Добавил:
Опубликованный материал нарушает ваши авторские права? Сообщите нам.
Вуз: Предмет: Файл:

47

.pdf
Скачиваний:
4
Добавлен:
07.01.2021
Размер:
228.83 Кб
Скачать

МИНИСТЕРСТВО ВНУТРЕННИХ ДЕЛ РОССИЙСКОЙ ФЕДЕРАЦИИ

МОСКОВСКИЙ УНИВЕРСИТЕТ МВД РОССИИ

ИМЕНИ В.Я.КИКОТЯ

Немецкий язык

Ачкевич В.А.

JUGENDKRIMINALITÄT

(Преступность несовершеннолетних)

Москва 2019

1

Данное учебно-методическое пособие является частью Учебно-методического комплекса по немецкому языку для курсантов, слушателей и адъюнктов университета и служит дополнением к материалам для работы на практических занятиях и для внеаудиторного чтения.

Целью пособия является развитие навыков, обеспечивающих готовность обучающихся к включению в профессиональную

деятельность.

 

 

 

 

 

 

Разработка

содержит тексты

по следующим разделам:

«Понятие

преступности

несовершеннолетних»

-

тексты

1-2,

«Ситуация с преступностью несовершеннолетних»

 

- тексты 3-7,

«Факторы

риска

возникновения

девиантного

поведения

несовершеннолетних» - тексты 9-13, «Работа

полиции

по

противодействию

возникновения

девиантного

поведения

несовершеннолетних» -

тексты 14 – 15.

 

 

 

Составитель Ачкевич В.А.

2

Text 1

Vorwort

Wenn Kinder und Jugendliche strafbare Handlungen begehen, so muss man die Gründe für dieses Verhalten untersuchen. Sehr häufig sind Straftaten entwicklungsbedingte Erscheinungen, die sich mit zunehmendem Alter oder unter Einfluss erzieherischer oder jugendstrafrechtlicher Reaktionen wieder verlieren. Das abweichende

Verhalten kann aber auch ein Symptom für tiefliegende seelische Nöte und soziale Konflikte sein. Wenn man dauerhaft verhindern will, dass Jugendliche weiterhin Straftaten begehen, reichen die strafrechtlichen Sanktionen nicht aus. Man muss die eigentlichen Ursachen des devianten Verhaltens der Jugendlichen bearbeiten und beheben.

Die Wichtigkeit des rechtzeitigen Handelns wird an der Tatsache deutlich, dass erwachsene Straftäter mit einer kriminellen Karriere fast immer auffallend jung sind und intensiv Gesetzesverstösse begangen haben. 5-10 % der von der Polizei ermittelten tatverdächtigen

Jugendlichen begehen etwa ein Drittel der Straftaten, die auf das Konto der dieser Altersgruppe angehörigen Tatverdächtigen kommen.

Bei der Vorbeugung gegen Jugendkriminalität und ihrer Eindämmung müssen alle gesellschaftlichen Gruppierungen und staatliche Stellen entsprechend ihrem jeweiligen Auftrag und ihren Möglichkeiten zusammenwirken. In erster Linie ist es aber die Aufgabe der Eltern, die Persönlichkeit ihrer Kinder so zu stärken, dass sie möglich nicht oder zumindest nicht dauerhaft straffällig werden. Die Kinderund Jugendhilfe unterstützt die Erziehung in Elternhaus und Schule und übernimmt die Erziehungsverantwortung, wenn die Familie dazu nicht in der Lage ist.

3

Im System der Kriminalitätsbekämpfung haben aber auch Polizei und Justiz wichtige Aufgaben. Die Polizei hat nicht nur einen gesetzlichen Auftrag zur Strafverfolgung, sondern insbesondere auch zum vorbeugenden Jugendschutz. Aus dieser Tätigkeit verfügt sie über

Informationen hinsichtlich Art und Umfang der bekannt gewordenen

Kriminalität sowie jugendgefährdender Orte.

Aufgabe. Beantworten Sie folgende Fragen zum Imhalt des Textes.

1.Wo können die eigentlichen Gründe des devianten Verhaltens der Jugendlichen liegen?

2.Worin besteht die Besonderheit der Jugendkriminalität im Vergleich mit der Kriminalität der Erwachsenen?

3.

