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Соц работа и соц коррек пед в Герм_Пособие.doc
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6. Integration - mit behinderten Menschen leben

„Behindert ist man nicht, behindert wird man!“ - dieser Slogan will sagen: Oft ist es erst die Umgebung, die eine Einschränkung zu einer Behinderung werden lässt1. Viele Barrieren wären vermeidbar, wenn wir die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen in allen Lebensbereichen bewusst berücksichtigen würden. Doch dies erfordert Verständnis für die Lebenssituation der Betroffenen.

Die Alltagswelt ist auf nicht behindertes Leben ausge­richtet und schließt behinderte Menschen oft von gesellschaftlichen Vorgängen aus. Der Unterricht in eigenen Institutionen sowie das Arbeiten in besonde­ren Werkstätten verringern den Kontakt zur Alltags­welt und verstärken die sozialen Folgeerscheinungen der Behinderung. Diese können erst abgebaut werden durch:

  • gemeinsame Erziehung in Kindergärten und Schulen,

  • gemeinsame Berufsausübung,

  • Begegnungen und gemeinsames Handeln in der Öffentlichkeit.

Diese gemeinsamen Prozesse von behinderten und nicht behinderten Menschen bezeich­net man als Integration.

Unter dem Begriff Integration versteht man das Prinzip der sozialen Eingliederung von Menschen mit Behinderung in natürliche und kulturell gewachsene Gemeinschaften mit anderen Menschen, beim Lernen, Spielen, Arbeiten und Freizeit, gemäß den eigenen Bedürfnissen.

Integration geht von einer wechselseitigen Abhängigkeit von Persönlichkeitsentwicklung und sozialem Eingegliedertsein eines Menschen aus. Dabei wird die personale (Integration auf individueller Ebene als Ausbildung des Selbstkonzeptes) von sozialer (Eingliederung des einzelnen Menschen in bestimmte soziale Gruppen, seiner Teilhabe am sozialen Ganzen, Übernahme sozialer Rollen und Sicherung der sozialen Zusammengehörigkeit) Integration unterschieden.

„Integration ist … kein Zustand, den man ein für allemal erreichen kann, … Integration ist ein lebendiger Vorgang, … Integration heißt, in einem bedeutsamen Lebenskreis die Mitmenschen verstehen, sich mit ihnen verständigen und mit ihnen gemeinsam tätig werden können. Integration ist nicht dann schon erreicht, wenn sich Menschen untereinander nicht mehr fremd sind, sondern erst dann, wenn Wertschätzung füreinander den Umgang bestimmt.“ (Schmeichler 1983)

Wie lässt sich die Teilhabe am Leben in der Gesellschaft realisieren?

Seit dem Inkrafttreten des Sozialgesetzbuches IX im Juli 2001 (SGB IX) entstanden erhebliche Konsequenzen für das heilpädagogische Handeln. Ziel der Teilhabe ist die umfassende und dauerhafte Integration des behinderten Menschen in Schule, Beruf und Gesellschaft. Die heilpädagogischen Maßnahmen und Institutionen müssen sich zukünftig mehr an dem Wunsch- und Wahlrecht der Betroffenen orientieren und die Teilhabe durch folgende Maßnahmen realisieren:

■ Partizipation behinderter Menschen in allen Lebensbereichen (Wohnen, Arbeit, Freizeit etc.)

■ Erhaltung und Realisierung der Eingliederungshilfe

■ Ressourcenerhaltung und Realisierung individueller Lebensqualität

■ Schaffung einer Barrierefreiheit (z. B. ein Recht auf Gebärdensprache)

■ Beratung der Betroffenen bezüglich ihrer Rechte und Möglichkeiten

■ Hervorheben persönlicher Wünsche

■ Individuelle Hilfeplanung und Erweiterung ambulant regionaler Hilfesysteme.

Im Mittelpunkt heilpädagogischer Arbeit steht, dass alle Menschen das Recht auf selbstbestimmte Lebensgestaltung und gleichberechtigte Teilnahme am Leben in der Gesellschaft haben.

  1. Bestimmen Sie den Begriff „Behinderung" und erläutern Sie diesen am Beispiel einer Behinderungsart.

  2. Erläutern Sie an zwei Beispielen, wie aus einer Schädigung eine Behinderung entste­hen kann.

  3. Stellen Sie unterschiedliche Schädigungen als Ursachen von Behinderungen dar.

a) Erläutern Sie mögliche Ursachen einer von Ihnen ausgewählten Behinderung (zum Beispiel geistige Behinderung, Lernbehinderung),

b) Zeigen Sie am Beispiel dieser ausgewählten Behinderung das Zusammenwirken mehrerer Ursachen, das eine solche entstehen lässt.

  1. Behindert ist man nicht - behindert wird man". Nehmen Sie zu dieser Aussage von

Hans-Günter Heiden. Stellung unter Berücksichtigung der normenbezogenen Betrachtungsweise und der Stigmatisierung von Behinderten.

  1. Begründen Sie, warum

  • Früherkennung und Frühförderung so wichtige Aufgaben in der Arbeit mit Behin­derten sind.

- Integration eine so wichtige Aufgabe in der Arbeit mit Behinderten ist.