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Die Existenzformen der Sprache in der mhd. Zeit.

Die vorherrschende Existenzform der deutschen Sprache blieben auch in der mhd. Zeit die Territorialdialekte.

Das Kennzeichen der mittelhochdeutschen Sprachperiode ist aber, dass sich neben den Territorialdialekten neue Existenzformen der deutschen Sprache zu entwickeln beginnen. Einen bedeutenden Anstoß dazu gibt das Aufblühen der weltlichen Dichtung und die Entwicklung verschiedener Gattungen der Prosa.

Die Dichter der mhd. Zeit sind bestrebt, die auffälligsten Dialektismen, die komisch wirken, zu vermeiden, aber ihre Sprache weist noch einen großen Einfluss der heimatlichen Mundart des Verfassers auf.

6 Lexikologie als Wissenschaft (Gegenstand, Probleme, Bestandteile).

Die Sprache als gesellschaftliche Erscheinung, als Mittel der Verständigung des Volkes ist der Gegenstand mehrerer linguistischen Wissenschaften: Sprachkunde, Grammatik, Geschichte der Sprache, Phonetik, Stilistik und Lexikologie.

Die Lexikologie (griech. lexis „Wort“, logos „Lehre“) ist ein Bereich der Sprachwissenschaft, der sich mit der Erforschung des Wortschatzes befasst.

Den Gegenstand der Lexikologie bildet die Erforschung des Wortbestandes und seiner Elemente einer Sprache und seiner gesetzmäßigen Veränderungen. Die Lexikologie untersucht und beschreibt das Wortbestand einer Sprache: seine Schichtung, Struktur, Bildung, Bedeutung und Funktionen seiner Bestandteile.

Die Bestandteile des Wortschatzes: Morpheme (Basismorpheme und Wortbildungsmorpheme); Lexeme (Wörter und feste Wortverbindungen). Lexeme, Wörter und feste Wortverbindungen sind Bezeichnungseinheiten, die dem Einfluss gesellschaftlicher Prozesse sehr stark unterliegen (weil das Wort der Wert der Nation ist). So verstehen wir oft unter dem Gegenstand der Lexikologie das Resultat und die Voraussetzung sprachlicher Tätigkeit.

Die Lexikologie als sprachwissenschaftliche Disziplin ist relativ jung. Erst in den 60er Jahren sprach man von der lexikalischen Forschung.

Bei der wissenschaftlichen Betrachtung dominiert immer einer der Aspekte.

Man unterscheidet:

  • Allgemeine Lexikologie — deckt die Gesetzmäßigkeiten auf, die für viele Sprachen gelten.

  • spezielle Lexikologie: untersucht das Wort und den Wortschatz einer Sprache.

  • Historische Lexikologie — betrachtet man unter zwei Aspekten. Unter diachronem Aspekt analysiert die Lexikologie Herkunft und Geschichte der Wörter (Etymologie); unter synchronem Aspekt untersucht sie die Struktur des lexikalischen Gefüges einer Sprache (Morphologie, Semantik) und die Beziehung zwischen seinen Elementen.

Man unterscheidet auch:

  • Semasiologie — Teilgebiet der Sprachwissenschaft, das sich besonders mit den Wortbedeutungen und ihren [historischen] Veränderungen befasst.

  • Onomasiologie — Teildisziplin der Semantik, die die sprachliche Bezeichnung für Gegenstände und Sachverhalte untersucht.

  • Die Etymologie — ein Bereich der Sprachwissenschaft, der den Ursprung, die Verwandtschaft und die Entwicklung der Wörter (und Wortfamilien) beschreibt.

  • Die Phraseologie — Gesamtheit typischer Wortverbindungen, charakteristischer Redensarten, Redewendungen einer Sprache.

  • Lexikographie — die Theorie der Einordnung und Darstellung eines bestimmten Wortschatzes in einem Wörterbuch oder Lexikon (Enzyklopädie).

