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Тема 1.18 Германия.

Geografie

Mit einer Fläche von 357 022 km ist die Bundesrepublik Deutschland das sechst größte Land in Europa. Es liegt in der Mitte Europas und grenzt insgesamt an neun Staaten: im Westen an die Niederlande, Belgien, Luxemburg und Frankreich, im Suden an die Schweiz und Österreich, im Osten an die Tschechische Republik und Polen und im Norden an Dänemark.

Der Naturraum Deutschland ist in drei Großräume gegliedert: das Norddeutsche Tiefland, die Mittelgebirgsschwelle und im Suden des Landes die Alpen mit dem Alpenvorland. Das Norddeutsche Tiefland liegt zwischen den Küsten von Nord- und Ostsee und dem Mittelgebirgsrand. Charakteristisch für die überwiegend flache Landschaft sind feuchte Niederungen, Marschen und Heiden, unterbrochen von Hügeln (bis maximal 200 m Höhe), Talionen und Seengebieten (wie z.B. die Mecklenburgische Seenplatte). Vor dem fruchtbaren Marschenlandstreifen und der Wattenküste der Nordsee liegen die Ost- und Nordfriesischen Inseln (z.B. Sylt und Norderney). Hier munden Elbe, Weser, Eider und Ems. Die Ostseeküste Schleswig-Holsteins besteht teils aus sandiger Flachküste, teils aus felsiger Steilkuste. Vorgelagert liegt die größte deutsche Insel, Rugen. Mit einigen Buchten reicht das Norddeutsche Tiefland bis weit in die Mittelgebirgsregion hinein (Leipziger Bucht, Munsterlander Bucht, Niederrheinische Bucht mit Külner Bucht).

Die Landesmitte Deutschlands wird von der Mittelgebirgsschwelle eingenommen, einer Anzahl von mehreren aufgegliederten Gebirgszügen und Bergländern. Dabei werden im Durchschnitt Hohen von ca. 500 bis 1 000 m erreicht. Ausnahmen hierbei sind der Feldberg im Schwarzwald (1 493 m) und der Große Arber im Bayerischen Wald (1 456 m). Im Norden der Mittelgebirgsschwelle liegt das Weserbergland (u.a. mit Teutoburger Wald, Wiehengebirge) und der Harz (mit dem 1 142 m hohen Brocken). Im mittleren Bereich liegt das Rheinische Schiefergebirge (u.a. mit Sauerland, Westerwald, Eifel, Hunsruck und Taunus), das Hessische Bergland (u.a. Vogelsberg, Rhon), Frankenwald, Elstergebirge, Erzgebirge (Fichtelberg 1 214 m), Elbsandsteingebirge und Lausitzer Gebirge. Im Süden der Mittelgebirgsschwelle liegen die Randgebirge der Oberrheinischen Tiefebene (u.a. mit Spessart, Odenwald, Pfalzer Wald, Schwarzwald) und die ostbayerischen Grenzgebirge (Fichtelgebirge, Oberpfalzer Wald und Bayerischer Wald). Zwischen Gebirgszugen und Hochflachen liegen Beckenlandschaften wie z.B. das Thuringer Becken (zwischen Harz und Thuringer Wald). Fruchtbare vulkanische und Loss-Boden führen zu einem reichhaltigen Waldbestand.

Im Suden Deutschlands liegt das Alpenvorland, eine weite hugelige Hochebene, die von rund 300 m an der Donau bis zu etwa 800 m bis zum Fuß der Alpen ansteigt. An den Alpen hat Deutschland nur einen kleinen Anteil, der sich in Allgäuer, Bayerische und Salzburger bzw. Berchtesgadener Alpen aufgliedert. Die Zugspitze mit 2 963 m in den Bayerischen Alpen ist der höchste Berg des Landes.

