- •1. Verb und seine Kategorien. Syntaktische Klassifizierung der Verben.
- •2. Aktionsarten der Verben
- •3. Kategorie des Tempus
- •4. Kategorie des Genus
- •5. Kategorie des Modus
- •Vorlesung
- •1. Das Wort als Einheit der typologischen Beschreibung
- •2. Semantische Wortstruktur in beiden Sprachen
- •3. Phraseologie in typologischer Hinsicht
- •Vorlesung
- •3. Kategorie des Numerus
- •4. Kategorie des Kasus
- •5. Kategorie der Bestimmtheit und Unbestimmtheit
- •Vorlesung
- •1. Adjektiv und seine Kategorien in beiden Sprachen
4. Kategorie des Kasus
Sowohl Substantive
im Deutschen, als auch im nach Kasus dekliniert. Die
Ukrainischen werden die Kasus dienen dazu, die
Beziehungen des Substantivs zu anderen Elementen im Satz mit Hilfe morphologischer Mittel zum Ausdruck zu bringen.
Die deutsche Deklination unterscheidet sich von der ukrainischen durch die Tendenz zur Unifizierung. Diese Tendenz kommt zum Ausdruck in der Unifizierung der Deklinationsarten und im Zusammenfallen der Kasusformen, z. B. ganz unifiziert ist Deklination von Feminina (keine Endungen) und Neutra (nur eine Endung –(e)s im Genetiv) im Singular und Deklination der Substantive im Plural.
Es sei darauf hingewiesen, daß im Ukrainischen auch einige Kasusformen bei einzelnen Deklinationsarten zusammenfallen: Maskulina, die nicht Lebewesen bezeichnen und deren Stamm mit einem Konsonanten endet, fallen im Nominativ und Akkusativ zusammen (стоїть стіл, застелити стіл), und Substantive, die Lebewesen bezeichnen, stimmen im Genetiv und Akkusativ überein (нема хлопця, побачив хлопця). Feminina, wie z. B. ніч, сіль haben gleiche Kasusformen im Genetiv, Dativ und Lokativ (ночі, солі), sowie im Nominativ und Akkusativ (ніч, сіль) Singular.
Für das ukrainische morphologische System ist der Vokativ charackteristisch, der im Deutschen fehlt. Die Funktion der Anrede übt hier der Nominativ aus.
Es gibt auch einige quantitative und qualitative Verschiedenheiten zwischen den Deklinationssystemen der verglichenen Sprachen. Der
häufigere Gebrauch des deutschen Nominativs im Vergleich zum Ukrainischen führt darauf zurück, daß Prädikativ im Deutschen nur im Nominativ auftritt, während im Ukrainischen auch Instrumentalis in dieser Funktion verwendet wird (Er war/wurde Student – Він був(став) студентом).
Am häufigsten wird in unserer Muttersprache Genetiv verwendet, im Deutschen tritt dieser Kasus selten vor. Das hängt mit der großen Zahl der ukrainischen Verben, die Genetiv fordern, zusammen, sowie mit dem Gebrauch der transitiven Verben mit der Negation не, mit den Steigerungsstufen der Adjektive (z. B. вищий за свого батька), mit dem Gebrauch von Substantiven mit den Adverben (багато грошей) und Grundzahlwörtern (п’ять книг).
Der deutsche Dativ wird im Vergleich zum Ukrainischen 5 Mal so häufig verwendet, weil die deutschen Verben mit Präpositionen auftreten und Dativ viele Bedeutungen ausdrücken kann (im Ukrainischen entspricht ihnen der Instrumentalis)
Da in der deutschen Sprache viele Präpositionen Akkusativ fordern, kommt der deutsche Akkusativ auch sehr oft vor.
Die Bedeutungen des ukrainischen Instrumentalis und Lokativs werden im Deutschen durch Präpositionen mit Akkusativ und Dativ wiedergegeben.
5. Kategorie der Bestimmtheit und Unbestimmtheit
Die grammatische Kategorie der Bestimmtheit und Unbestimmtheit ist nur für das deutsche Substantiv charakteristisch, weil sie durch den Artikel zum Ausdruck gebracht wird. Diese Kategorie ist mit dem Grad der Informiertheit über den Gegenstand der Unterhaltung verbunden und bezieht sich auf die ganze Aussage.
Es sei dabei zwischen 2 Funktionen des Artikels unterschieden: der morphologischen und inhaltlichen. Dementsprechend gibt es 2 Arten des Artikels – den Flexionsartikel (der, des, dem, den, ein, eines, einem, einen) und den korrelativen Artikel (der – ein, der – Nullartikel). Beide Formen und Funktionen des Artikels bilden eine feste Einheit: der bestimmte oder unbestimmte Artikel drückt die Bestimmtheit oder Unbestimmtheit einerseits, und Genus, Numerus und Kasus – andererseits. Die inhaltliche Funktion des Artikels ist dabei führend.
Die Begriffe der Bestimmtheit – Unbestimmtheit drücken das Verhältnis der Kommunikationsteilnehmer zum Objekt der Unterhaltung aus. Der Sprecher bestimmt das Objekt als bekannt oder unbekannt für den Hörer, z. B. 1. Wir besuchen morgen das Theater. 2. Wir besuchen morgen ein Theater. Die grammatischen Bedeutungen der Bestimmtheit – Unbestimmtheit sind durch die Situation oder den Kontext bedingt.
Die Bedeutungen des Artikels werden im Ukrainischen mit Hilfe der Intonation und Wortfolge wiedergegeben. Bei der Erklärung des deutschen Artikels muß man von der Bedeutung des „Bekannten“ und „Neuen“ im Satz ausgehen, z. B. 1. Gestern haben wir ein neues Buch gelesen. – Вчора ми читали нову книжку (книжка тут нове). 2. Das neueBuchhabenwirschon gelesen. – Нову книжкуми вжепрочитали (книжка тут відоме). Manchmal entsprechen dem deuschen Artikel ukrainische lexikalische Mittel: Demonstrativ- (той, цей) und Possessivpronomen (мій, свій), Zahlwörter (обоє, троє), Adjektiv даний – dem deutschen Artikel „der“; unbestimmte Pronomen (один, будь-який, який-небудь, кожний, деякий, хтось) – dem unbestimmten Artikel „ein“.
Literaturverzeichnis
1. Helbig G., Buscha J. Deutsche Grammatik. – Leipzig: VEB Verlag Enzyklopädie, 1986.
2. Зеленецкий А.Л., Монахов П.Ф. Сравнительная типология немецкого и русского языков. – М.:Просвещение, 1983.
3. Кочерган М.П. Основи зіставного мовознавства. – К.: Видавничий центр «Академія», 2006.
4. Німецько-українські мовні паралелі. (Порівняльно-типологічна граматика) / За ред. Ю.О.Жлуктенка. – К.: Вища школа, 1977.
