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Ruhr-Universität Bochum

Hauptseminar

Modul VII. Ng.

Ethnos und Großer Terror in der Sowjetunion

M. Junge

WS 2014/15

Die nationale Politik der Bolschewiki im Bezug auf die Ethnien der Belarussischen Sowjetischen Sozialistischen Republik in den 1930er

Markstr. 118a Mikita Merzlou

44801 Bochum Matrikelnr. 108014257403

Telefon: +375299600161 Geschichte, PWG (BA)

Mikita.Merzlou@rub.de 5. Fachsemester

Inhaltsverzeichnis

I. Einleitung 3

II. Grundzüge der ethnischen und politischen Geschichte

von Belarus vom Anfang des 20. Jahrhunderts bis in die 1930er 6

III. Ethnien von Belarus in den 1930er und während des Großen Terrors 10

1.Grundzüge und Tendenzen der ethnisch bedingten

Repressalien in Belarus 10

2. Repressalien im Bezug auf… 12

2.1. …die Belarussen in…

2.1.1. … Kulturebene 12

2.1.2. …Religionsebene 16

2.2. …Polen und andere nationale Minderheiten in … 18

2.2.1. … Kultur- und Verwaltungsebene 19

2.2.2. … Religionsebene 22

IV. Zusammenfassung 24

V. Quellen- und Literaturverzeichnis 27

1. Quellen 27

2. Literatur 27

  1. Einleitung

Die von J. Stalin ausgelöste und eingeleitete Politik des Großen Terrors 1937/38 lässt sich als eines der einzigartigsten Phänomene in der Weltgeschichte bezeichnen, die unter den Historikern und der Öffentlichkeit zu vielen heftigen Kontroversen bezüglich der Motive, der Dynamik und den Folgen dieser Erscheinung führte. Trotzdem gibt es einen Punkt, den die meisten Historiker und Interessierten für unstrittig halten. Hier geht es um die Mehrdimensionalität des Großen Terrors, der auf die breiten Schichten der sowjetischen Bevölkerung nach den vielen Dimensionen ausgerichtet wurde. Unter diesen Dimensionen lassen sich soziale Herkunft, Beruf, Loyalität, Religionszugehörigkeit, persönliche Eigenschaften und Nationalität nennen, die sich oft miteinander verflochten haben. Mit Rücksicht auf die Mehrdimensionalität des Großen Terrors wird die einzelne nationale Dimension im einzelnen Teil der Sowjetunion in dieser Arbeit betrachtet und untersucht bzw. die Motive, Aufgaben, Mechanismen und Folgen der repressiven Politik der bolschewistischen Machthaber im Bezug auf die Ethnien in Belarus, was der Forschungsgegenstand dieser Arbeit ist.

Wird die Stalinsche nationale Politik sowohl während des Großen Terrors als auch später erwähnt, werden die Repressalien im Bezug auf die einzelnen Nationalitäten sehr oft im Rahmen der ganzen Union beleuchtet, aber nicht im Rahmen der einzelnen nationalen Republiken, die ausgehend von ihrer Geschichte über eigene einmalige ethnische Strukturen verfügten, was seitens des ehemaligen Volkskommissars für die Nationalitäten J. Stalin nicht vernachlässigt werden konnte. Daraus folgt die Verallgemeinerung dieses Problems, die die wichtigsten Besonderheiten der nationalen Politik im Laufe des Großen Terrors im Rahmen einzelner Republiken vertuscht oder die auf das ganze Territorium der UdSSR umsetzt. So wird diese Tendenz in den Aufsätzen von M. Hildermeier1 und J. Baberowski2 festgesetzt. R. Pipes war einer der ersten westlichen Forscher, der sich gründlich mit den Themen der früheren sowjetischen Geschichte zu befassen anfing und die Probleme und Besonderheiten der Nations- und Staatsbildung der Belarussen am Anfang des 20.Jahrhunderts berücksichtigte34. Viel kürzer sind die Beiträge von R. Karklins5, E. Emiliantseva und Arié Malz6, die im Rahmen der Geschichte der Sowjetunion oder Russlands die nationale Politik in Belarus und Besonderheiten der belarussischen Nationsbildung im Laufe der früheren Sowjetunion episodisch erwähnten. Ähnlich wird diese Sache von O. Brigadina beleuchtet, die die repressive Politik Moskaus im Bezug auf die anderen Ethnien und ihre Kultur während des Großen Terrors verallgemeinert, aber einige Episoden bezüglich Belarus erwähnt7. Diese Autoren verallgemeinern zwar den Forschungsgegenstand, aber beleuchten ihn nicht unmittelbar. Trotzallem leisteten die meisten von ihnen ihren Beitrag für die Fassung dieser Arbeit, indem ihre Aufsätze die wichtigsten Informationen aus der Vorgeschichte des Forschungsgenstandes, dessen allgemeine Tendenzen und einzelne Ereignisse zur Verfügung stellen.