Die Landesflache Deutschlands fällt von den Alpen nach Norden zur Nordsee ab, entsprechend fließen die großen Flusse in Richtung Norden. Eine Ausnahme macht die Donau, die von Westen nach Osten fließt und Süddeutschland mit Südosteuropa verbindet. Längster Fluss des Landes ist der Rhein mit insgesamt rund 1 320 km (davon 865 km auf deutschem Gebiet), gefolgt von der Elbe mit insgesamt 1 165 km (davon 793 km auf deutschem Gebiet) und der Donau mit 2 858 km (647 km in Deutschland). Größte Stadt des Landes ist die Hauptstadt Berlin mit rund 3,5 Millionen Einwohnern, gefolgt von Hamburg (ca. 1,7 Mill.), Munchen (ca. 1,3 Mill.), Koln (ca. 964 000), Frankfurt am Main (ca. 647 000) und Essen (ca. 612 000).

Bundesländer

Baden-Württemberg (35 751qkm) liegt im Süd-Westen Deutschlands. Es gehört zu den landschaftlich reizvollsten Regionen. Da ist nicht nur der Schwarzwald oder der Bodensee, da sind die grünen Flußtäler von Rhein und Donau, Neckar und Tauber, die rauhe Schwäbische Alb und das sanfte Markgräfterland mit seinen Weingärten. Im Westen des Landes liegt der berühmte Kurort Baden-Baden. Die einzigartige Mischung aus deutscher Gemütlichkeit und französischem Savoir-Vivre, die zauberhafte Gegend, die Heilquellen und eines der schönsten Spielkasinos der Welt sind die Gründe dafür, dass Baden-Baden zu der europäischen Sommerhauptstadt wurde. Im Sommer kamen hierher die europäische Aristokratie, Schriftsteller, Musiker und auch einige Staatsoberhäupter. Regelmäßige Besucher waren der preußische König, russische Prinzen, Königin Victoria von England, Johannes Brahms und natürlich der berüchtigte Spieler Dostojewski... Bayern liegt neben Baden-Württemberg auch im Süden Deutschlands. Mit einer Fläche von 70533 Quadratkilometern ist das flächenmäßig größte Bundesland. Es hat knapp 11 Millionen Einwohner. Dieses Land hat die älteste staatliche Tradition: Schon im 6. Jahrhundert gab es ein bazerisches Stammesherzogtum. Die heutigen Landesgrenzen des Freistaates Bayern sind nur noch ein schwacher Abglanz dessen, was das Land im 14. Jahrhundert zu präsentieren hatte: Ludwiv IV, erwarb damals Brandenburg, Tirol und die Niederlande...

Rheinland-Pfalz zählt zu den kleineren Bundesländern (19848 qkm) und ist doch in einer Hinsicht das größte: die Reben in der Pfalz erbringen zwei Drittel der deutschen Weinernte. Das ist das Land mit der Höchsten Exportrate. Hier befindet sich das größte Chemiewerk in Europa, die BASF. Die anmutige Hügellandschaft dieses Landes ist von Sagen gewoben und wurde von vielen Dichtern und Musikern besungen. Sechs Millionen Gäste jährlich suchen in Rheinland-Pfalz Erholung und auch Heilung. Dazu tragen berühmte Thermal- und Mineralquellen bei. Jeder dritte Liter Mineralwasser sprudelt aus hiesigen Quellen...

Hessen mit der Landeshauptstadt Wiesbaden ist 21 114 Quadratkilometer groß und hat 5,7 Millionen Einwohner. Es liegt zentral im alten Bundesgebiet. In seiner Metropole Frankfurt treffen sich Autobahnen, liegt das riesige Luftkreuz des Rhein-Main-Flughafens. Frankfurt am Main ist Sitz der meisten deutschen Großbanken und vieler ausländischer Filialbanken. So kann man Frankfurt im Scherz auch „Bankfurt“ nennen. Auch wacht hier die Deutsche Bundesbank über die Stabilität der D-Mark. Industrien aller Sparten siedelten sich an, besonders die Chemie, Elektrotechnik und die der Kraftfahrzeuge (Opel in Rüsselsheim). In Kassel werden Lokomotiven, Waggons und VWs gebaut. Südhessen ist Standort der Lederindustrie...

Nordrhein-Westfalen ist mit 34 000 qkm groß wie Belgien und Luxemburg zusammen. Es hat 17 Millionen Einwohner und ist das bevölkerungsreichste Bundesland. Die Wirtschaft dieses Landes wurde traditionell auf Kohle und Stahl gegründet. Hier liegt das Ruhrgebiet, das größte deutsche und europäische Industriezentrum. 31 Großkraftwerke machen es zum Energiezentrum Deutschlands. Kaum eine andere Region in Deutschland ist kulturell so aktiv wie das Ruhrgebiet: hier wird auf mehr Bühnen Theater gespielt als in New York...

