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0925114_33AF6_shpory_po_leksikologii_nemeckogo....docx
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22. Geflügelte Worte im deutschen. Ihr Wesen und Klassifikation.

Die Bezeichnung „Geflügelte Worte“ für bekannte, viel zitierte Aussprüche meist Zitate aus literarischen Werken oder Aussprüche historischer Personen, deren Herkunft im Allgemeinen eindeutig nachgewiesen werden kann, geht auf den altgriechischen Dichter Homer.

Von einem „geflügelten Wort“ spricht man heute im Algemeinen dann, wenn folgende Kriterien vorliegen:

  • Das Zitat muss sowohl allgemein bekannt sein als auch aufgrund seines Inhaltes eine gewisse Aktualität haben.

  • Das Zitat muss über einen längeren Zeitraum allgemein verwendet werden.

  • Das Zitat muss auf eine literarische oder historische Quelle oder eine historisch belegbare Person – zumindest mit hoher Wahrscheinlichkeit – zurückzuführen sein.

Geflügelte Worte sind vor allem Aphorismen, Losungen, Sentenzen, Zitate, dabei handelt es um Aussprüche einzelnen Personen – Schriftsteller, Wissenschaftler, Politiker.

Herkunft nach können sie in sechs Gruppen eingeteilt werden:

  1. Aus der Bibel gibt es eine Menge geflügelter Worte: Fleisch und Blut, in dem siebenten Himmel;

  2. Viele geflügelte Worte wurzeln in der antiken Mythologie: auf dem Olymp sitzen, aus der Szylla in die Charybde

  3. Es gibt auch manche geflügelte Worte aus der Folklore, aus den Volksmärchen, wo der alte Glaube und Aberglaube des Volkes ihre Widerspiegelung gefunden haben. Daher sind solche geflügelte Worte entstanden wie der Geist des Hauses; guter, böser Geist; der dritte Hahnenschrei.

  4. Viele geflügelte Worte stammen aus der Geschichte. Den Rubikon überschreiten –bedeutet dieser Ausdruck „einen schwerwiegenden Entschluss fassen“.

  5. Geflügelte Worte können unter dem Einfluss irgendeiner politischen Erscheinung entstehen. Die imperialistische Politik von Bismark wurde z.B. Blut- und Eisenpolitik genannt.

  6. Besonders viele geflügelte Worte stammen aus der Literatur: Dichtung und Wahrheit, man lebt nur einmal in der Welt, das Ewig-Weibliche – Goethe;

23. Paradigmatische Relationen: Synonyme, synonymische Beziehungen.

Als paradigmatische Beziehungen treten synonymische Beziehungen auf. Traditionell definiert man Synonyme als sinngleiche oder sinnverwandte Wörter.

Synonyme sind sprachliche Einheiten oder Strukturen, die sich formal unterscheiden, aber ähnliche oder gleiche Bedeutung haben und deshalb im Kern der Bedeutung übereinstimmen. Synonymie ist die Bezeichnung für die Beziehung zwischen Synonymen.

Für Synonymie ist nicht die Bedeutungsidentität, sondern die Bedeutungsähnlichkeit relevant (wichtig). Zwei Lexeme sind in ihrem Aufbau aus Semen einander ähnlich, d.h. sie gleichen sich hinsichtlich bestimmter wesentlicher Seme und unterscheiden sich nur in sekundären Semen. Dabei entstehen nicht nur die paarigen Beziehungen, sondern oft Glieder einer ganzen Reihung (synonymische Reihe/Gruppe):

das Gesicht – der Antlitz – die Fratze

der Lohn- das Gehalt – die Gage- das Honorar – der Sold

In der synonymischen Reihe unterscheidet man die Dominante oder das Grundsynonym. Das ist ein solches Lexem, das begrifflich und stilistisch eine Invariante der anderen Glieder der synonymischen Reihe bildet. Betrachten wir die Bedeutungsbeziehungen der Lexeme Gesicht, Antlitz, Visage, Fratze. Diese Lexeme haben folgende gemeinsame Bedeutungselemente: „Gegenstandlichkeit“, „zum Korperteil gehorend“, „Vorderseite des Kopfes“. Sie unterscheiden sich aber durch wertende (konnotative) Seme: Antlitz – gehort zur gehobenen dichterischen Sprache, Visage und Fratze sind stilistisch als grobe, saloppe, abwertende Lexeme markiert. Die differenzierende Seme, die wertend konnotativ sind, ergeben stilistische Synonyme.

Im Deutschen gibt es Lexeme, die sich auf dieselbe Erscheinung der Wirklichkeit beziehen, sich aber regional unterscheiden:

Stulle - Bemme (ein belegtes Brot)

Schlachter - Metzger

Samstag - Sonnabend

Diese Bedeutungsbeziehungen werden als territoriale oder regionale Dubletten bezeichnet.

Man unterscheidet auch kotextuelle Sononyme . Sie beziehen sich auf ein und denselben Denotat, sind aber durch den Kontext bedingt. Im sprachlichen System sind sie keine Synonyme.

Die Ursachen der Entstehung der Synonyme:

1) Durch den Einfluss des fremden Wortgutes (Entlehnungen):

Anschrift – Adresse

Arbeit – Job;

2) Durch den Einfluss der Wortbildung:

das Bild – das Bildnis

der Lauf – das Laufen;

3) Durch die Beeinflussung der Mundarten

Kartoffeln – Erdapfel;

4) Durch euphemistische Umschreibungen

schwangen sein – guter Hoffnung sein

Funktionen der Synonyme:

1) Sie dienen zur Variation der sprachlichen Ausdrucks, zur

Ausdrucksverstärkung;

2) Sie geben eine zusätzliche Information, indem sie das Gesagte konkretisieren;

3) Sie drucken eine subjektive Bewertung aus, die die Einstellung des Sprechers zum Gegenstand der Rede offenbart;