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J.-W. Goethe Egmont.doc
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Mozyrer Padagogische Universitat

Goethes >>Egmont<<

( Kritische Analyse )

Gestellt von der Studentin

des IV. Studienjahres

Gruppe № 3

Guk Tanja

Mozyr, 2006

Goethes Arbeit am "Egmont"

Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) begann im Alter von 26 Jahren die Arbeit an seinem Drama "Egmont", die sich über den Zeitraum von 1775 bis 1787 erstreckte. In diesen mehr als 12 Jahren unternahm er insgesamt vier Anlaufe (1775, 1778/79, 1782, 1787), um dieses Stuck zu vollenden. Das gelang ihm erst in einer neuen Lebensphase, wahrend seiner 1. Reise nach Italien (September 1786-88).

Man kann im Drama auch die Einflüsse verschiedener Literaturepochen finden. Sie haben Spuren hinterlassen mit ihren unterschiedlichen Vorstellungen vom Inhalt und Wesen und von den Gegenständen und der Aufgabe der Kunst. Das war auch der Grund, weshalb Literaturhistoriker das Drama lange Zeit kritisiert haben. Hier haben die Stilelemente aus den Literaturepochen des Sturm und Drang (1760-1785) und der Weimarer Klassik(1786-1805) ihren Ausdruck gefunden. William Shakespeares Einfluss ist z.B. an den im ''Egmont'' vorkommenden Volksszenen zu erkennen, aber auch darin, dass Goethe die klassischen Regeln der drei Einheiten bewusst außer Acht lies und die Handlung mit zahlreichen Ortswechseln und Zeitsprüngen gestaltete.

Die historischen Quellen

Informationen über seinen ''Egmont'' - Stoff fand Goethe vor allem in der in Latein abgefassten Darstellung eines Jesuitenpaters namens Famianus Strada (1572-1649) mit dem Titel "De bello Belgico dekades duae". Aus dem Werk des Anhängers der spanischen klerikalen Partei, das bestimmte historische Personen sehr genau charakterisierte und bestimmte Ereignisse sehr lebendig schilderte, ging manches ziemlich getreu in Goethes Drama ein (z. B. die Charakterisierung Albas, Oraniens sowie Margarete von Parmas oder die

Darstellung der Politik der spanischen Habsburger). Außer Strada zog Goethe auch die eher unter protestantischer Perspektive von Emanuel van Meteren (1535-1612) verfasste Schrift “Eigentliche und vollkommene historische Beschreibung des Niederländischen Krieges” heran. Dessen ungeachtet loste sich Goethe, dem eben kein Geschichts-, sondern ein Charakterdrama vorschwebte, von historischer Detailtreue. Was sich in Wirklichkeit über einen Zeitraum von nahezu 2 Jahren vollzog, zwischen Egmonts Verhaftung am 9. September 1567 und seiner Hinrichtung auf dem Marktplatz von Brüssel am 5. Mai 1568 lagen allein schon 8 Monate, wird im “Egmont” zeitlich verdichtet, auch wenn das Drama keine genauen Zeitangaben macht. Und die Figur des Egmont im Drama hat deutlich andere Züge und handelt in einem anderen Kontext als der historische Egmont. Die Dramenfigur ist um einiges junger, unverheiratet und im Gegensatz zu seinem historischen Vorbild eine Figur mit außergewöhnlichen Edelmut, die mit ihrem Charisma als Kriegsgeld das ganze Volk in seinen Bann zieht.

Der Kurzinhalt

Der Schauplatz des Egmonts ist die Stadt Brüssel zur Zeit des Aufstands der Niederländer gegen die spanische Herrschaft, in dem sich ein Teil des niederländischen Adels mit den Protestanten verbunden hatte, um die religiöse und politische Unterdrückung durch die Spanier abzuschütteln.

Der Titelheld ist Graf Egmont von Gaure(1522-1568), der sich mit Wilhelm von Oranien an die Spitze dieser adligen Opposition gesetzt hat. Der erste Teil des Egmont spielt 1566, im Jahr der großen Bildersturme in den katholischen Kirchen der Niederlande. Machiavell, der Sekretär der Regentin Margarete von Parma, berichtet davon an den spanischen König Philipp II.

Graf Egmont- in den Augen der Regentin ein von Gleichgültigkeit und Leichtsinn geprägter Charakter- duldet die Ausschreitungen, da er ihre Ursache in der Unterdruckung durch die Spanier erkennt. Doch ein wirklich politischer Kopf ist Egmont nicht. Seine Opposition gegen die spanische Herrschaft entspringt eher einem Unbehagen an der Einschränkung seiner persönlichen Freiheit. Gerade die Charaktereigenschaft einer aus dem Vertrauen in die eigene Kraft geborenen Sorglosigkeit- gepaart mit Offenheit und Toleranz- verleiht ihm das Charisma des geborenen Volksführers; sie hindert ihn aber auch, die Gefahr zu sehen, in der er schwebt.

Inzwischen schickt der spanische König den Herzog von Alba in die Niederlande, >> ein tüchtiger General, so einer, der gar keine Raison annimmt<< und >> gar bald mit Volk und Adel, Bürgern und Bauern fertig werden<< soll

Wahrend der scharfsinnige und misstrauische Wilhelm von Oranien eine Verhaftung und möglicherweise Hinrichtung ohne Gerichtsurteil voraussieht, halt Egmont diese Möglichkeit für eine Torheit. Deshalb schlagt Egmont die Warnungen seines Freundes Oranien in den Wind und folgt der Einladung Albas in seinen Palast. Egmont erklärt Alba, dass die niederländischen Fürsten niemals der spanischen Unterdruckung nachgeben und immer an ihren überkommenen Privilegien festhalten werden. Unabhängig von Egmonts Haltung in diesem Gespräch war sein Untergang eine beschlossene Sache und Alba last ihn gefangen nehmen. Er wird des Hochverrats bezichtigt und zum Tode verurteilt.

Vergeblich versucht seine Geliebte Klarchen, die Burger der Stadt zum Aufstand und zur Befreiung Egmonts zu bewegen. Als sie begreift, dass seine Rettung unmöglich ist, vergiftet sie sich. In der letzten Szene erscheint sie Egmont im Traum als Allegorie der Freiheit und reicht ihm den Lorbeerkranz.

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