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История основного иностранного (немецкого) языка, 3 курс, специалитет

Vorlesung 1.

GEGENSTAND UND GRUNDBEGRIFFE DER SPRACHGESCHICHTE

Die Geschichte der deutschen Sprache ist ein Teil der Germanistik. Sie erforscht und beschreibt aus diachronischer Sicht das phonologische System, den grammatischen Bau, den Wortschatz und das System der Stile der deutschen Sprache. Ihr Forschungsgebiet sind einerseits die konstanten Charakteristiken des Sprachsystems, andererseits die Dynamik und die Haupttendenzen der Sprachveränderung.

Gegenstand der Sprachgeschichte sind außerdem die Existenzformen der deutschen Sprache, ihr sozialhistorisch bedingter Wandel und das Werden der modernen deutschen Nationalsprache.

Sprachgeschichte ist auch die Geschichte der Wörter und damit auch kulturellen Entwicklung. Das Entstehen und Verschwinden der Wörter spiegelt immer die Zeit, die Sitten, und Gebräuche, die geistigen Strömungen, die Veränderungen der Lebensbedingungen und den Wandel der gesellschaftlichen Struktur wider.

Die Sprache ist auch ein Spiegel der Sprachträger, der Menschen, die sie gestern gesprochen haben und heute sprechen.

Unsere Hauptaufgabe ist die Betrachtung der Entwicklung der Sprache im engen Zusammenhang mit der Entwicklung des deutschen Volkes und der Geschichte.

BEGRIFF „SPRACHWANDEL“. FAKTOREN FÜR SPRACHWANDEL.

Der Begriff Sprachwandel bezeichnet die Tatsache, dass sich Sprachen in einem Wandel, einer Entwicklung befinden.

Was wissen wir über die komplizierten Gründe sprachlicher Neuerungen. Die Ursachen können innersprachlicher Art sein:

  • sehr alte Entwicklungstendenzen wirken;

  • eine sprachliche Veränderung zieht eine andere nach,

  • eine Kettenreaktion entsteht. Oft wirken andere Sprachen ein.

Andererseits spielen auch außersprachliche Ursachen eine Rolle. Die Sprache ist eine soziale Erscheinung, in der sich politische, soziale, wirtschaftliche, technische und geistesgeschichtliche Verhältnisse und Veränderungen widerspiegeln. Dies gilt vor allem für den Wortschatz.

Permanent kommen neue Wörter (Neologismen) zu einer Sprache hinzu; dies resultiert unter anderem aus der Notwendigkeit, neue Dinge zu bezeichnen.

Auch Wortbedeutungen wandeln sich.

Faktoren dazu, daß sich Wortbedeutungen verändern:

  • Bedeutungsverengung;

  • Bedeutungserweiterung;

  • Bedeutungsverschiebung;

  • Bedeutungsverbesserung;

  • Bedeutungsverschlechterung;

  • Veränderung der Sache.

Auch im Bereich der Grammatik ändert sich vieles. In den germanischen Sprachen läßt sich von ältester Zeit bis heute die Entwicklung von einem stark synthetischen zu einem analytischeren Sprachbau verfolgen: Das Ahd. (Deutsch von ca. 770 bis ca. 1050) verfügt noch über ein reiches Endungssystem. Heute stehen uns umschreibende Funktionswörter zur Verfügung.

Durch Lautwandel verändern sich Sprachen langfristig. Lautwandel bedeutet, daß sich die äußere Form eines Wortes ändert.

Die Ursachen des Lautwandels sind noch nicht ganz geklärt. Sprachökonomie und Bequemlichkeit sowie soziale und politische Faktoren wie Mode, Prestige, Völkermischung und Sprachkontakt spielen jedoch eine große Rolle.

Wichtig für die lautliche Entwicklung der germanischen Sprachen ist der Akzentwandel, der durch verstärkten Atemdruck auf die erste Silbe z.B. zu Kürzung und Schwund von Endsilben und Vokalschwächung führte. Manchmal bewirkt eine Lautveränderung also eine andere. Sie kann aber auch lexikalische, morphologische und syntaktische Veränderungen verursachen.

Neben diesem Sprachwandel von innen heraus gibt es aber auch noch den Sprachkontakt. Kulturelle, wirtschaftliche und politische Beziehungen zwischen Sprachgemeinschaften sind die Regel. Der Sprachkontakt führt nahezu zwangsläufig zu Neuerungen in den betroffenen Sprachen.

Alle diese Erscheinungen und Veränderungen sind Aspekte des Sprachwandels. Die Betrachtung der Sprachgeschichte ist immer die Betrachtung des Sprachwandels, da er die Grundbedingung für eine Sprachgeschichte ist.

Nach neueren soziopragmatischen Theorien des Sprachwandels (Peter von Polenz) erklärt man die Veränderungen von Sprache vor allem aus folgenden Faktoren:

  • Ökonomie;

  • Innovation;

  • Variation;

  • Evolution.

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