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«Im Vordergrund stehen prinzipielle Verfahren und nicht spezielle Realisierungen. Die Inhalte der Informatik sind daher vorwiegend logischer Natur und maschinenunabhängig» [Claus, 1975]. Claus bestärkt damit ebenfalls die Sichtweise Weizsäckers auf die Informatik und betont den Wissenschaftsschwerpunkt von «Algorithmen und Datenstrukturen», die mit formalen Sprachen beschrieben und mit logischen Kalkülen ausgeführt werden.
Genrich und Petri kommen ausgehend vom Informationsbegriff der Kybernetik zur Sicht auf die Informatik als «Wissenschaft vom streng geregelten Informationsfluß» [Genrich, 1975], [Petri, 1983]. Damit wird die Beschreibung von Prozessen einschließlich der gesellschaftlichen Nützlichkeitsbetrachtung in den Mittelpunkt gerückt. Zur Bewertung von Informatiksystemen tragen dann nicht nur Strukturierungsqualität und algorithmische Effizienz, sondern auch die Einbettung in die sozialen Anwendungsprozesse bei.
Capurro charakterisiert «Informatik als hermeneutische Disziplin» [Capurro, 1990] mit der Aufgabe der «technischen Gestaltung [. . . menschlicher] Interaktionen in der Welt». Diese Einschätzung geht vielen Informatikerinnen zu weit, da sie sich von den damit verbundenen Konsequenzen überfordert fühlen. Gerade für die Didaktik der Informatik eröffnet diese philosophische Dimension Chancen für Synergieeffekte zwischen Fächern.
Coy: «Aufgabe der Informatik ist also die Analyse von Arbeitsprozessen und ihre konstruktive, maschinelle Unterstützung. Nicht die Maschine, sondern die Organisation und Gestaltung von Arbeitsplätzen steht als wesentliche Aufgabe im Mittelpunkt der Informatik. Die Gestaltung der Maschinen, der Hardware und der Software ist dieser primären Aufgabe untergeordnet. Informatik ist also nicht «Computerwissenschaft» [Coy, 1992]. Zustimmungsfähig an dieser Position ist die Feststellung, dass Informatik nicht nur als Strukturwissenschaft und technische Wissenschaft betrachtet werden kann, sondern der soziotechnische Kontext thematisiert werden muss. Entschieden abgelehnt wird die Argumentation von Coy, die die Informatik den Sozialwissenschaften zuordnet.
Luft charakterisiert Informatik als eine Disziplin, die «[. . . ] im Hinblick auf Entwurf und Gestaltung der Architektur weitaus näher steht als der Elektround Nachrichtentechnik» [Luft, 1992]. Diese Position ist durch die Erfolge von objektorientierten Entwurfsmustern (engl. design patterns) in der Softwaretechnik ausgesprochen aktuell.
241
2. Beachten Sie den Wortschatz zum Text:
die Anwendbarkeit |
применимость |
die Beziehung |
отношение |
die Einschätzung |
оценка |
die Entwicklung |
развитие |
der Entwurf |
проект |
das Ergebnis |
результат |
die Erstellung |
производство |
die Gestaltung |
оформление |
die Nutzung |
использование |
die Unterstützung |
поддержка |
die Wissenschaft |
наука |
bereitstellen |
предоставлять |
betrachten |
рассматривать |
darstellen |
представлять |
einschließlich |
включительно |
wertvoll |
ценный |
vorwiegend |
преимущественно |
zunehmend |
возрастающий, увеличивающийся |
3.Beantworten Sie die Fragen zum Text:
1.Welche Probleme werden im Kontext der Informatik diskutiert?
2.Welche Wissenschaftler beschäftigten sich mit den Problemen der Informatik?
3.Wie charakterisieren die Wissenschaftler den Begriff «Informatik»?
4.Geben Sie die Hauptinformation in Form der Annotation wieder.