Niedersachsen ist das zweitgrößte Flächenland (47 349 qkm) der Republik und ist in drei Großräume gegliedert: den Harz, das Weserbergland und die Norddeutsche Tiefebene. Niedersachsen ist reich an Bodenschätzen: Stein- und Kalisalze, Braunkohle, Eisenerze, Zink. Die Ausbeutung der Bodenschätze hat lange Tradition. In Clausthal befindet sich eine weltweit bekannte Bergakademie. Die Stahlproduktion konzentriert sich auf Salzgitter und Peine. In Wolfsburg hat Volkswagen seine Zentrale. Die Hauptstadt des Landes ist Hannover. Sie ist bekannt als Ort der Hanover-Messe. Alljährlich im April findet hier die größte Industrieausstellung statt. Hanover wurde 1163 gegründet und war Mitglied der Hanse. Von 1714 bis 1837 wurden Hannover und Großbritannien vom gleichen Herrscher regiert, bis die Stadt in preußischen Besitz kam...

Schleswig-Holstein liegt als einziges Bundesland an zwei Meeren: Nord- und Ostsee. Es ist 15 700 Quadratkilometer groß und mit 2,6 Millionen Einwohnern nur dünn besiedelt. Die Landeshauptstadt Kiel und die Hansestadt Lübeck verdanken ihren Rang der Ostseelage. Lübeck-Travemünde zählt zu den wichtigsten deutschen Fährhäfen. Früher war Schleswig-Holstein ein reines Agrarland. Noch heute dominiert die Viehwirtschaft in der fruchtbaren Marschlandschaft an der Westküste. An Nord- und Ostsee ist auch Küstenfischerei traditionell. Aus der Schiffart entwickelte sich eine bedeutende Werfindustrie...

Saarland (2600 qkm, 1.1 Millionen Einwohner) grenzt an Luxemburg und Frankreich. Der Name einer der größten Städte des Landes, Saarlios, erinnert daran, dass hier vor 300 Jahren Ludwig der XIV. eine Festung zum Schutz seiner Eroberungen im Westen Deutschlands anlegen ließ. Die Wissenschaft und die Wirtschaft des Landes haben heute die Grenzbarrieren längst überwunden. Der Raum Saarland, Lothringen und Luxemburg wächste immer mehr zusammen.

Hamburg (755 qkm, 1.6 Millionen Einwohner) liegt an der Elbemündung. Diese zweitgrößte Stadt ist der wichtigste Seehafen der Bundesrepublik und zugleich ihr größter Außenhandels- und Transitplatz. Neben dem Schiffsbau beherbergt Hamburg Elektronik, Feinmechanik, Optik und die chemische Industrie. Die Stadt ist auch der Sitz der größten deutschen Zeitschriftenverlage (Spiegel, Stern, die Deutsche Presse-Agentur). Hamburg wurde von Ludwig der Fromme im 9. Jahrhundert gegründet. Der Aufstieg Hamburgs zur Handelsstadt begann 1189 mit Zoll- und Wirtschaftsprivilegien. Diese Stadt wurde eines der ersten Mitglieder der Hanse. 1460 wurde Hamburg Reichsstadt und wahrte seine Eigenstaatlichkeit bis heute...

Bremen liegt innerhalb von Niedersachsen. 60 Kilometer nördlich liegt Bremerhaven. Diese zwei Städte bilden das kleinste Bundesland Deutschlands (404 qkm, 674 000 Einwohner). Aber diese Freie Hansestadt Bremen ist neben Bayern das älteste Staatswesen auf deutschem Boden. Bremen wurde von Karl dem Großen im 8. Jahrhundert gegründet. Lange Zeit galt Bremen als „Rom des Nordens“, denn es war der Ausgangspunkt für die Christianisierung Skandinaviens. Im Jahr 1358 schloss sich Bremen dem Hansebund an und wurde im Jahr 1646 eine Freie Reichsstadt...

