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Text 24. Produktion als volkswirtschaftlicher Begriff

Nur wenige Güter sind in unbegrenzten Mengen vorhanden und in ihrer ursprünglichen Form zur Bedürfnisbefriedigung geeignet. Die meisten müssen erst "aufbereitet" werden. Diesen Vorgang nennt man die Produktion. Im volkswirtschaftlichen Sinne versteht man hierunter sämtliche "Handlungen, mit deren Hilfe Sachguter gewonnen, umgeformt und bearbeitet, ferner von einem Ort zum anderen befördert, zeitlich aufbewahrt und denjenigen zugeführt werden, die bereit sind, sie zu bezahlen."

Der Begriff der Produktion umfasst für den Wirtschaftswissenschaftler mehrere Funktionen:

die sogenannte Urproduktion (durch Landwirtschaft und Bergbau), die Weiterverarbeitung (durch Industrie und Handwerk),
den Gütertransport
und schließlich den Handel.

Die Einbeziehung von Transport und Handel mag vielleicht das gewohnte Vorstellungsbild des Laien von der Produktion etwas durcheinanderbringen. Bei näherer Betrachtung hingegen wird man unschwer erkennen, dassbeide Wirtschaftszweige produktive Leistungen erbringen. Denn was zum Beispiel wären für unsere Bedürfnisbefriedigung die feinsten ghanaischen Bananen wert, wenn man sie nicht uber Land – und Seewege von der afrikanischen Goldküste in die Bundesrepublik transportierte? Und wozu wären jene Bananen nutze, wenn sie in einem Hafenschuppen verfaulten, anstatt uber den Groß– und Einzelhadel dem Verbraucher angeboten zu werden?

Gewiß– die produktiven Leistungen eines Bergwerks (= Urproduktion), eines Hüttenunternehmens (= Weiterverarbeitung), einer Schiffsreederei (= Transport) und einer Elektrogroßhandlung (= Handel) weisen starke Unterscheidungsmerkmale auf. Nehmen wir einmal das Beispiel Erdöl. Öl wird meistens dort gewonnen, wo es weit weg vom Verbraucher ist. Daher musses nach der Förderung in Pipelines oder großen Tankern an den Ort der Verarbeitung gebracht werden. Hier wird es in Raffinerien zu den verschiedensten Mineralölprodukten wie Benzin, Heizol, Teer usw. umgewandelt.

Die fertigen Produkte müssen dann noch mit Kesselwagen, Tankfahrzeugen usw. zum Verbraucher gebracht werden. Die unterschiedlichen technisch- wirtschaftlichen Voraussetzungen und Produktionswege werden sichtbar. Volkswirtschaftlich betrachtet ordnen sie sich freilich sämtlich ein und demselben Zweck unter: der ökonomisch-technischen Bereitstellung von Gütern zur Befriedigung menschlicher Bedürfnisse!

Verfolgen wir die komplizierten Kräfte, die in der Produktion wirksam werden, und die unzähligen Roh – und Hilfsstoffe, die zur Verarbeitung gelangen, bis in ihre Ursprünge zurück, kommen wir zu einer überraschenden Einsicht. Die schier unüberschaubare Vielfalt entspringt im Grunde nur drei Quellen:

  • dem Boden,

  • 
der Arbeit,

  • 
dem Kapital.


Der Volkswirt fasst diese drei Grundelemente unter dem Begriff Produktionsfaktoren zusammen.

bei näherer Betrachtung – при более близком рассмотрении,
was wären ... wert – чего бы стоили,
usw. = und so weiter – и так далее (тому подобное),
volkswirtschaftlich betrachtet – рассматривая с экономической точки зрения.

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