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6. Stilistische Bedeutung:

Die stilistische Differenzierung der Sprache äußert sich in stilistischen Merkmalen des Einzelwortes. Diese „Markierung“ wird stilistische Bedeutung genannt. Wichtig ist dabei die Zugehörigheit zu sozial, territorial und historisch bestimmten Wortschatzbereichen. Ein Wort kann Element einer Mundart sein, es kann zu einem sozial begrenzten Sonderwortschatz, zu einem Fachwortschatz, einer Terminologie gehören, es kann veraltet sein.

Für den Wortschatz ist die stilschichtenspezifische Differenzierung innerhalb einer Abstufungsskala zwischen den Polen „gehoben“ und „vulgär“ und den darin eingeschlossenen oder damit verbundenen Bedeutungsschattierungen wie „scherzhaft“, „förmlich“, „verhüllend“, eigen. z.B. für sich zurückziehen gibt es Synonyme sich empfehlen (gehoben), sich auf französisch empfehlen (gehoben, scherzhaft), abhauen, sich verkrümmeln (salopp), in den Sack hauen, sich verpissen (derb, vulgär). (укр попрощатися, піти, відправлятися, висок. усамітнюватися, усамітнитися, застар. подаватися, розм. ушиватися, ушитися, тікати, утікати).

Ein und dasselbe Denotat kann auf verschiedene Weise abgebildet und entsprechend sprachlich fixiert werden. In diesem Sinne sind sie konnotiert.

7. Stilschichten (Stilebenen)

Die deutsche Sprachstilistik entstand im 18. Jh. und übernahm die lateinischen Namen von drei Stilschichten: stilus gravis (hoch), stilus mediocris (mittel), stilus humilis (niedrig). Diese Einteilung hielt sich lange an den Sozialassoziationen, wonach jeder Stil ein Privileg des gleichnamigen Standes (Sozialschicht) sein soll. Zuerst galt die ganze Hochsprache (Literatursprache) als gehoben, später – nur ihr dichterischer Teil. Eine vereinfachte Form der Hochsprache bildete den Grund der heutigen Normalsprache. Sie nahm mit der Zeit eine Mittelstellung ein, zuerst bei schriftlicher, später auch bei mündlicher Kommunikation. Die sog. Umgangssprache (die freiere Form der Hochsprache) mit zahlreichen dialektalen und soziolektalen Überschneidungen belegte die nächste Schicht bis zu „niedrig“. Heute ist die linguistische Einteilung Hochsprache – Umgangssprache – Mundart kaum mehr akzeptabel.

Das Stilschichtenmodell von R.Klappenbach und W.Steinitz

dichterisch

gehoben

normalsprachlich

umgangssprachlich

salopp-umgangssprachlich

vulgär

8. Stilfärbung

Innerhalb der einzelnen Stilschichten, besonders in der Umgangssprache, kann man bestimmte Nuancen der Wörter unterscheiden. Diese Nuancen nennt man Stilfärbung oder Stilqualität. Im Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache von R.Klappenbach und W.Steinitz sind folgende Bezeichnungen eingeführt: vertraulich (Alterchen – дідуня, дідуньо, старий), scherzhaft (sich abtakeln für den Mantel ablegen – розбиратися, розібратис = рус. разоблачиться), spöttisch (neunmalklug)іронічне (розумака, розумаха, мудрій, мудрагель), розмовне (головатий, розумник), übertrieben (sich vor Ärger die Haare ausraufen – рвати на собі волосся), abwertend (abgetakelt für ausgedient) (розмовне відставник, відставний), Schimpfwort (Esel, blöde Ziege, blöde Kuh; дура/-к, опеньок, корова…), derb (abkratzen für sterben – конати, сконати), verhüllend (sein Leben aushauchen – відійти в інші світи, відправитися до праотців, спочивати (опочивати) вічним сном), altertümelnd (Minne für Liebe; рус. «Намедни» – название телепередачи) für bereits veraltete Wörter, die vom Sprecher/Schreiber gezielt verwendet werden, gespreizt (Beinkleid für Hose – рус. панталоны) für solche Wörter, die eine unnatürliche, gezierte Färbung haben.

Man muss bei der Stilfärbung zwischen der Bedeutung eines Wortes, dass einen negativen Begriff repräsentiert und der abwertenden emotionalen Stilfärbung unterscheiden. So sind die Wörter lügen, betrügen, stehlen – ошукувати, брехати, красти normalsprachlich und haben keine Stilfärbung. Dagegen zeigen z.B. Wendungen j-m anschmieren für belügen – утиратися в довіру, підлабузнюватися, sich etw. unter den Nagel reißen – уривати, увірвати, урвати щось aus der Schicht der Umgangssprache die abwertende Stilfärbung. Man muss hier die fließenden Grenzen und die Abhängigkeit solcher Zuordnungen vom Kontext besonders betonen: z.B. Hauen wir ab! – Ушиваймося! kann unterschiedliche Färbung haben je nach der Kommunikationssituation.

Zur Gesamtcharakteristik eines Wortes oder seiner aktuellen Verwendungsweise im Kontext sind wenigstens drei Angaben wichtig: 1) über seine Zugehörigkeit zu einem der Funktionalstile, 2) zu einer Stilschicht 3) über die Stilfärbung. Z.B. Schlafmütze – сплюх(а), соня, сонько, дрімайло 1) gehören zum Stil der Alltagsrede, 2) sind umgangssprachlich, 3) sind scherzhaft.

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