Mecklenburg-Vorpommern liegt im Nordosten Deutschlands. Es ist wunderbar ruhig und sehr dünn besiedelt (23 835 qkm, 2 Millionen Einwohner). Das ist ein grünes Land mit einsamen Dörfern und blauen Seen. Der größte mecklenburgische See ist die Müritz. An seinem Ostufer erstreckt sich ein weites Naturschutzgebiet. Als Naturwunder gelten die Kreidefelsen auf Rügen, Deutschlands größter Insel. Diese Felse fallen oft hundert Meter steil zum Meer hin ab. Die Gemälde von Caspar David Friedrich haben sie weltberühmt gemacht...

Thüringen (16 250 qkm, 2.7 Millionen Einwohner) liegt im Zentrum Deutschlands. Wegen seiner Lage und seines Waldreichtums wird Thüringen gern das „grüne Herz Deutschlands“ genannt. Seine Hauptstadt Erfurt bezeichnet man als „Gartenstadt“. Sie ist ungewöhnlich reich an Patrizierhäusern, Kirchen und Klöstern. Man kann diese Stadt ein „architektonisches Freilichtmuseum“ nennen...

Sachsen (18 300 qkm) hat fünf Millionen Einwohner. Die meisten von ihnen leben in Leipzig und Dresden. Leipzig ist eine schöne Stadt. Bereits im 7. Jahrhundert bestand auf Leipziger Boden eine Sorbische Siedlung – die „Lipzi“ (Unter den Linden). Leipzig ist als eine Messestadt bekannt. Handelsmessen fanden in Leipzig schon im 12. Jahrhundert statt. Dadurch wurde Leipzig zur führenden Handelsstadt. Auch heute wird diese Tradition fortgesetzt. Die Leipziger Messe findet zweimal jährlich statt und gilt als Tor nach Osteuropa. Man nennt Leipzig auch die „Stadt des Buches“. Sie ist berühmt schon sein langem durch ihre polygraphische Industrie und ihre Buchproduktion...

Sachsen-Anhalt (20 400 qkm) ist das klassische Mitteldeutschland an Elbe und Saale. Es ist nur dünn besiedelt (drei Millionen Einwohner). Die Hauptstadt des Landes ist Magdeburg. Es wurde im 10. Jahrhundert gegründet. Diese Stadt wartet mit ehrwürdigen Zeugnissen des Mittelalters auf: Der Dom Magdeburgs ist eines der mächtigsten sakralen Bauwerke Deutschlands. In Magdeburg wurde 1681 Komponist Georg Friedrich Telemann geboren.

Brandenburg (29 066 qkm, 2.6 Millionen Einwohner) umschließt die deutsche Hauptstadt. Vor den Toren Berlins liegt die Landeshauptstadt Potsdam. Diese Stadt ist um Jahrhunderte älter als Berlin. 993 wurde es erstmals als Poztupimi („Unter den Eichen“) urkundlich erwähnt. Potsdam ist mit der preußisch-deutschen Geschichte aufs engste verbunden. Der preußische König Friedrich II. machte Potsdam zu seiner Residenz. Friedrichs Potsdamer Bauten haben das Ende Preußens als Staat überdauert...

Berlin, diese rasende Stadt. Es entstand im 13. Jahrhundert. Im 15. Jahrhundert war Berlin eine der reichsten Städte Deutschlands. 1871 wurde Berlin zur Hauptstadt des Landes erklärt. Geschichte war und ist in Berlin immer sichtbar und spürbar konzentriert gewesen. Spuren der Geschichte finden sich noch überall...

Das Schulsystem in Deutschland

Nach den Bestimmungen des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland liegt die Kulturhoheit bei den Bundesländern. Da die Regelung des Schulwesens in Deutschland Bestandteil dieser Kulturhoheit ist, regelt jedes der 16 Bundesländer sein Schulwesen in jeweils eigenen Schulgesetzen. Aber wir werden auf jedes Land ausführlich nicht eingehen, sondern im Allgemeinen betrachten.

