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6. Semantische Derivation(Bedeutungswandel) und ihre Abarten: Generalisierung, Spezialisierung

Unter dem Bedeutungswandel oder der semantischen Derivation versteht man die Bedeutungsveränderung der Wörter, die sich im Laufe der Zeit bei den sprachlichen Zeichen einstellt. Der Bedeutungswandel tritt gesetzmäßig in Zusammenhang mit dem Sachwandel ein. Die Gegenstände und Erscheinungen der Wirklichkeit befinden sich in einem Zustand dauernder Veränderung. Z.B.: Bleistift bedeutet heute ein von Holz umschlossener Grafitstift zum Schreiben. Die im 17. Jahrhundert belegte ursprüngliche Form Bleistift zeugt davon, das Stifte zum Schreiben aus einem anderen Material hergestellt wurden. Das Formativ blieb, obwohl sich der Gegenstand (und damit auch teilweise bei Bedeutung) verändert hatte.

3 Arten des Bedeutungswandels:

1) Bedeutungserweiterung

2) Bedeutungsverengung

3) Bedeutungsübertragung

1) Die Bedeutungserweiterung meint die Erweiterung des Bedeutungsumfanges eines Wortes nach dem Prozess des Bedeutungswandels. Der parallele Terminus ist die Generalisierung der Bedeutung. Z.B.: machen ist ein westgermanisches Wort, verwandt mit dem englischen Wort make, auch mit dem griechischen Wort massein (kneten), mit dem russischen Wort мазать. Das Wort machen bedeutete zuerst „kneten, formen, zusammenfügen

(beim Lehmbau). Später entwickelte sich die Bedeutung „zurechtmachen, in Ordnung bringen“. Die Bedeutung hat sich verallgemeinert. Heute gehört machen zu den Lexemen mit erweiterter semantischer Grundlage. fertig – abgeleitet aus dem Substantiv Fahrt, bedeutete im Ahd. und Mhd. „zur Fahrt bereit, reisefertig“. Dann entwickelte sich die Bedeutung „bereit“, die zur Entstehung der Bedeutung „zu Ende gebracht, “ führte. Es geht um die Bedeutngsentwicklung vom Konkreten zum Abstrakten, vom Einzelnen zum Allgemeinen.

2) Die Bedeutungsverengung besteht darin, dass ein Wort mit einem ursprünglichen breiten Bedeutungsumfang später nur noch einen Teil der Bedeutung aufweist. Der parallele Terminus heißt Spezialisierung der Bedeutung.

fahren bezeichnete ursprünglich jede Art der Fortbewegung (fahrendes Volk, der Fuchs fährt aus dem Bau, mit der Hand über das Gesicht fahren). Heute versteht man darunter die Fortbewegung mit Hilfe von Rädern. reiten bedeute im Mittelalter jedes Schaukeln mit Fortbewegung (in einem Wagen, Schiff usw.). Heute bezeichnet das Verb die Fortbewegung nur mit dem Pferd.

Die Wechselbeziehungen zwischen dem allgemeinen Wortschatz und dem Fach- und Sonderwortschatz:

a) Spezialisierung der Bedeutung beim Wechsel eines Wortes aus der Allgemeinsprache in die Gruppensprachen(Parkplatz),

b) Generalisierung (Verallgemeinerung) der Bedeutung beim Übergang eines Wortes aus der Berufsprache in die Allgemeinsprache.( aus dem Sport – Starten, aus der Rechtssprache – Sache „Rechtsstreit“ – heute „Ding, Gegenstand“.