Text 2
1. Lesen Sie den Text:
Konzepte in der Informatik
Für die konkrete wissenschaftlich begründete Arbeitsweise von Informatiker stellt die Umsetzung der wissenschaftstheoretischen Ergebnisse auf der Ebene konkreter Konzepte eine notwendige Arbeitsgrundlage dar. Die Wissenschaft liefert Ansätze, die auf verschiedenen Ebenen handlungsleitende Ideen explizieren. Mit Blick auf die Informatik werden sowohl historisch bedeutsame Analysen, aber auch Entwicklungslinien vorgestellt, die es ermöglichen sollen, Konzepte zu identifizieren, die im Kontext eines allgemeinbildenden Informatikunterrichts Berücksichtigung finden. Ausgehend von dem bereits im Kontext des «Pragmatischen Ansatzes» verdeutlichten grundlegenden Begriff der operationalen Form werden verschiedene Typen von operationalen Strukturen unterschieden. Die folgende Liste nach [Floyd, 2001] stellt einen Versuch für eine Typologie dar:
242
1.Grundlegende operationale Strukturen z. B. Suchen, endliche Automaten – Kontext «Algorithmen und Datenstrukturen»
2.Verallgemeinerung der operationalen (Re-)Konstruktion durch Orientierung an einer Klasse verwandter Gegenstandsbereiche z. B. innerhalb einer Branche
3.Identifikation verwandter operationaler Strukturen in verschiedenen Gegenstandsbereichen z. B. Konfiguration, Entscheidungsfindung – gemeinsame Grundstruktur, unterschiedliche Ausprägung
Zur Entwicklung von dekontextualisierten, operationalen Strukturen hat die Informatik besondere Abstraktionsmechanismen, namentlich die Prozessabstraktion und die Datenabstraktion entwickelt. Diese sind i.d.R. als parametrisierte Algorithmen beschrieben, die auf allgemeinen Datenstrukturen operieren. Für den Bereich der Objektorientierung konnten mit Entwurfsmustern erste Ansätze für die Darstellung und Katalogisierung typischer wiederkehrender Lösungsmuster vorgelegt werden.
Bei der folgenden Diskussion soll nicht vergessen werden, dass es weder einen «Königsweg» der Modellierung noch die vollständige Adaption der «Realität» inklusiv der in diesen Kontext tätigen Menschen zur Konstruktion von Informatiksystemen gibt. Alle Versuche müssen sich auf ihre Relevanz bezüglich des modellierten Realitätsausschnitts hin prüfen lassen. Sie werden in einem konkreten durch beschränkte Ressourcen und eine durch die Mit-/Umwelt vorgegebenen Rahmenbedingungen entwickelt.
Die Konzentration auf den Bereich der Softwaretechnik und damit auf die (konkrete) Modellierung ist Folge der in diesem Bereich deutlich hervortretenden Probleme. Diese Darstellung stellt keine Einschränkung auf dieses Teilgebiet der Informatik dar, da Ergebnisse aus anderen Teilen der Informatik Eingang in die Modellierung finden, wie in den folgenden Überlegungen deutlich wird.
2. Beachten Sie den Wortschatz zum Text:
die Arbeitsweise |
метод работы |
die Ausprägung |
выражение, отображение |
der Bereich |
область |
die Branche |
отрасль |
die Darstellung |
изображение, представление |
der Eingang |
вход |
die Entscheidungsfindung |
принятие решения |
das Ergebnis |
результат |
der Gegenstandsbereich |
предметная область |
das Lösungsmuster |
образец решения |
die Überlegung |
размышление, соображение |
die Umsetzung |
преобразование |
243
die Verallgemeinerung |
обобщение |
der Versuch |
попытка |
begründen |
обосновывать |
beschreiben |
описывать |
vergessen |
забывать |
vorlegen |
представлять |
bedeutsam |
значительный, знаменательный |
wissenschaftlich |
научный |
3.Beantworten Sie die Fragen zum Text:
1.Was wird mit Blick auf die Informatik vorgestellt?
2.Was gehört zur Liste der Informationstypologie?
3.Was hat die Informatik zur Entwicklung von dekontextualisierten, operationalen Strukturen entwickelt?
4.Geben Sie die Hauptinformation in Form der Annotation wieder.
Text 3
1. Lesen Sie den Text:
Paradigmen – Sprachklassen
Im Zusammenhang mit Programmiersprachen werden Paradigmen als übergreifende Prinzipien verstanden, die dazu geeignet sind, durch eine bestimmte «Brille» auf den Problembereich zu sehen und so eine bestimmte Sicht in den Problemlösungsprozess einfließen zu lassen. Es werden verschiedene Arten der «Weltsicht» als Paradigmen für die Software-Entwicklung ausgewiesen. Diesen Auffassungen der Problemwelt werden Programmiersprachklassen zugeordnet.
