
Thema 1. „Einführung in die Stillehre“
„Jeder Mensch hat seinen eigenen Stil
wie seine eigene Nase.“ (G.E.Lessing)
1. Literatur: Навчальний посібник з теоретичних дисциплін. – Донецьк, 2011. – Kapitel 7: Kontrastive Stilistik. – S. 212-247.
Є.П. Тимченко. Порівняльна стилістика німецької і української мов. – Вінниця, 2006.
Э.Ризель, Е.И.Шендельс. Стилистика немецкого языка. – М., 1975.
М.П.Брандес. Стилистика немецкого языка. – М., 1990.
2. der Stiel – der Stil, die Stilistik
3. Die Stildefinitionen:
1) G.Michel: „Stil ist eine Ganzheit von Elementen.“
2) G.Michel: „Stil bedeutet in bezug auf einen Text einen Komplex von zahlreichen Besonderheiten (Stilelementen). Sie sind so miteinander verbunden, dass es in sich geschlossenes Ganzes entsteht, das Ausdruck der Zeit ist.“
3) E.Riesel: „Stil ist die historisch veränderliche, funktional und expressiv bedingte Verwendungsweise der Sprache auf einem Gebiet menschlicher Tätigkeit, objektiv verwirklicht durch eine zweckentsprechend ausgewählte Gesamtheit lexischer, grammatischer und phonetischer Mittel.“
4) G.Michel: „ Stil ist nicht ein auf eine bestimmte Anwendungssphäre spezialisiertes einzelnes sprachliches Element oder die (additive) Summe sprachlicher Mittel, sondern eine auf spezifische Weise zusammenwirkende, strukturierte Gesamtheit (Ganzheit) sprachlicher Elemente in verschiedenen Gebrauchssphären zu verstehen.“
4. Der Gegenstandsbereich und der Aufgabenbereich der Stilistik:
Die Stilistik untersucht jene Besonderheiten und Regularitäten mündlicher oder schriftlicher Äußerungen, die auf der Auswahl des Sprechers/Schreibers zur Realisierung einer kommunikativen Absicht beruhen. Der zentrale Gegenstand der Stilistik sind also nicht die phonologischen, lexikalischen und grammatischen Elemente und ihre textinterne Kombination in allen ihren Beziehungen, sondern ihr Verhältnis zur Spezifik der kommunikativen Situation und Aufgabe.
Der Aufgabenbereich der Stilistik: 1) die Erforschung der Funktionalstile; 2) die Erforschung der effektivsten Verwendungsweisen; 3) die Entwicklung der Sprachkultur; 4) die Entwicklung von Methoden und Kriterien zur Textgestaltung, Textinterpretation und Textbeurteilung; 5) die Untersuchung sprachlicher Mittel in Texten, Textanalyse und Textgestaltung.
5. Linguistische und extralinguistische Faktoren in der Stillehre:
G.Michel geht von den Grundfaktoren jedes Kommunikationsprozesses aus. Hier sind zu nennen: 1) Sprecher/Schreiber; 2) Hörer/Leser; 3) das sprachliche Zeichensystem; 4) der Mitteilungsgegenstand; 5) der Verständigungsweg (mündlich od. schriftlich); 6) die Verständigungsart (monoilogisch od. dialogisch); 7) die Verständigungssituation (gesellschaftliche Sphäre und spezielle Begleitumstände).
Zu den stilbildenden außersprachlichen Faktoren gehören: der psychische Zustand der Kommunikationspartner, das Alter, individuelle Besonderheiten der Rede eines Menschen, die Armut seines Wortschatzes und der von ihm verwendeten syntaktischen Formen, die Neigung zu einer humorvollen Färbung der Rede, d.h. persönliche sprachliche Gewohnheiten des betreffenden Menschen, die mit seiner gesellschaftlichen Stellung, seinem Beruf, seinem Charakter zusammenhängen.