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ГУР ZF. Руководство по сервисному обслуживанию

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S e r v i c e

Funktion

Wartung

Inspektion

Störungssuche

ZF Servocom® RAS

(Rear Axle Steering)

Ausführungen: 7,5 t und 9 t

ZF Lenksysteme GmbH

D-73522 Schwäbisch Gmünd

Telefon (07171) 31-0 Fax (07171) 31-4396

8352 W 12/05 d

Wichtige allgemeine Hinweise

SDie vorliegende Anleitung soll dazu beitragen, die notwendigen Wartungsund Instandsetzungsarbeiten an dem ZFLS-Aggregat fachgerecht auszuführen.

SBevor mit der Inspektion und Instandsetzung begonnen wird, ist zuerst die vorliegende Anleitung durchzulesen.

SNach Beendigung der Instandsetzungsund Inspektionsarbeiten muß sich das Fachpersonal davon überzeugen, daß das Produkt wieder einwandfrei funktioniert.

SWir möchten darauf hinweisen, daß ZFLS-Aggregate nur in Werkstätten instandgesetzt werden dürfen, die über

. ZFLS-geschultes Personal

.vorgeschriebene Einrichtungen u. a. Prüfstand, Rißprüfgerät und Sonderwerkzeuge

. Original-ZFLS-Ersatzteile

verfügen.

SDiese Anleitung gehört nur in die Hand der Meister und Monteure, deren praktische und theoretische Ausbildung in unserer Kundendienstschule durch dieses Nachschlagewerk und durch Service Informationen ergänzt wird.

SSämtliche an ZFLS-Aggregaten durchzuführende Arbeiten sind mit größter Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit vorzunehmen. Dies gilt besonders für Aggregate und Übertragungsteile aus Unfallfahrzeugen.

SVor der Demontage des ZFLS-Aggregates muß die enthaltene Betriebsflüssigkeit (z. B.: Schmierstoff) möglichst rückstandsfrei abgelassen und der innerbetrieblichen Entsorgung zugeführt werden.

SAlle nicht mehr wiederverwendbaren Metalle sind stofflich zu verwerten. Sonstige Teile (z. B.: Dichtteile) sind auf Basis der jeweils gültigen Vorschriften der ordnungsgemäßen Entsorgung zuzuführen.

SFür Schäden und daraus resultierende Folgen wegen unsachgemäßer und unfachmännischer Reparatur haftet der Hersteller selbstverständlich nicht.

SIn vorliegender Anleitung werden folgende Sicherheitsvermerke verwendet:

Hinweis: Wird verwendet, wenn nicht fachgerechte und nicht sorgfältige Arbeitsweise zu Schäden am Produkt führen kann.

Achtung: Wird verwendet, wenn nicht fachgerechte und nicht sorgfältige Arbeitsweise zu Personenschäden oder Lebensgefahr führen kann.

SDiese Anleitung selbst unterliegt nicht dem Änderungsdienst.

SZu beachten sind aber die weiteren schriftlichen Service Informationen.

Schutzvermerk:

„Weitergabe sowie Vervielfältigung dieses Dokumentes, Verwertung und Mitteilung seines Inhalts sind verboten, soweit nicht ausdrücklich gestattet. Zuwiderhandlungen verpflichten zu Schadenersatz. Alle Rechte für den Fall der Patentund Gebrauchsmustereintragung vorbehalten.“

ZF-Servocom RAS

Inhaltsverzeichnis / Systembeschreibung / Hinweise

Inhaltsverzeichnis:

Seite

1 Funktionsbeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 2 Sicherheitshinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 3 Wartung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 4 Inspektion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 5 Ausbau der ZF-Servocom RAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 6 Einbau der ZF-Servocom RAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 7 Gasbefüllung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 8 Ölbefüllung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 9 Entlüftung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 10 Einstellwerte und Anziehdrehmomente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 11 Spezialwerkzeuge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 12 Störungssuche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

Systembeschreibung:

SDie ZF-Servocom RAS (Rear Axle Steering) ist eine Hinterachslenkanlage, die die Lenkbewegung der Vorderachse hydrostatisch (ähnlich wie bei einer Hydraulik - Bremsanlage) auf die Hinterachse überträgt.