Die Zuordnung einer konkreten Programmiersprache zu genau einer Sprachklasse fällt nicht immer leicht. Eine Reihe von imperativen, prozeduralen aber auch funktionalen Sprachen wurde um Elemente der Objektorientierung erweitert, so dass hier keine eindeutige Zuordnung möglich ist. Für die Informatikerin stellen die Auf fassungen und die zugehörigen Sprachklassen Werkzeuge dar, die es ermöglichen, eine [teil-]problemangemessene Entscheidung zu treffen.
Abstraktionsstufen, die in der historischen Entwicklung von Programmiersprachen eingeführt wurden, um die «semantische Lücke» zwischen der Problemstellung (Problemwelt) im Unterschied zu dem Begriff des Paradigmas.
Ein weithin unbekanntes Beispiel für eine solche Entscheidung: «[. . . ] in WindowsNT von Microsoft wird ein kleiner Prolog-Interpreter verwendet, um optimale Konfigurationen für Netzwerke zu erzeugen» [Beckmann, 1998].
244

Tabelle 2. Auffassungen und ihre Ausprägung in Sprachklassen
Der objektorientierte Entwurf unterscheidet sich von dem Verfahren der schrittweisen Verfeinerung, das im Zusammenhang mit der strukturierten Programmierung bedeutsam ist. Die Änderung der Sichtweise zur Bearbeitung von Problemstellungen von der aufgabenorientierten Sicht (Top-Down – vom Problem zum Programm) auf die objektorientierte Sicht (Bottom-Up – von den Objekten ausgehend) spielt insbesondere für die Gestaltung von Lehr- /Lernprozessen eine wichtige Rolle. Es ist notwendig, konsistente Strategien zu entwickeln, die methodisch so angelegt sind, dass Schülern ein verständlicher Zugang zur Objektorientierung eröffnet wird. Dabei kann ein Verfahren berücksichtigt werden, das von Abbott vorgeschlagen wird.
Für die Informatik ist jedoch ein weitaus umfassenderes Modellieren von Modellen zu erwarten, da die Informationsverarbeitung (mit Modellen) und ihre Automatisierung wesentlicher Inhalt dieser Wissenschaft ist. Die Schwierigkeit der Einordnung der Informatik in den Wissenschaftskanon macht die Untersuchung des Modellverständnisses innerhalb dieser Fachwissenschaft besonders interessant.
Ein Basiskonzept ist ein Konzept,
•das nicht reduzierbar ist und
•mindestens eines der folgenden Kriterien erfüllt langlebig phasenübergreifend kontextübergreifend
Die Erstellung von komplexen Informatiksystemen wird mit Methoden der Software-Technik vorgenommen. Seit über 40 Jahren wird professionelle SoftwareEntwicklung betrieben. Dabei entstand eine überschaubare Anzahl von ca. 10 Basiskonzepten. Um Konzepte einordnen zu können, ist es notwendig, Sichten auf das System zu charakterisieren und zu entscheiden, mit welchem konkreten Konzept die jeweilige Sicht modelliert werden kann. Folgende Sichten haben sich als nützlich für die Konstruktion von Informatiksystemen erwiesen: Funktionen, Daten, Dynamik und Benutzungsoberfläche. Damit werden deutlich statische und dynamische Sichtweisen ausgewiesen und zudem die Interaktion von Benutzerinnen mit Informatiksystemen, die zu einer erheblichen Komplexitätssteigerung bei der Modellierung führen, berücksichtigt.
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Tabelle 2. Basiskonzepte und Sichten der Software-Entwicklung
Basiskonzepte können auf verschiedene Art beschrieben werden. Dies reicht von informalen bis zu vollständig formalisierten Beschreibungen, die in den Ausprägungen textuell bis graphisch ihre jeweilige Darstellung finden. In der Tabelle werden ausgewählte Notationsvarianten zu den Basiskonzepten angegeben.
Für den Einsatz im Bereich der Software-Entwicklung werden mehrere Basiskonzepte zu Konzepten für die Systemanalyse kombiniert und als Methoden ausgewiesen. Dabei kommt der Methode der Object Oriented Analysis (OOA) eine große Bedeutung zu, da sie (im Unterschied zu anderen Methoden) sehr häufig in der softwaretechnischen Praxis eingesetzt wird. Heide Balzert weist in dem Lehrbuch zur Objektmodellierung objektorientierte Grundkonzepte aus.