Weshalb

ist das rechtzeitige Handeln

bei der

Jugendkriminalität besonders wichtig?

 

4.

Worin besteht die Aufgabe der Polizei bei der Untersuchung der

Jugendkriminalität?

 

 

5.

Welche Personen und Behörden wirken bei der Vorbeugung

der Jugendkriminalität

mit?

 

6. Wie können die Eltern zur Vorbeugung der Jugendkriminalität beitragen?

7. Was gehört zu den Aufgaben der Jugendhilfe?

Text 2

Begriff der Jugendkriminalität

4

Wenn man von „Kriminalität“ spricht, so versteht man darunter Verstöße gegen die Rechtsordnung, soweit sie als Vergehen oder Verbrechen eingestuft werden. Man kann nur nach der rechtskräftigen Verurteilung des Täters von Kriminalität sprechen. Die polizeiliche Kriminalstatistik, auf die sich die gemachten Angaben zur Jugendkriminalität stützen, registriert die von der Polizei bearbeiteten

Straftaten und die hierzu ermittelten Tatverdächtigen. Tatverdächtig ist jeder, der auf Grund des polizeilichen Ermittlungsergebnisses hinreichend verdächtig ist, eine rechtswidrige Tat begangen zu haben.

Ist im Zusammenhang mit Jugendkriminalität die Rede, so sind damit junge Straftäter unter 21 Jahren gemeint. Eine rechtliche

Klassifizierung nach verschiedenen Altersstufen findet sich im Kinderund Jugendhilfegesetz und im Jugendgerichtsgesetz.

Hiernach sind:

Kinder: Personen unter 14 Jahren. Diese Personen können nicht bestraft werden, wohl aber kann das Familiengericht

Erziehungsmaßnahmen anordnen (u.a. Erziehungsbeistand, Sozialpädagogische Gruppenarbeit, Heimerziehung).

Jugendliche: Personen von 14 bis unter 18 Jahren. Ab 14 Jahren sind sie bedingt strafmündig; sie unterliegen dem

Jugendstrafrecht, können also eine Jugendstrafe erhalten.

Heranwachsende: Personen von 18 bis unter 21 Jahren, die wie alle Erwachsenen unbedingt strafmündig sind. Es wird jedoch auf die individuelle Reife Rücksicht genommen, so dass im Zweifel das Jugendstrafrecht Anwendung findet.

Wenn man allgemein von „jungen Tatverdächtigen“ gesprochen wird und keine nähere Differenzierung erfolgt, so sind im weiteren Sinne alle Personen unter 21 Jahren gemeint.

Aufgabe. Beantworten Sie folgende Fragen zum Imhalt des Textes.

1. Was versteht man unter Begriff der Kriminalität?

5

2.Worauf stützen sich die gemachten Angaben zur Jugendkriminalität?

3.Welche Personen meint man, wenn man über die Jugendkriminalität spricht?

4.Wie viel und welche Altersstufen der Jugendkriminalität unterscheidet man? Wie heißen diese Stufen?

5.Wie werden die Personen unter 14 Jahre bestraft?

6.Welche Erziehungsmaßnahmen werden für Kinder angeordnet?

7.Wie werden die Jugendlichen bestraft?

8.Welche Personen gehören zu den Heranwachsenden? Wie werden sie bestraft?

9.Wie steht es mit der Bestrafung der Jugendlichen in Russland?

Text 3

Der Trend zur Gruppenbildung

Straftaten durch Jugentliche und auch Heranwachsende werden häufig in den Gruppen begangen. Jugendliche durchlaufen eine

Entwicklungsphase, in der sie generell zur Bildung von GleichaltrigenGruppen neigen.

Die Jugendforschung zeigt, dass mit dem nachlassenden Einfluss des Elternhauses, der Schule, Nachbarschaft und Kirche die Bedeutung informeller Jugendgruppen immer weiter zugenommen hat. Jugendliche suchen in solchen Gruppen Freizeiterlebnisse und Anerkennung, soziale Bindungen sowie Schutz und Sicherheit. Viele Jugendliche orientieren sich an den Normen und Verhaltensweisen ihrer Bezugsgruppe.Wenn in einer solchen Gruppe Straftaten begangen werden oder herrschen aggressive Verhaltensweisen vor, um damit sonstige Einflussdelikte und

6

Minderwertigkeitsgefühle zu kompensieren, ist es möglich, dass einzelne Gruppenmitglieder dieses Verhalten übernehmen. Vorhandene Hemmungen gegenüber kriminellem oder gewalttätigem Handeln können abgebaut werden. Anstelle des „Ich-Bewusstseins“ tritt ein „Wir-Bewusstsein“ ein.

