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Modul 6 ESSEN und TRINKEN.DOC
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55. Beschreiben Sie dieses oder ein anderes Rezept mit eigenen Worten.

III. Esslokale und restaurants

56. Entscheiden Sie bei jeder Aussage zwischen „ja" (j), „nein" (n) oder „Text sagt nichts dazu" (X).

J

N

X

1 Die Deutschen lieben den Drehbraten.

2 Die Dönerindustrie verdient so viel wie eine der drei großen Fast-Food-Ketten.

3.1956 vermissten die Einwanderer ihre scharf gewürzten Speisen.

4 Zuerst wurde der Döner in den Universitätsstädten verkauft.

5 Manche Dönerwirte verwenden nur Fleisch von schwarzen Schafen.

6 Ein Döner, der keine Phosphate enthält, entspricht nicht den Vorschriften.

Wie der Döner nach Deutschland kam

(Glienicke S., Katthagen K.-M. TestDaF: Oberstufenkurs mit Prüfungsvorbereitung. - Max Hueber Verlag: Ismanning, 2007. – S. 30)

Fünfundzwanzig Jahre nach­dem türkische Einwanderer in Berlin auf die Idee mit dem Dönerkebab kamen, sind die s Deutschen hoffnungslos dem „Drehbraten“ verfallen. Im ganzen Land werden in den 10.000 Betrieben täglich rund 200 Tonnen Dönerkebab verzehrt: Das ergibt im Jahr etwa 720 Millionen Sandwiches. Bei einem Verkaufspreis von durchschnittlich 2,50 Euro werden von der Döner-Industrie jährlich etwa 1,8 Milliar­den Euro Umsatz gemacht. Das ist mehr als McDonald's, Burger King und die Wiener­wald-Kette gemeinsam in Deutschland umsetzen. Wie sehr der Dönerkebab die Republik veränderte, wird im Rückblick deutlich: „Die jüngeren Einwanderer entbehren sehr ihre gewohnten, scharf gewürzten Speisen“, berichtet der Berliner Tagesspiegel 1956. Zu diesem Zeitpunkt leben etwa einhun­dert Türken in der Stadt. Anfang der siebziger Jahre - inzwi­schen gibt es rund 40.000 türkische Arbeiter in Berlin - eröffnen die ersten Import-Export-Läden und Gemüsemärkte. In diese Zeit fällt auch die Gründung des ersten Dönergrills. Der Berliner Currywurst-Experte Gerd Rüdiger meint: „Der Erfolg der Dönerkebab-Buden fing mit der Berliner Currywurst an. Als nämlich die ersten Türken nach Berlin kamen, bemerkten sie, dass die Berliner bevorzugt auf der Straße aßen. Also nah­men sie ihr bis dahin nur als Tellergericht bekanntes Lamm­fleisch, viertelten die runden Fladenbrote und benutzten die­se Brotviertel als Taschen.“ Arbeitslosigkeit, Fremdenfeindlichkeit in den Betrieben und der Wunsch, Arbeitsplätze für aus der Türkei nachziehende

Verwandte zu schaffen, trie­ben viele Fabrikarbeiter in die Selbstständigkeit als Dönerwirt. Türkische Singles und eine bunte Szene aus Studen­ten und Klassen bil­deten zunächst den Absatz­markt in Berlin-Kreuzberg. In den folgenden Jahren wur­den dann Einwandererstädte wie Frankfurt, Hamburg, Köln und München vom Döner-Fieber erfasst. Mitte der achtziger Jahre dann Universitätsstädte wie Freiburg und Tübingen. Würzburg wurde 1989 und Passau gar erst 1992 dönerisiert. Anfang der neunziger Jahre öffnete sich auch die Provinz dem Drehbraten. Gemäß dem von Gewerbeaufsicht, Gesundheitsamt und Kebabverkäufern verabschiedeten „Döner-Reinheitsgebot“ von 1991 darf der beliebte Fleischspieß nur aus Lamm-, Rind­- oder Kalbfleisch geschichtet werden. Das Gebot begrenzt den Hackfleischanteil auf 60 Prozent und verbietet ausdrücklich die Verwendung von stärkehaltigen Mitteln, von Phosphaten und Citraten; darüber hinaus darf der Fettanteil 20 Prozent nicht übersteigen.

Das kümmert jedoch die schwarzen Schafe der Branche nicht. Die Beobachtung eines türkischen Kochs kann einem da ganz schön den Appetit verderben: „Aus Gewinnsucht stellen sie den Döner-Kegel ohne irgendwelches Lammfleisch nur aus der Keule oder dem Brustfleisch von Kalb oder Rind her. Zu Täuschungszwecken werden ein paar Schichten fettes oder sehniges Fleisch, das zudem falsch gewürzt ist, in den Kegel eingefügt, um es schließlich bis zum Verkauf einzufrieren“.

(Eberhard Seidel, DIE ZEIT, 10. Mai 1996)

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