Ein Grundkonzept ist ein Konzept, das in allen Phasen der SoftwareEntwicklung vorhanden ist.
Die folgenden Elemente weisen dabei eine statische beziehungsweise eine dynamische Qualität auf. Die Zuordnung zu dynamischen Konzepten wird hervorgehoben.
Diskussion um die Möglichkeiten der objektorientierten Modellierung häufig nicht mehr deutlich herausgestellt werden. Dabei handelt es sich um grundlegend algorithmische Strukturen. Darüber hinaus behalten die entwickelten Möglichkeiten zur Datenabstraktion ihre Gültigkeit.
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Die unter dem Oberbegriff Algorithmen und Datenstrukturen bekannten Lösungsmuster der Informatik sind mit der objektorientierten Modellierung nicht obsolet geworden, sie sind «an geeigneter Stelle» als erfolgreiche Muster zu berücksichtigen. Dies führt in der didaktischen Gestaltung beispielsweise zu integrativen Modellen, in denen verschiedene Modellierungsansätze während der Bearbeitung berücksichtigt werden.
Für die Gestaltung muss das jeweilige Basiskonzept herausgestellt werden. Die Möglichkeit der Vermischung verschiedener Konzepte in der Bearbeitung von Problemstellungen stellt für die professionell arbeitende Informatikerin eine Möglichkeit bereit, Teillösungen möglichst effizient zu gestalten. Im Kontext von Lehr-/Lernprozessen jedoch sind zunächst andere Kriterien zu berücksichtigen, damit Lernende die verschiedenen Basiskonzepte möglichst trennscharf einzusetzen lernen, bevor Fragen der Effizienz diskutiert werden können. Aus diesem Grund unterliegen die Gestaltungsanforderungen für »lernförderliche« Problemkontexte und deren Umsetzung anderen Rahmenbedingungen. Dennoch werden häufig unter Missachtung des Kontextes Werkzeuge zum Einsatz für die Schule empfohlen, die dieser Anforderung nicht gerecht werden.
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2. Beachten Sie den Wortschatz zum Text:
die Änderung |
изменение |
die Auffassung |
точка зрения |
der Begriff |
понятие |
die Entscheidung |
решение |
die Entwicklung |
развитие |
der Entwurf |
проект |
die Erstellung |
производство |
die Fachwissenschaft |
специальная наука |
die Gestaltung |
оформление |
die Gültigkeit |
действительность, законность |
die Möglichkeit |
возможность |
das Muster |
образец |
die Reihe |
ряд |
die Sicht |
вид, видимость; точка зрения |
der Unterschied |
различие |
der Zusammenhang |
связь |
berücksichtigen |
учитывать |
verstehen |
понимать |
zuordnen |
присоединять |
deutlich |
отчетливо |
3.Beantworten Sie die Fragen zum Text:
1.Wie werden Paradigmen im Zusammenhang mit Programmiersprachen verstanden?
2.Was ist ein Basiskonzept?
3.Nennen Sie die wichtigsten Basiskonzepte und Sichten der SoftwareEntwicklung?
4.Geben Sie die Hauptinformation in Form der Annotation wieder.
LEKTION 4
Text 1
1. Lesen Sie den Text:
Konrad Zuse (1910–1995)
Wer über Informatik im deutschen Sprachraum spricht, muss über Konrad Zuse reden. Zuse begann in den 30er Jahren, Rechenanlagen zu bauen, und zwar aus jedem Material, das ihm in die Hände fiel. So besitzt die Z1 als mechanische Schaltelemente ovale Aluminiumplättchen mit zwei stabilen Zuständen. Die Plättchen schnitt Zuse Walter Knädel mit der Laubsäge aus Aluminiumblech aus. Bei der Z4 sind die Schaltelemente elektromagnetische Relais, die Zuse von der Reichspost geschenkt bekam. Nach dem zweiten Weltkrieg beschaffte der
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Schweizer Mathematiker E. Stiefel Mittel für den Bau einer Rechenanlage und beauftragte Zuse mit dem Bau der ERMETH (Elektronische Rechen-Maschine der Eidgenössischen Technischen Hochschule – in der Schweiz gab es damals nur die ETH in Zürich). Diesmal verwendete Zuse Elektronenröhren (gittergesteuerte Trioden).