Die Aufsätze von N. Vasileuskaya89, L. Lyč10, I.Ramanava11, und U.Navicki12, die in einem Sammelband „Geschichte von Belarus, Teil 5“ veröffentlicht wurden, sind den einzelnen Komponenten der nationalen Politik bzw. der Kultur, der Sprache, des Schulwesens, der Religion usw. im Bezug auf die Belarussen und nationalen Minderheiten in Belarus während der 1930er Jahren gewidmet und bilden dank ihrer ausführlichen Informationen das Gerüst dieser Arbeit. Aber trotz des ausführlichen Beitrags dieser belarussischen Forscher, wurde die nationale Politik in Belarus während des Großen Terrors als eine von anderen Dimensionen damaliger Repressalien getrennte einzelne Dimension, die keine relative amorphe Einigkeit der einzelnen Maßnahmen in der Kultur, Schulausbildung usw. darstellt, noch nicht betrachtet. Obwohl diese Forscher die Lage der nationalen Minderheiten und deren Veränderungen in verschiedenen Bereichen erwähnten, ist ihr Beitrag zur Untersuchung der Stalinschen nationalen Politik bezüglich der nationalen Minderheiten in Belarus relativ gering.

Dank der fünf Dokumente aus den Sammelbänden „CK VKP(b) und die Nationalfrage, Teil 2“13 14 15 16 und „Documents of the Soviet History, Volume 8, Road to War“17 wurden die wichtigsten Angaben eingesetzt, die das Wesen der nationalen Politik in Belarus bzw. die Entscheidungen Moskaus und der Minsker Regierung beleuchten und worin sie ihren Niederschlag in der Realität in Verwaltungs-, Kultur- und Religionsebene fanden. Sie zeugen auch vom Maßstab der Veränderungen in der nationalen Politik, da sie sehr gut die Spuren der vorangehenden nationalen Politik darstellen.

Darüber hinaus ist das Ziel dieser Arbeit die Gesamtheit der Maßnahmen der Moskauer und Minsker Regierungen bezüglich der Ethnien in Belarus in den 1930er und besonders im Laufe des Großen Terrors festzustellen, zu analysieren und als einzelne Dimension der mehrdimensionalen Stalinschen Repressalien im Rahmen von Belarus zu etablieren. Um ein solches Konstrukt herausbilden zu können, werden die Maßnahmen im Bezug auf die nationale Mehrheit (die Belarussen) und die wichtigsten nationalen Minderheiten (die Polen und die Juden) in den 1930er in zwei Ebenen (Verwaltungs-, Kultur und Religionsebenen) betrachtet und die Vorgeschichte der Belarussen und anderen Ethnien in Belarus seit dem Anfang des 20.Jahrhunderts dargestellt. Demnach ist auch die Struktur der Arbeit gebildet. Wegen des Mangels an Quellen und Literatur wird hier vorrangig die Lage der Polen als wichtigste nationale Minderheit behandelt, was auch damit zu tun hat, dass der Polnische Staat damals nicht nur einen Teil von Belarus beherrschte, sondern auch ein ewiger Konkurrent Russlands für die politische und kulturelle Herrschaft in Belarus war.

Dazu ist es notwendig die Hypothese zu überprüfen, ob die Nationsbildung der Belarussen im Laufe des Großen Terrors und die Politik der ethnischen Homogenisierung faktisch stattgefunden haben und ob dies zur Stärkung der politischen Positionen von Minsk beitrug bzw. die Nationsbildung der Belarussen beförderte.

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