SDie hydrostatische Übertragung erfolgt vom Geberzylinder (Vorderachse) über Hydraulikleitungen an den Zentrierzylinder (Hinterachse).

Hinweise:

SDiese Anleitung dient ausschließlich als Ergänzung zur bestehenden Anleitung zur Bedienung, Wartung und Inspektion der ZF-Servocom-Lenkungen.

SAlle hier beschriebenen Arbeiten sollten im Rahmen der üblichen Wartung und Inspektion der ZF-Servocom durchgeführt werden.

SAlle aufgeführten Einstellund Prüfwerte bzw. Prüfmaße sind Standardwerte.

Ausnahme: Je nach Fahrzeughersteller können abweichende Werte vorgeschrieben sein. Service-Informationen und Ersatzteilliste beachten !

ZF-Servocom RAS

1

Zusätzliche wichtige Hinweise

Hinweise:

SBei der ZF-Servocom RAS handelt es sich um ein geschlossenes System bei dem sich selbst kleinste Verschmutzungen als Funktionsstörung oder erhöhter Verschleiß auswirken können.

SDeshalb ist bei allen an der ZF-Servocom RAS auszuführenden Arbeiten auf absolute Sauberkeit zu achten.

Besonders beachten:

SVor dem Öffnen von Leitungsverschraubungen, Zylinderanschlüsse usw. sind deren unmittelbare Umgebung gründlich zu reinigen.

SAbgeschraubte Leitungen sowie offene Anschlüsse sind durch Blindstopfen usw. vor Verschmutzung zu schützen.

SVor Einbau von neuen Komponenten deren Sauberkeit kontrollieren und die betreffenden Hydraulikleitungen spülen.

SNur sauberstes Öl zur Ölbefüllung verwenden.

Besonderer Hinweis für den Fahrer:

SBeim Zuschalten der Hinterachslenkanlage ist systembedingt eine Erhöhung der Betätigungskraft am Lenkrad spürbar.

In nachfolgender Beschreibung wird zwischen unterschiedlichen Systemen unterschieden:

Benennung

Geber-/Zentrierzylinder

 

 

 

RAS

7,5 t

Typ 8346

 

 

 

RAS

9 t

Typ 8348/8347

 

 

 

2

ZF-Servocom RAS

Funktion

1Funktionsbeschreibung

1.1Aufbau

1

ZF-Servocom

3

Zentrierzylinder

2

Geberzylinder mit

4

Hydrospeicher

 

Druckbegrenzungs-

5

Hydraulikleitungen

 

und Nachsaugventil

6

Druckschalter

 

 

7

Schubstange

1.2Funktion

SDie Lenkbewegung wird von der ZF-Servocom bzw. Vorderachslenkung (1) mechanisch über eine Schubstange (7) und hydraulisch über Hydraulikleitungen (5) auf den Geberzylinder (2), der sich an der Vorderachse bzw. am Fahrzeugrahmen befindet, übertragen.

SDer Geberzylinder (2) gibt die Lenkbewegung hydrostatisch über Hydraulikleitungen

(5)an den an der Nachlaufachse sitzenden Zentrierzylinder (3) weiter. Dieser lenkt über die Kolbenstange die Nachlaufachse.

SDer Hydrospeicher (4) verbessert die Steifigkeit des hydrostatischen Übertragungssystems und wirkt permanent auf die beiden Zentrierkolben, die im Zentrierzylinder (3) integriert sind.

Hinweis:

Bei der RAS 9 t ist ein zweiter Hydrospeicher (4) eingebaut.

SUm das hydrostatische System vor unzulässig hohen Drücken zu schützen, die zu Beschädigungen führen können, sind im Geberzylinder (2) Druckbegrenzungsventile eingebaut.

SEbenso sind im Geberzylinder (2) Nachsaugventile vorhanden, die im nicht druckbeaufschlagten Zylinderraum Unterdruck verhindern und die Lenkbewegung somit erleichtern.

SDer Druckschalter (6) überwacht den Systemdruck und ist mit einer Kontrolleuchte verbunden.

ZF-Servocom RAS

3

Funktion

Für Ausführungen mit Abschaltventil (8) zusätzlich:

Das Abschaltventil (8) (siehe Abb. S. 20) verbindet bei Ausfall der hydraulischen Unterstützung der Vorderachslenkung die Leitungen L1 und L2.