Die Bandbreite der Gleichaltrigen-Gruppen reicht von spontan sich bildenden Gruppierungen ohne erkennbare Organisation bis hin zu durchstrukturierten und dauerhaften Gruppen. Es überwiegen jedoch die zahlreichen Zusammenschlüsse von Kindern und Jugendlichen in Gelegenheitsund Spontan-Gruppen. Sobald sich eine günstige Gelegenheit bietet, kann es aber zu strafbaren Handlungen kommen.

Aus solchen Gruppen kann sich im Einzelfall auch eine kriminelle Jugendbande entwickeln, deren Zweck das Begehen gemeinschaftlicher Straftaten ist. Innerhalb solcher Gruppen kommt es oft zu Rollenverteilungen (Bandenchef, Berater, Spezialisten und Mitläufer). Es besteht die Gefahr, dass durch den Gruppeneinfluss unsoziales oder kriminelles Verhalten gefördert bzw. verfestigt wird.

Öffentliche Aufmerksamkeit erregen vor allem in Großstädten

Gruppierungen wie Punks, Hooligans und Skinheads.

Mit der Bewertung solcher Gruppen muss man umsichtig umgehen. „Protest-Verhalten“ als Übergangsphase auf dem Weg zum Erwachsenenstatus ist typisch für junge Menschen und kann verschiedene Formen annehmen. Mit sozialpädagogischen oder auch strafrechtlichen Mitteln kann man eingreifen, wenn die Jugendlichen andere Personen ernsthaft gefährden und wenn sie Straftaten begehen

Aufgabe. Beantworten Sie folgende Fragen zum Imhalt des Textes.

1.Was suchen die Jugendlichen in den informellen Jugendgruppen?

2.In welchem Alter neigen die Jugendlichen zur Bildung der gleichaltrigen Gruppen?

3.Unter welchen Bedingungen neigen sie zur Bildung solcher Jugendgruppen?

4.Welche Arten der Jugendgruppierungen unterscheidet man?

5.Worin besteht die Gefahr der Bezugsgruppe?

6.Worin besteht der Zweck der kriminellen Jugendbande?

7

7. Welche Jugendgruppierungen sind in den Großstädten am meisten verbreitet?

8. Wie erklären Sie die Entstehung des „Protest-Verfahrens“ der

Jugendlichen?

Text 4

Diebstahlskriminalität

Der Bereich der Diebstahlskriminalität stellt mit über 50% den größten Anteil an den polizeilich bekannt gewordenen Straftaten. Der

Anteil junger Tatverdächtigen ist bei dieser Deliktgruppe überproportional.

Besonders stark vertreten sind die jungen Tatverdächtigen bei den

Delikten Diebstahl aus Kraftfahrzeugen, aus Kiosken, von und aus Automaten, Diebstahl von Fahrrädern und von Mopeds. Dennoch gilt der Ladendiebstahl junger Tatverdächtigen als das jugendtypische Diebstahlsdelikt. Dabei wurde der Anteil tatverdächtiger Kinder innerhalb der letzten 10 Jahre immer größer.

Sehr oft weist man auf die veränderte Lebensituation heutiger Kinder und Jugendlicher hin. Diese Situation ist geprägt durch eine immer weiter perfektionierte Produktwerbung in sämtlichen Medien und die dadurch allgegenwärtige Verführung zum Konsum. Man beobachtet heute einen weit verbreiteten Trend hin zu einer statusorientierten Konsumkultur, die sich unter anderem in Form von Markenfetischismus,

Trendsportarten oder teuren Freizeitkonsumartikeln äußert. Diese

Tendenz gibt es sowohl in der Erwachsenengesellschaft, aber auch schon bei Kindern und Jugendlichen. Eine ausgeprägte Konsumorientierung wird verstärkt durch familiäre Einflüsse und Erziehung, die den Selbstwert und eine eigenständige Persönlichkeit zu

8

wenig fördern. Außerdem fehlen Erlebnisräume für Kinder zur

Selbstgestaltung von Freizeit.