  • Onomastik — sprachwissenschaftliche Disziplin zur Erforschung der Namen, die sich mit philologischen, historischen, geographischen, soziologischen und psychologischen Fragen beschäftigt.

  • Strukturelle Lexikologie — betrachtet lexikalische Einheiten.

7Stil der Wissenschaft

Die gesellschaftliche Funktion des wissenschaftlichen Stils besteht in der Vermittlung von Erkenntnissen, Gesetzen, Erörterung von Problemen, in der Erklärung der Erscheinungen der Umwelt exakt und erschöpfend, in der Darlegung von Tatsachen und Beweisen, Erschließung der historischen Gesetzmäßigkeiten.

Der wissenschaftliche Stil gehört zu den «Buchstilen» der Literatursprache. Die stilbildenden Züge dafür sind: die Logik – sein obligatorischer Stilzug, mit dem andere charakteristische Merkmale verbunden sind – die Klarheit, die Folgerichtigkeit; die Sachbezogenheit und Präzision, die unmittelbar mit genauen Definitionen verbunden ist; die Abstraktion; die logische Expressivität; das Fehlen der emotionalen Expressivität; die Objektivität.

Die Logik dominiert in diesem Stil im Aufbau und in der Aufgliederung der Texte, in Arten der Verbindung zwischen einzelnen Teilen des Textes, im Charakter der Schlussfolgerungen usw.

Jede Aussage im wissenschaftlichen Stil ist gut durchdacht, trägt immer monologischen Charakter, die sprachlichen Mittel sind streng ausgewählt. Es liegt die Tendenz zur normierten Sprache vor.

Entstehung und Entwicklung des wissenschaftlichen Stils hängen mit der Entwicklung verschiedener Wissenszweige zusammen. Der wissenschaftliche Stil umfasst verschiedene Zweige der Wissenschaft: Naturwissenschaften, Gesellschaftswissenschaften, exakte Wissenschaften. Er gestaltet sich als Ganzes, mit stark ausgeprägten Besonderheiten.

Der wissenschaftliche Stil hat verschiedene Genres der Äußerung. Das sind: Monographie, wissenschaftlicher Beitrag, Referat, Lehrbuch usw. Der Charakter der Aussage ist anders in physikalischen, chemischen, mathematischen, philosophischen, philologischen, geschichtlichen Texten. Hier hat Stilistik mit den Subtexten oder Substilen oder Textsorten zu tun.

8 Mittelhochdeutsch

Mittelhochdeutsch (Mhd.) ist die Bezeichnung für eine ältere Phase der deutschen Sprache etwa zwischen 1050 und 1350. Dem Mittelhochdeutschen geht voran das Althochdeutsche (Ahd.) (etwa 750 bis 1050), von etwa 1350 bis 1650 spricht man von Frühneuhochdeutsch (Frnhd.). Mittelhochdeutsch ist vor allem als Sprache der Literatur überliefert; der alltägliche Sprachgebrauch schlug sich noch kaum in Schriftzeugnissen nieder. Zu den bekanntesten mittelhochdeutschen Dichtungen gehören das Nibelungenlied, der "Parzival" Wolframs von Eschenbach, der "Tristan" Gottfrieds von Straßburg, die Gedichte Walthers von der Vogelweide sowie der Minnesang.

Das Nibelungenlied, ein Heldenepos, das in der heute gültigen Form zwischen ca. 1180 und 1210 entstanden ist, schildert den Hof der Burgunderkönige, an dem auch Kriemhild mit ihren drei königlichen Brüdern lebt. Das Epos spiegelt das Resultat eines historischen bzw. gesellschaftlichen Wandels wider.

Das Mittelhochdeutsche unterscheidet sich vom Althochdeutschen insbesondere durch die Neben- bzw. Endsilbenabschwächung. Vom Neuhochdeutschen ist das Mittelhochdeutsche vor allem durch den Vokalismus der Stammsilben unterschieden; anders als das Neuhochdeutsche weist das Mittelhochdeutsche Kurzvokale in offener Tonsilbe auf, die zum Neuhochdeutschen hin durch die Dehnung in offener Tonsilbe beseitigt worden sind.