Dies bewirkt, daß die ZF-Servocom RAS keine Lenkfunktion mehr ausführt und somit keine zusätzlichen Betätigungskräfte an der Vorderachslenkung aufzuwenden sind.

1.3Funktion bei Geradeausfahrt

Rücklaufdruck

Systemdruck

Systemdruck

Gasdruck

SDer Geberzylinder (2) ist so konstruiert, daß bei Geradeausfahrt und bei Lenkwinkeln kleiner 5o die Zylinderräume Z1 und Z2 verbunden sind. Dadurch werden die 4 Zylinderräume Z3, Z4, Z5 und Z6 im Zentrierzylinder (3) vom Hydrospeicher (4) mit Druck beaufschlagt. Sie bewirken, daß die Nachlaufachse auf Geradeausfahrt gestellt und gehalten wird.

SDas Kurzschließen der Zylinderräume Z1 und Z2 sowie das Zentrieren der Nachlaufachse bewirkt zusätzlich noch eine Synchronisation des Geberund Zentrierzylinders (3). Somit werden eventuell auftretende hydrostatische Versätze ausgeglichen, die z. B. durch geringste Dichtungsleckagen entstehen können.

4

ZF-Servocom RAS

Funktion

1.4Funktion bei Rechtseinschlag

Rücklaufdruck-Vorderachse

Arbeitsdruck-Hinterachse

Systemdruck-Hinterachse

Systemdruck-Hinterachse

Arbeitsdruck-Vorderachse

Gasdruck-Hinterachse

SDer Zylinderraum Z7 im Geberzylinder (2) wird von der ZF-Servocom bzw. Vorderachslenkung (1) mit Druck beaufschlagt und verschiebt die Kolbenstange nach rechts.

SDadurch wird das Hydrauliköl im Zylinderraum Z1 und über die Hydraulikleitungen (5) auch im Zylinderraum Z6 bei Lenkwinkeln größer 5o unter Druck gesetzt.

SDies bewirkt, daß sich die Kolbenstange des Zentrierzylinders (3) nach links verschiebt und die Nachlaufachse nach links ausgelenkt wird.

ZF-Servocom RAS

5

Sicherheitshinweise / Wartung

2Sicherheitshinweise

Achtung:

Es ist unzulässig Leitungen, Anschlüsse usw. zu öffnen bevor der Systemdruck der ZF-Ser- vocom RAS abgebaut ist.

Die Entlüfter müssen beim Entlüftungsvorgang langsam geöffnet werden.

Es ist zu beachten, daß in der hydrostatischen Anlage mindestens der Systemdruck vorhanden ist, selbst wenn auch der Motor abgestellt ist.

Wenn an der Hinterachslenkanlage Anschlüsse, Leitungen usw. geöffnet sind, darf die Vorderachslenkung nicht betätigt werden. Da durch die entstehenden hohen Drücke Verletzungsgefahr besteht.

Die Verschlußschraube (A3) des Zentrierzlinders (3) darf nur eingedreht werden, wenn der Zentrierzylinder (3) in Zentrierstellung steht. Sonst können Funktionsprobleme durch eingeschlossene Luft entstehen.

3Wartung

3.1

Wartungsintervalle

S

Für die ZF-Servocom RAS gelten die gleichen Wartungsintervalle wie für die

 

ZF-Servocom-Lenkungen.

S

Eventuell ergänzende und abweichende Intervalle des Fahrzeugherstellers sind zu

 

beachten.

3.2

Wartungsarbeiten

SÖlstandskontrolle

ZF-Servocom RAS:

Eine Ölstandskontrolle ist nicht möglich und auch nicht erforderlich, da bei normalem Fahrbetrieb und einer ordnungsgemäßen ZF-Servocom RAS keine Ölverluste auftreten.

ZF-Servocom (Vorderachslenkung):

Ölstand im Ölbehälter kontrollieren.

Ist der maximal zulässige Ölstand überschritten, kann als Ursache eine Undichtheit im Geberzylinder vorliegen.

SÄußere Dichtheit überprüfen

Hydraulikleitungen, Anschlüsse, Geber-, Zentrierzylinder und Hydrospeicher durch Sichtkontrolle auf Dichtheit überprüfen.

