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образование в австрии и швейцарии.doc
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Sekundarbildung Unterstufe [Bearbeiten]

Österreich hat, ebenso wie Deutschland, als eines der wenigen westeuropäischen Länder ein differenziertes Sekundarstufe-I-Schulsystem (Elf- bis Fünfzehnjährige). Nach dem Abschluss der Volksschule besucht man meist eine AHS-Unterstufe (Gymnasium) oder die Hauptschule. Die Wahl des Schultyps sollte je nach bisherigem Schulerfolg und Begabung erfolgen; unabhängig davon spielen aber die soziale Stellung der Familie und die Wünsche der Eltern und Lehrer eine große Rolle. Weiters besucht in den größeren Städten ein bedeutend höherer Anteil eines Jahrgangs eine AHS als im ländlichen Raum.

Sowohl an der Hauptschule als auch in einer AHS-Unterstufe herrscht Anwesenheitspflicht. Die Schüler werden nach einem Fachlehrer-System unterrichtet. Das heißt, anstatt wie in der Volksschule von einem Lehrer in fast allen Fächern unterrichtet zu werden, werden die Schüler von einemFachlehrer in ein bis zwei Unterrichtsgegenständen unterrichtet. Die Ausbildung an diesen Schulen dauert vier Jahre.

Mit Ausnahme von Privatschulen ist der Besuch von sekundärbildenden kostenlos. Bezahlt werden nur Unterrichtsmaterialien, ein Selbstbehalt für Schulbücher und Schülerfreifahrtsausweis sowie Mitgliedsbeiträge an den Elternverein, EDV-Kosten oder andere Zusatzleistungen.

Hauptschule [Bearbeiten]

An der Hauptschule soll eine grundlegende Allgemeinbildung vermittelt und der Grundstein für mittlere und höhere Schulen gelegt werden. Für die Aufnahme an einer Hauptschule ist nur ein positiver Abschluss der vierten Schulstufe nötig.

Grundsätzlich erfolgt nach der Einschulung in der Hauptschule bis Weihnachten in den Gegenständen Deutsch, Englisch und Mathematik eine Einstufung in eine von drei Leistungsgruppen, wobei die erste Leistungsgruppe nach demselben Lehrplan wie in den Allgemeinbildenden Höheren Schulen unterrichtet wird. Damit ist – entsprechenden Lernerfolg vorausgesetzt – jederzeit der Übertritt von der Hauptschule in die Unterstufe der AHS möglich.

Grundsätzlich stehen den Schülern nach dem Abschluss der Hauptschule neben der Polytechnischen Schule alle weiterführenden Schulen offen, allerdings wird die AHS-Oberstufe nur von etwa 6 % besucht, viel häufiger dagegen die BHS.

Immer mehr Hauptschulen gehen von der Beurteilung mittels Leistungsgruppen weg und haben so genannte „Schulversuche“ eingeführt. So gibt es beispielsweise Hauptschulen, die den Schülern einen „beruflichen Zweig“ und einen „schulischen Zweig“ anbieten; im schulischen Zweig wird der allgemeinbildende Stoff unterrichtet, während der „berufliche Zweig“ eher auf eine spätere Lehre vorbereitet.

In einigen Bundesländern, wie etwa in der Steiermark werden als Schulversuch sechsklassige Realschulen als integrierter Teil von Hauptschulen geführt.

Kooperative Mittelschule und Neue Mittelschule [Bearbeiten]

Ein neueres Schulangebot ist die Kooperative Mittelschule (KMS), an der auf Basis des Lehrplans der Hauptschule und des Realgymnasiums unterrichtet wird. An den KMS werden sowohl Pflichtschullehrer als auch Bundeslehrer (AHS-Lehrer) eingesetzt und auf die besondere Förderung von Fähigkeiten und Neigungen wird ein größerer Wert als in der Hauptschule gelegt. Praktisch alle Kooperativen Mittelschulen sind offiziell Hauptschulen mit Schulversuchen, obwohl es auch Gymnasien möglich wäre, ihre Unterstufen als solche zu führen.

