessieren sich für mein Spiel und wollen manchmal mit mir darüber sprechen. Aber selten möchte jemand mich kennen lernen oder mehr über mich wissen“, setzt Gabriela fort. Gabrielas Leben ist sehr unruhig. Das weiss sie auch. „Manchmal habe ich richtig Angst, den Boden unter den Füßen zu verlieren.“ Trotzdem findet sie diesen Beruf phantastisch. Sie möchte keinen anderen.

16. Gabriela findet ihren Beruf phantastisch. Finden Sie den Beruf des Lehrers auch phantastisch? Ja / Nein. Begründen Sie Ihre Meinung.

17. Lesen Sie den Text. Sammeln Sie Informationen über den Beruf eines Schauspielers. Vergleichen Sie den mit dem Beruf eines Lehrers. Stellen Sie Ähnlichkeiten und Unterschiede fest.

Wenn der Wunsch, als Schauspieler zu arbeiten, für einen Menschen unwiderstehlich ist, dann ist ihm auch der Weg zu diesem Beruf nicht verschlossen. Aber wie verschiedenartig man sich diesen Beruf vorstellt. Manche stellen sich ein herrliches Leben darunter mit viel Geld, wenig Arbeit und viel Berühmtheit vor. Andere wieder glauben, dass die Schauspieler vor lauter Beschäftigung überhaupt kein Privatleben haben und mit ihren schicken Wagen vom Theater zum Rundfunk, von da zum Fernsehen und dann noch zum Film sausen. In Wirklichkeit ist es aber eine tägliche Arbeit, wie sie in vielen anderen Berufen ist. Gisela May, eine große deutsche Schauspielerin, beschreibt diese Arbeit auf folgende Weise: „Unsere Arbeit beginnt mit dem Lernen des Rollentextes. Ist also der Text gelernt, fängt man allmählich auf den wochenlangen Proben die wirkliche Arbeit an. Manch eine Szene wird schnell lebendig, aber an manchen Szenen quält man sich wochenlang. Sie sind noch „Papier“, sie leben noch nicht. Man wächst langsam in die Gestalt hinein, man verwandelt sich in eine einfache Berufsfrau, in eine große Dame oder in eine dümmliche Spießerin. An den letzten Proben vor der Premiere geht es heiß her. Man probiert da Kostüme und Masken im Scheinwerferlicht aus. Man ändert, verwirft, heißt wieder gut. Dann kommt die Generalprobe und dann – der Tag der Premiere. Eine Premiere ist immer und überall im Theater ein großes Ereignis. Selbst die Platzanweiserinnen und Garderobenfrauen sind aufgeregt. Wird das Stück „ankommen“, wird es viel Beifall geben? Der Schauspieler muss tagsüber frei sein, um am Abend ausgeruht und konzentriert zu sein. Jeder Schauspieler verbringt die Stunden bis zum Beginn der Vorstellung nach seinem eigenen Rezept. Man geht ins Theater oft zwei bis drei Stunden, bevor das Publikum kommt. Man schminkt sich sorgfältig, man wird frisiert, kostümiert – dann kommt die große „Spuckerei“, jeder spuckt jedem dreimal über die linke Schulter mit einem herzlichen „Toi-toi-toi“ und schon ruft man: „Frau May, bitte auf die Bühne!“ Langsam geht der Vorhang auseinander, und das Spiel beginnt. Vor Lampenfieber sind die ersten Worte ein wenig heiser, aber je weiter das Spiel voranschreitet, um so mehr wächst die Sicherheit und unendliche Freude am Spiel.

Wenn dann so eine Premiere vorüber ist, der Beifall verrauscht ist und man in seiner Garderobe sitzt, dann wird man eigentlich ein bisschen traurig, denn all die Spannung der Arbeit von Wochen, manchmal von Monaten ist vorbei und man hat so eine leere Stelle, wo das Herz ist. Aber nur für einen Augenblick. Bald siegt das sehr beglückende Gefühl einer vollbrachten großen Leistung, und man empfindet: Es gibt keinen schöneren Beruf als den Beruf des Schauspielers.“

18. Wie verstehen Sie den Ausdruck „die Kunst, sich zu verwandeln, sich zu verändern“? Welche Rolle spielt diese Kunst im Leben eines Schauspielers?

19. Was meinen Sie, welche psychischen und körperlichen Voraussetzungen tragen dazu bei, ein erfolgreicher Schauspieler zu werden? Begründen Sie Ihre Meinung.

20. Lesen Sie den Text. Nehmen Sie Stellung.

Auch ein Standpunkt

Zum 50. Geburtstag von Richard Strauss bringt das Orchester ein Ständchen (серенада) aus seinem „Rosenkavalier“. Der Musikant dankt den Musikern herzlich, und der Kapellmeister sagt ihm: „Ja, Musik schreiben, das kann jeder − aber spielen, das ist eine Arbeit“.

21. Lesen Sie das Gespräch zwischen zwei Zuschauern. Führen Sie ein analoges Gespräch mit Ihrer Gesprächspartnerin/ Ihrem Gesprächspartner in der Pause, aber setzen Sie den jungen Sänger in der Titelrolle der Kritik aus und loben Sie die Darstellerin der Olympia. Welche Änderungen müssen ins Gespräch eingetragen werden?