Es dürfen keine Leckstellen sichtbar sein, lediglich die Kolbenstangen der Geberund Zentrierzylinder dürfen mit einem Ölfilm behaftet sein. Eine Tropfenbildung jedoch ist unzulässig.

SFaltenbalg überprüfen

Faltenbalg auf richtigen Sitz und auf Beschädigungen überprüfen. Der Faltenbalg darf nicht verdrillt sein.

6

ZF-Servocom RAS

 

Inspektion

4Inspektion

4.1

Inspektionsintervalle

S

Für die ZF-Servocom RAS gelten die gleichen Inspektionsintervalle wie für die

 

ZF-Servocom-Lenkungen.

S

Eventuell ergänzende und abweichende Intervalle des Fahrzeugherstellers sind zu

 

beachten.

4.2

Inspektionsarbeiten

4.2.1 Die unter Wartung Abschnitt 3.2 beschriebenen Wartungsarbeiten durchführen.

Spindel A

Entlüfter

Anschluß

Werkzeug [1]

 

 

Ventil B

4.2.2 Systemdruck am Hydrospeicher überprüfen

 

SSchutzkappe des Hydrospeichers abnehmen.

SInnensechskantschraube des Anschlusses A2 leicht lösen (ca. 1/4 Umdrehung nach links).

SWerkzeug [1], von Hand, mit der Überwurfmutter auf den Anschluß A2 schrauben.

SManometer in eine günstige Ablesestellung drehen.

SVentil B schließen.

SSpindel A des Werkzeugs [1] nach links drehen bis der Zeiger des Manometers beginnt auszuschlagen. Anschließend noch eine ganze Umdrehung weiterdrehen.

ZF-Servocom RAS

7

Inspektion

S Systemdruck ablesen. Sollwert: 15 +1/-3 bar (siehe Hinweis auf Seite 1).

Hinweis:

Falls der Systemdruck mit dem Sollwert übereinstimmt ist die unter 4.2.3 beschriebene Überprüfung des Speicherdrucks nicht erforderlich, da dieser zwangsläufig dann auch das richtige Druckniveau aufweist.

S Innensechskantschraube mit Spindel A anziehen, damit das Ventil geschlossen wird.

S Überwurfmutter lösen und Werkzeug [1] abnehmen.

S Innensechskantschraube mit 25 Nm anziehen und Dichtheit des Ventils mit Dichtspray oder Seifenwasser prüfen.

S Schutzkappe montieren.

Werkzeug [2]

4.2.3 Speicherdruck am Hydrospeicher überprüfen

Ventil

 

SAm Anschluß A1 Werkzeug [2] anschließen.

SMit Werkzeug [2], durch Drehen des Ventils nach links, den Systemdruck abbauen. Dabei gleichzeitig kontrollieren ob bei einem Restdruck von 2...5 bar die im Führerhaus installierte Kontrolleuchte schaltet.

SAm Anschluß A2 Werkzeug [1], wie unter 4.2.2 beschrieben, anschließen.

SSpeicherdruck ablesen. Sollwert: 10 +1/-3 bar (siehe Hinweis auf Seite 1).

Hinweis:

Falls der Speicherdruck mit dem Sollwert nicht übereinstimmt Speicherdruck, wie in Abschnitt 7 beschrieben, erhöhen oder Hydrospeicher tauschen.

SVentil des Werkzeugs [2], durch Drehen nach rechts, schließen.

SKontrollieren ob der Öltank des Werkzeugs [2] gefüllt ist (Ölsorte siehe Abschnitt 6.1).

SMit Werkzeug [2], durch Betätigen der Handpumpe, Systemdruck aufbauen. Sollwert: 15 +1/-3 bar (siehe Hinweis auf Seite 1).

SWerkzeug [1], wie in Abschnitt 4.2.2 beschrieben, abbauen.

SVentil des Hydrospeichers, wie in Abschnitt 4.2.2 beschrieben, verschließen.

SWerkzeug [2] abbauen.

4.2.4 Abschaltventil (8) und Schaltrelais (9) prüfen

SKabelstecker des Signalgebers (10) mit Masse verbinden.

SAm Lenkrad größer 5° Lenkwellenwinkel einlenken.

SZF-Servocom RAS darf nicht mitlenken.

SFalls ZF-Servocom RAS mitlenkt, zur Fehlerbehebung Störungssuche beachten.

8

ZF-Servocom RAS