Nach jahrelangem Streit um eine gemeinsame Mittelschule für alle Kinder wurde 2008 der Schulversuch Neue Mittelschule (NMS) gestartet. Neue Mittelschulen sind meist in Gebäuden von Hauptschulen untergebracht. Dort gibt es neben den 2., 3., und 4. Hauptschulklassen seit Herbst 2008 eben auch eine 1. Klasse der Neuen Mittelschule, in den Folgejahren wird der Hauptschulbetrieb nach und nach auslaufen. Ob in Zukunft Unterstufen-Gymnasium, Hauptschule und Neue Mittelschule nebeneinander bestehen werden, ist unklar.

AHS-Unterstufe [Bearbeiten]

Tendenziell besuchen höher begabte Schüler nach der Volksschule eher eine Allgemeinbildende höhere Schule (AHS), wobei aber zu beachten ist, dass man am Land wegen der größeren Entfernungen zu Gymnasien häufiger in eine Hauptschule geht (und dort die erste Leistungsgruppe besucht). Um an einer AHS-Unterstufe aufgenommen zu werden, muss das im Abschlusszeugnis der Volksschule speziell vermerkt werden. In Deutsch und Mathematik muss die Leistung mit „Gut“ oder „Sehr gut“ bewertet worden sein. Sollten diese Voraussetzungen nicht zutreffen, ist eine Aufnahmeprüfung zu bestehen.

Schüler von der Hauptschule in der höchsten Leistungsgruppe mit keiner schlechteren Note als „Befriedigend“ werden ebenfalls aufgenommen (Quereinsteiger nach der fünften, sechsten oder siebten Schulstufe). Sollte eine Fremdsprache der AHS-Unterstufe an der Hauptschule nicht unterrichtet worden sein, ist in dieser eine Prüfung abzulegen.

Grundsätzlich wird die Allgemeinbildende Höhere Schule Gymnasium genannt, und zwischen Gymnasien (BG), Realgymnasien (BRG) und wirtschaftskundlichen Realgymnasien (WKG) unterschieden, wobei es ab der dritten Klasse (siebenten Schulstufe) leichte Unterschiede in den Lehrplänen gibt. In der Oberstufe werden diese Unterschiede größer.

  • Das Gymnasium im klassischen Sinne dient vor allem der umfassenden humanistischen Allgemeinbildung, Akademisches Gymnasium genannt, mit den klassischen Sprachen Latein (ab der siebenten Schulstufe) und (Alt-)Griechisch (fakultativ, ab der Oberstufe, also ab der neunten Schulstufe), an deren Stelle heute immer häufiger als Neusprachliches Gymnasium moderne Fremdsprachen (vor allem Französisch, Italienisch und Spanisch) unterrichtet werden.

  • Das Realgymnasium ist für naturwissenschaftlich Interessierte eingerichtet, das heißt mit verstärktem Unterricht in diesen Fächern. Eine zweite Fremdsprache kommt bei diesem Schultyp erst in der neunten Schulstufe (Oberstufe) hinzu. Die Unterrichtsgegenstände des Realgymnasiums entsprechen annähernd denen der Hauptschule, jedoch ist der Unterricht komplexer und geht tiefer in die Materie als auf Hauptschulen.

  • Das Wirtschaftskundliche Realgymnasium hat zusätzlich einen wirtschaftlichen Schwerpunkt (Wirtschafts- und Sozialkunde).

Daneben gibt es Sonderformen als AHS mit Schwerpunkt im Rahmen der Schulautonomie

An allen AHS-Unterstufen wird ab der ersten Klasse/dem fünften Schuljahr eine lebende Fremdsprache, meist Englisch, unterrichtet, an Gymnasien ab der dritten Klasse (seltener schon ab der zweiten Klasse) zusätzlich Latein oder eine lebende Fremdsprache (meist Italienisch oder Französisch), an Realgymnasien stattdessen geometrisch Zeichnen und verstärkt Mathematik.

Schüler mit einem positiven Abschluss der achten Schulstufe an einer AHS können in weiterführende berufsbildende Schulen aufgenommen werden.