„Geklaut“* wird zum Teil aus materiellen Gründen, etwa wenn das Taschengeld nicht reicht, aber auch aus Frust und Langweile, Abenteuerlust und Nervenkitzel und nicht zuletzt in Gemeinschaft mit anderen, beispielsweise als Mutprobe zur Steigerung der persönlichen Anerkennung innerhalb der Gleichaltrigen-Gruppe. Im Vordergrund eines Diebstahlsdelikts steht bei jungen Menschen nicht unbedingt der Sachwert einer Ware, sondern der symbolische Wert des widerrechtlich angeeigneten Gutes.

,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,……

* klauen (молодёжный сленг) воровать

Aufgabe. Beantworten Sie folgende Fragen zum Imhalt des Textes.

1.Welche Verbrechensarten bilden den größten Anteil der Jugendkriminalität?

2.Welche Diebstahlsdelikte verüben die Jugendlichen?

3.Steigt die Zahl der Tatverdächtigen der Kinder an?

4.Welche Bedingungen beeinflussen das deviante Verhalten der Kinder und Jugendlichen?

5.In welcher Form äußert sich die statusorientierende

Konsumkultur zur Zeit?

6.Aus welchen Gründen wird „geklaut“?

7.Welche Mittel sind beim gefährdenden Verhalten der Jugendlichen zu fördern?

Text 5

Das Phänomen „Gewalt“

9

Im Bereich der Gewaltkriminalität treten junge, meist männliche Tatverdächtige vor allem beim Raub und bei der gefährlichen Körperverletzung auf. So waren drei Viertel der Tatverdächtigen beim Straßenraub, zwei Drittel der Verdächtigen beim Handtaschenraub und die Hälfte der Tatverdächtigen bei der gefährlichen Körperverletzung unter 21 Jahre. Die Zahl der Kinder hat sich in den letzten Jahren vervielfacht.

Neben den Daten aus der polizeilichen Kriminalstatistik gibt es aber auch Beobachtungen der Pädagogen und Polizeipraktikern, die auf eine zumindest qualitative Veränderung bei der Gewaltausübung durch junge Menschen verweisen. Heute wird zum Teil brutaler zugeschlagen, ungeschriebene Regeln - wie Fairness gegenüber Schwächeren oder Verlierern - werden seltener eingehalten als früher.

Fragt man nach den Ursachen dieser Entwicklung, wird häufig auf die veränderte Lebenssituation heutiger Jugendlicher hingewiesen. Diese Situation ist geprägt durch Ausbildungsund Arbeitsplatzmangel und damit verbundene Perspektivlosigkeit und Selbstwertproblematik, Orientierungsschwierigkeiten, Erziehungsdefizite, nichtjugendgerechte Wohnund Lebensverhältnisse sowie durch die Auswirkungen zunehmender medialer Gewalt.

Angesichts solcher Hintergründe und Einflüsse erscheint es wenig erfolgversprechend, Gewaltdelikte von jungen Menschen vor allem mit einer Verschärfung des Strafrechts zu begegnen. Erforderlich ist es, die Prävention dort anzusetzen, wo die Wurzeln der Gewaltbereitschaft liegen, also im sozialen und erzieherischen Bereich.

Wenn über das Phänomen „Gewalt“ durch jugendliche Täter gesprochen wird, darf jedoch keinesfalls die Perspektive der Opfer bzw. der potenziellen Opfer vergessen werden. Bedenklich ist die Tatsache, dass immer mehr Kinder und Jugendliche Angst vor Gewalttaten in ihrem schulischen und Freizeit-Umfeld haben.

Angst vor Gewalt wird von vielen Jugendlichen auch als

Begründung für die Mitnahme von Waffen genannt. Eine Bewaffnung von Jugendlichen ist aber grundsätzlich abzulehnen, da die Gefahr groß ist, dass im Konfliktfall eine mitgeführte Waffe auch tatsächlich eingesetzt wird und dadurch eine Situation gefährlich eskaliert.

Aufgabe. Beantworten Sie folgende Fragen zum Imhalt des Textes.

10

Соседние файлы в предмете [НЕСОРТИРОВАННОЕ]