Schulpflicht

In ganz Deutschland besteht Schulpflicht: Pflicht für Kinder und Jugendliche zu einem Mindestschulbesuch. In Deutschland ist die Schulpflicht in den Schulgesetzen der einzelnen Länder geregelt und gilt für alle Kinder und Jugendliche, die in dem jeweiligen Bundesland wohnen. Die Schulpflicht beginnt nach vollendetem sechsten Lebensjahr zum jeweils nächsten Schuljahresanfang. Für deren Einhaltung sind die Erziehungsberechtigten zuständig, in der Regel also die Eltern. Verstöße werden bestraft. Schulpflichtige Kinder und Jugendliche können zwangsweise der Schule zugeführt werden.

Die Schulpflicht endet mit vollendetem 18. Lebensjahr. Die allgemeine Schulpflicht (Vollzeitschule) dauert neun bis zehn Jahre. Daran schließt sich eine Berufsschulpflicht mit einer Dauer von drei Jahren (Teilzeitschule) an. Die Teilzeitschulpflicht kann durch den Besuch einer Vollzeitschule ersetzt werden.

Das System der allgemein bildenden Schulen in Deutschland

Die Schule beginnt mit der Grundschule: Die Grundschule umfasst die so genannte Primarstufe: die Klassenstufen eins bis vier. Danach folgt - je nach Bundesland - der Übergang in die Sekundarstufe einer weiterführenden allgemein bildenden Schule (die Hauptschule, die Realschule (Mittelschule), das Gymnasium, Gesamtschule) oder in die Orientierungsstufe.

Der Eintritt in die Grundschule kann durch den Besuch eines Schulkindergartens verschoben werden. Behinderte Kinder, die in einer allgemeinen Schule nicht ausreichend gefördert werden könnten, treten in die Sonderschule ein.

Für Kinder, die vom Schulbesuch zunächst zurückgestellt worden sind, gibt es vorbereitende Einrichtungen. Je nachdem, wo diese eingerichtet sind, werden sie Schulkindergärten, Förder- oder Vorschulklassen genannt.

Die Lehrer an einer Grundschule sind speziell im Umgang mit Kindern geschult und unterrichten meist mehrere Fächer, damit die Kinder in festen Klassenverbänden mit wenigen Lehrerwechseln lernen können. Die Grundschule vermittelt grundlegende Kenntnisse und Fertigkeiten, wie Lesen, Schreiben und die Grundrechenarten, sowie Lern- und Arbeitsmethoden und soziale Verhaltensweisen, die für den weiteren Schulbesuch wichtig sind.

Der Übergang in die weiterführende Schule

Die 4 Jahre Grundschule sind für alle gleich. Dann können sich die Schüler eine weitere Schulform auswählen: Hauptschule, Realschule und Gymnasium. In einigen Bundesländern sind diese drei Zweige in der Gesamtschule vereinigt. Dort besuchen die Schüler zunächst eine Orientierungsstufe (Klasse 5 und 6), in der sie und ihre Eltern die Entscheidung für einen bestimmten Schultyp noch überdenken oder ändern können.

Die Hauptschule umfasst fünf oder sechs Klassen. Der erfolgreiche Abschluss der Hauptschule öffnet den Weg zu vielen Ausbildungsberufen in Handwerk und Industrie.

Die Realschule steht zwischen Hauptschule und höherer Schule. Sie umfasst in der Regel sechs Jahre von der 5. bis zur 10. Klasse und führt zu einem mittleren Bildungsabschluss.

Das neunjährige Gymnasium (5. bis 13 Schuljahrgang) ist die traditionelle höhere Schule in Deutschland. In vielen Bundesländern gibt es Gymnasium mit reformierter Oberstufe (11. bis 13. Schuljahr). In diesen Jahren sollen sich die Schüler hauptsächlich mit den Fächern beschäftigen, die sie besonders interessieren. Damit soll ihnen der Übergang zur Hochschule erleichtert werden. Das Abschlusszeugnis der Gymnasien, das Reifezeugnis oder Abitur, berechtigt zum Studium an wissenschaftlichen Hochschulen.

Die Hauptschule bereitet den Jugendlichen vor auf Tätigkeiten als Geselle im Handwerk, Facharbeiter in der Industrie, auf Tätigkeiten in der Landwirtschaft sowie auf alle Arten von Tätigkeiten, für die eine Ausbildung nicht erforderlich ist. Die Mittelschule, heute Realschule, bereitet vor auf Tätigkeiten im Verwaltungsbereich, auf kaufmännische Berufe und auf Tätigkeiten im Angestelltenbereich. Die Gymnasien bereiten auf ein Studium an Universitäten und Hochschulen vor.