Mittelhochdeutsch meint nicht eine Hochsprache (im Gegensatz zur Umgangssprache), sondern ist als Gegenbegriff zum Mittelniederdeutschen zu verstehen und umfaßt demnach die Sprache aller mitteldeutschen (thüringisch, hessisch, rheinfränkisch) und oberdeutschen Regionen (alemannisch, bairisch). Das Mittelhochdeutsche war keine überregional einheitliche Sprache wie das Schrift-Neuhochdeutsche, sondern war ebenso wie das heute gesprochene Deutsch gekennzeichnet durch starke regionale bzw. dialektale Unterschiede. Auch eine einheitliche Orthographie gab es im Mittelalter noch nicht. Für die Textausgaben der wichtigen mittelhochdeutschen Dichtungen, für Wörterbücher und Grammatiken wird das im Wesentlichen auf Karl Lachmann zurückgehende "normalisierte Mittelhochdeutsch" oder "Normalmittelhoch-deutsch" verwendet, eine Idealform des Mittelhochdeutschen, das nur einen kleinen Ausschnitt der damaligen sprachlichen Realität wiedergibt.

9Althochdeutsch

Als Althochdeutsch (abgekürzt Ahd.) bezeichnet man die älteste schriftlich bezeugte Form der hochdeutschen Sprache in der Zeit etwa von 750 bis 1050.

Das Althochdeutsche ist keine einheitliche Sprache, wie der Begriff nahelegt, sondern die Bezeichnung für eine Gruppe westgermanischer Sprachen, die südlich der sogenannten „Benrather Linie“ gesprochen wurden. Diese Dialekte unterscheiden sich von den anderen westgermanischen Sprachen durch die Durchführung der Zweiten (oder Hochdeutschen) Lautverschiebung. Diese Dialekte werden zur Unterscheidung vom Althochdeutschen unter der Bezeichnung Altsächsisch (auch: Altniederdeutsch) zusammengefasst.

Da das Althochdeutsche eine Gruppe naheverwandter Mundarten war und es im frühen Mittelalter keine einheitliche Schriftsprache gab, lassen sich die überlieferten Textzeugnisse den einzelnen althochdeutschen Sprachen zuweisen, so dass man oft treffender von (Alt-)Südrheinfränkisch, Altbairisch, Altalemannisch etc. spricht.

Der erste althochdeutsche Text ist der Abrogans, ein lateinisch-althochdeutsches Glossar. Generell besteht die althochdeutsche Überlieferung zu einem großen Teil aus geistlichen Texten (Gebeten, Taufgelöbnissen, Bibelübersetzung); nur vereinzelt finden sich weltliche Dichtungen (Hildebrandslied, Ludwigslied) oder sonstige Sprachzeugnisse (Inschriften, Zaubersprüche).

Der so genannte „Althochdeutsche Tatian“ ist eine Übersetzung der Evangelienharmonie des syrisch-christlichen Apologeten Tatianus (2. Jh.) in das Althochdeutsche. Er ist zweisprachig (lateinisch-deutsch); die einzige erhaltene Handschrift befindet sich heute in St. Gallen. Der Althochdeutsche Tatian ist neben dem Althochdeutschen Isidor die zweite große Übersetzungsleistung aus der Zeit Karls des Großen.

Das Althochdeutsche ist eine synthetische Sprache.

Typisch für das Althochdeutsche und wichtig für das Verständnis bestimmter Formen in späteren Sprachstufen des Deutschen (wie die rückumlautenden schwachen Verben) ist der althochdeutsche Primärumlaut. Hierbei bewirken die Laute /i/ und /j/ in der Folgesilbe, dass /a/ zu /e/ umgelautet wird.