Später gründete Zuse eine eigene Firma, die Ziffernrechner und rechnergesteuerte Zeichentische hoher Präzision herstellte. Während die Ideen von Zuse aus der Informatik nicht wegzudenken sind und auch nicht mehr verschwinden werden, hat die Firma Zuse K.G. den Wettbewerb auf dem Computermarkt nicht überlebt.
Die meisten wissen, dass Zuse Bauingenieur war, kaum einer kann aber die Frage beantworten, warum die ersten Computer gerade von einem Bauingenieur entworfen wurden. Zuse hat diese Frage so beantwortet: «Ich hatte viele Interessen und habe daher mehrmals die Studienrichtung gewechselt. Eines Tages sagte mein Vater, ein Postbeamter, er gedenke nicht, mir noch einen Studienwechsel zu finanzieren. Ich solle mein Studium mit Examen abschließen. Damals studierte ich mehr oder weniger zufällig Bauingenieurwesen, also wurde ich Bauingenieur»
In den Vereinigten Staaten gilt der August 1944 als Geburtsmonat der programmgesteuerten Rechenautomaten. Da ging an der Harvard-Universität die Relaismaschine Mark I in Betrieb, die H. Aiken geplant und die IBM finanziert hatte.
Das übersieht die Leistungen der Vorgänger. Zuse war 1944 möglicherweise nicht bekannt, obwohl er lange vor dem Krieg mit dem Bau von Rechenanlagen begonnen hatte. Bekannt sein musste in den Vereinigten Staaten eine Gruppe in Großbritannien.
Sie hatte die Colossus gebaut, mit deren Hilfe A. Turing Funksprücheentschlüsselte, welche die Deutsche Wehrmacht mit (mechanischen) Enigma-Maschinen verschlüsselt hatte.
Was die Mark I für sich in Anspruch nehmen kann, ist die Entstehung des Wortes debugging. Harvard Fellow Hilda Geiringer, eine emigrierte Österreicherin, erzählt, dass die Maschine unbeaufsichtigt eine Nacht in Betrieb gelassen wurde.
Die Fenster standen offen und das Licht brannte. Insekten (bugs) kamen in Schwärmen in den Raum. Die Morgenmannschaft fand unbrauchbare Rechenergebnisse vor. Die zwischen den Relais der Mark I zerquetschten Insekten hatten die Schaltfunktionen lahmgelegt. Das war eine zeitraubende Arbeit.
2. Beachten Sie den Wortschatz zum Text:
der Anspruch |
притязание, право |
der Computermarkt |
компьютерный рынок |
die Laubsäge |
лобзик |
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die Leistung |
производительность; успех |
das Plättchen |
пластина |
der Postbeamter |
почтовый служащий |
die Rechenanlagе |
вычислительное устройство |
die Schaltfunktion |
функция переключения |
der Sprachraum |
языковое пространство |
die Studienrichtung |
направление обучения |
der Studienwechsel |
изменение исследований |
der Vorgänger |
предшественник |
der Zustand |
состояние |
abschließen |
завершать |
beantworten |
отвечать |
gründen |
основывать |
verschwinden |
исчезать |
verwenden |
использовать |
wegdenken |
отделять |
unbrauchbar |
непригодный |
3.Beantworten Sie die Fragen zum Text:
1.Was entwickelte Konrad Zuse?
2.Was produzierte die Firma von Zuse?
3.Warum wurden die ersten Computer gerade von einem Bauingenieur (Konrad Zuse) entworfen?
4.Geben Sie die Hauptinformation in Form der Annotation wieder.
Text 2
1. Lesen Sie den Text:
Heinz Rutishauser (1918–1970)
Rutishauser hat sich 1951 an der ETH habilitiert und hat die Habilitationsschrift 1 Jahr später bei Birkhäuser unter dem Titel «Automatische Rechenplanfertigung bei programmgesteuerten Rechenmaschinen» veröffentlicht. Diese Schrift wurde die Urmutter aller prozeduralen Programmiersprachen.
Rutishauser wurde 1962 Professor an der ETH und 1968 Leiter der Fachgruppe Computerwissenschaften, aus der das Institut für Informatik und dann das Departement Informatik hervorgegangen ist.
Auch bei mathematischen Algorithmen hat er Wesentliches geleistet. Sein Quotienten-Differenzen-Algorithmus von 1957 ermöglicht es, algebraische Gleichungen so zu lösen, dass Genauigkeitsverlust durch Auslöschung vermieden wird.
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