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II. Lesen und übersetzen Sie den Text. Feste und Bräuche in Deutschland.

Der Winter bringt den Deutschen viel Freude, weil gerade im Winter die wichtigsten Feste gefeiert werden. Vier Wochen vor dem Weihnachtsfest (25.12) fängt die Adventszeit (Vorweihnachtszeit) an. Das Wort „Advent“ kommt aus der lateinischen Sprache und bedeutet „Ankunft“. Die Adventszeit dauert 24 Tage. In der Adventszeit gibt es in allen Familien Adventskranz. Er ist aus grünen Tannenzweigen gemacht, auf denen vier rote Kerzen stehen. An jedem Sonntag wird eine Kerze angezündet, so dass am ersten Sonntag eine Kerze brennt, am zweiten zwei, am dritten drei und am letzten Sonntag brennen schon alle vier Kerzen. Man bastelt viel, schickt Glückwunschkarten an Freunde, Verwandten und Bekannten. Die Kinder bekommen einen Adventskalender mit 24 Fenstern, wo Bilder, Spielzeug oder Schokoladenstücke stecken. Jeden Tag öffnen die Kinder ein Fenster in ihrem Adventskalender und finden dort eine Überraschung.

Der 6. Dezember ist der Nikolaustag. Am Abend des 5. Dezembers stellen kleine Kinder ihre Schuhe vor die Tür. Sie glauben, dass in der Nacht der Nikolaus kommt und in ihre Schuhe kleine Geschenke und Süßigkeiten steckt. Der Nikolaus kommt persönlich und lobt brave Kinder und bringt Äpfel, Nüsse, kleine Spielsachen. Dann singen ihm die Kinder Nikolauslieder vor oder sagen Gedichte auf. Der Nikolaus ist entweder als Bischof gekleidet oder trägt einen roten Mantel mit weißem Besatz. Immer hat er einen weißen Bart.

Weihnachten ist das größte Familienfest in Deutschland. An diesem Tag hat man viel zu tun. Am Nachmittag des 24. Dezembers, „Heiligabend“, wird der Weihnachtsbaum geschmückt. Bei vielen Familien dürfen die Kinder dabei nicht mithelfen und das Zimmer solange nicht betreten, bis das „Christkind“ kommt. Am frühen Abend findet die Bescherung statt: Meist ist eine Krippe aufgestellt, Geschenke liegen unter dem Weihnachtsbaum und die Kerzen am Baum sind angezündet. Die Familie versammelt sich um den Weihnachtsbaum und singt Weihnachtslieder. Danach bekommen die Kinder Geschenke. Viele Familien gehen noch am gleichen Abend in die Kirche. Nachher trifft sich die Familie zum traditionellen Weihnachtsessen, meist Gans, Truthahn oder Ente. Zu Weihnachten bäckt man leckeres Gebäck. Das Fest dauert noch 2 Tage den 25. und 26. Dezember.

Der Silvester (das Neujahr) wird in Deutschland laut und lustig gefeiert. Man geht oft aus oder feiert eine Party zu Hause mit Freunden. Zu Silvester isst und trinkt man, tanzt und singt. Um 12 Uhr in der Nacht füllt man die Gläser mit Sekt und wünscht sich und den anderen „ein frohes neues Jahr“. Das neue Jahr wird vom Silvesterfeuerwerk begrüßt.

Ostern ist das älteste christliche Fest und nach Weihnachten das zweitgrößte Volksfest. Der Name Ostern ist mit der germanischen Göttin Ostara verbunden. Die Kirche feiert dieses Fest als Tag der Auferstehung von Jesus Christus. Mehrere Feiertage gehören dazu: Palmsonntag, Gründonnerstag, Karfreitag, Ostersonntag, Ostermontag. Die ganze Woche heißt Osterwoche oder Karwoche.

Ostern hat in Deutschland interessante volkstümliche Bräuche. In vielen Gegenden Deutschlands wird schon Wochen vorher Holz für das „Osterfeuer“ gesammelt. Das Osterfeuer wird am Samstag vor Ostern angezündet. Es soll symbolhaft den Winter vertreiben.

Auch bemalte Ostereier gehören zur alten Tradition. Die Eltern verstecken Nester mit hart gekochten und bunt bemalten Ostereiern, Schokoladeneiern, kleinen Osterhasen aus Schokolade und anderen Süßigkeiten im Garten. Am Ostermorgen gehen alle auf Eiersuche. Die kleinen Kinder glauben, dass der Osterhase die leckerigen Sachen für sie in einem Korb gebracht und im Garten in einem Nest versteckt hat.

Auf dem Land gehört Osterwasser zu sehr alten Bräuchen. Am Ostermorgen holt man Osterwasser aus einem Bach und bringt man es nach Hause. Dabei darf aber kein Wort gesprochen werden, sonst verliert das Wasser seine magische Kraft. Man glaubt, dass wenn sich jemand damit wäscht, bleibt er das ganze Jahr gesund.