Charakteristisch für die althochdeutsche Sprache sind die noch vokalisch volltönenden Endungen zum Beispiel:ahd.: neuhochdeutsch:

mahhôn machen

taga Tage

demo dem

10Phraseologie. Arten den Phraseologismen.

Die Phraseologie ist zum einen die Wissenschaft der festen Wortverbindungen einer Sprache, zum anderen bezeichnet das Wort eine Sammlung von Redewendungen, Redensarten und Sprichwörtern. Die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Phraseologie beinhaltet die Untersuchung von Phraseologismen einer Sprache. Ein Phraseologismus ist der wissenschaftliche Oberbegriff für typische Wortverbindungen, feste Fügungen, Sprichwörter, Wendungen und Redensarten. Phraseologismen sind ein fester Bestandteil einer jeden Sprache.

Alle Phraseologismen sind nach dem Grad der Umdeutung und Einheit der Bedeutung in drei Gruppen eingeteilt: a) phraseologische Zusammenbildungen, b) phraseologische Einheiten, c) phraseologische Verbindungen. Diese Klassifikation lässt sich auch auf stehende Wortverbindungen der deutschen Sprache anwenden. Dementsprechend gibt es zwei Klassifikationen: die semantische und die semantisch-strukturelle.  Die semantische Klassifikation. Phraseologische Zusammenbildungen. Hierher gehören viele deutsche Phras. mit unmotivierten Gesamtbedeutungen, bei voller Umdeutung des ganzen Ausdrucks: durch die Lappen gehen, entwischen; an jemandem, an etwas einen Narren gefressen haben, für jemanden, für etwas stark eingenommen sein.

Phraseologische Einheiten. Diese Gruppe umfasst viele deutsche Phras. mit motivierten Gesamtbedeutung, ebenfalls mit voller Umdeutung : grosse Augen machen, staunen, auf die Beine kommen, genesen oder, in bessere Verhältnisse kommen.

Phraseologische Verbindungen . Diese Phraseologismen werden im Gegensatz zu den ersten zwei Gruppen durch teilweise Umdeutung und völlige Motiviertheit gekennzeichnet, es sind meist verbale Verbindungen, bei denen in der Regel nur das Verb metaphorisch gebraucht wird, während der nominale Teil gewöhnlich seine dingliche Bedeutung behält , z.B. zum Ausdrück bringen , nicht in Frage kommen, in Gefahr schweben. 

Eine andere die sogennante traditionelle Klassifikation kann die strukturell – semantische genannt werden. Laut dieser Klassifikation werden die Phraseologismen in folgende Idiome (griech .Herrkunft, eigentümlich, originell’) bilden die nächste Gruppe stehender Wortverbindungen. Unter Idiomen versteht man Wortgruppen, die in ihrem Gebrauch erstarrt sind. Sie entstehen auf Grund bildhafter Vorstellungen von der Wirklichkeit, entwickeln sich aus freien syntak. zu Kreuz kriechen heisst ,sich demütigen’, die Hand für jemanden (etwas) ins Feuer legen – ,für jemanden bürgen’, auf der Bärenhaut liegen - ,faulenzen’, Sand in die Augen streuen - ,belügen’, durch die Lappen gehen - , entwischen’. Geflügelte Worte (griech.Herrkunft ,selbst ein geflügeltes Wort') ist eine besondere Art stehender Wortverbindungen. Man weist auf seine Abstammung von Homer hin. In seinen ,,Ilias’’ und ,,Odyssee’’ unterstrich Homer die Fähigkeit des menschlichen Wortes , von Mund zu Mund zu fliegen. Sprichwörter unterscheiden sich von anderen phraseologischen Wortverbindungen inhaltlich und strukturell. Das sind erstarrte, im Volksmunde umlaufende kürze Sprüche; sie existieren in der Form eines Satzes und drücken bildlich einen abgeschlossenen Gedanken aus: von schönen Worten wird man nicht satt. Wie gewonnen, so zerronnen; ein reines Gewissen ist ein gutes Ruhekissen; Morgenstunde hat Gold im Munde.

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