Die Orientierungsstufe

Orientierungsstufe, spezielle Schulform des allgemein bildenden Schulsystems, die nach der Primarstufe (der Grundschule) auf den Besuch der weiterführenden Schulen der Sekundarstufe (Hauptschule, Realschule, Gymnasium oder Gesamtschule) vorbereiten soll.

Die Orientierungsstufe umfasst die Klassenstufen fünf und sechs. Sie wurde Ende der siebziger und Anfang der achtziger Jahre in einigen Bundesländern eingeführt und soll zur Leistungsdifferenzierung und -bewertung beitragen und so eine gezielte Zuweisung in die Schulformen des dreigliedrigen Schulsystems ermöglichen. Die Schüler werden entsprechend ihrer schulischen Leistungsfähigkeit in den unterschiedlichen Schulfächern in den Leistungsstufen A, B oder C unterrichtet. Am Ende der Orientierungsstufe wird eine Empfehlung ausgesprochen, welche Schulform des dreigliedrigen Schulsystems besucht werden sollte: Hauptschule, Realschule oder Gymnasium. Die Orientierungsstufe entspricht in ihrem Ansatz der Idee der integrierten Gesamtschule, in der nicht generell in allen Fächern unterschiedlicher Unterricht angeboten wird, sondern eine innere Leistungsdifferenzierung vorgenommen wird. So hofft man der individuellen Leistungsfähigkeit des einzelnen Schülers besser gerecht zu werden.

Sonderschulen

Behinderte Kinder und Jugendliche werden in Sonderschulen unterrichtet. Früher sprach man von Hilfsschulen. Heute versucht man auch die Bezeichnung "Sonderschule" zu vermeiden. Die Bezeichnungen lauten dann z.B. Schule für Sehbehinderte oder Schule für Lernbehinderte.

Es gibt verschiedene Arten von Sonderschulen: Spezialschulen für Sehbehinderte und Blinde, für Gehörbehinderte und Gehörlose sowie für Körperbehinderte bieten unter Berücksichtigung der Behinderung eine den Allgemeinschulen vergleichbare Ausbildung, zum Teil bis zum Abitur. In Sonderschulen für Lernbehinderte werden Kinder unterrichtet, die erfolglos zwei Jahre in der Grundschule verbracht haben. Eine Wiedereingliederung in eine allgemeine Schule wird dabei oft angestrebt. Dieses Ziel verfolgen in der Regel auch Sonderschulen für Sprachgeschädigte sowie für Verhaltensgestörte. Sonderschulen für geistig Behinderte bieten eine Ausbildung in praktischen Tätigkeiten, der oft eine lebenslange Betreuung in Behindertenwerkstätten folgt. Viele Sonderschulen sind Ganztagsschulen oder Internate, außerdem ist einigen ein Kindergarten angegliedert. In den letzten Jahren ist die möglichst weitgehende Erziehung gemeinsam mit nichtbehinderten Kindern in Integrationsklassen zunehmend diskutiert worden.

Eltern haben oft Schwierigkeiten, sich damit abzufinden, dass ihr Kind in die Sonderschule soll und sie wehren sich dagegen. Das ist besonders häufig so, wenn es sich um Zuweisungen zur Schule für Lernbehinderte oder in die Schule für Verhaltensauffällige handelt. In den meisten Fällen ist dem Wohl des Kindes aber nicht gedient, wenn die Eltern Widerstand leisten. Die Zuweisung erfolgt nie willkürlich, die Kinder werden begutachtet und getestet und die Eltern werden in den Entscheidungsprozess einbezogen. In den Sonderschulen werden die Kinder in kleinen Klassen von Lehrern unterrichtet, die für diese Aufgabe besonders ausgebildet sind. In der Regel können die Lehrer auf die besonderen Bedürfnisse jedes einzelnen Schülers eingehen. In den meist zu großen Klassen der anderen Schulen haben die Lehrer dazu keine Zeit und Gelegenheit.

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