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Cтилістика Навчальний посібник.doc
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Vorlesung № 2

Thema: Die Stilfärbung und ihre Abarten.

Stilzüge. Mit diesem Terminus bezeichnen wir innere qualitative Wesensmerkmale eines Funktionalsstils (Substils oder einer beliebigen Textsorte, die zwangsläufig aus der gesellschaftlichen Spezifik eines konkreten Schreib- und Sprechaktes entspringen und ebenso ein bestimmtes Mikrosystem von sprachlichen Mitteln aller Ebenen zu ihrer Aktualisierung nach sich ziehen). Stilzüge bezeichnete W. Winogradow als stilbildende und gleichzeitig stilnormende Ordnungsprinzipien in bestimmten Textsorten bestimmter Kommunikationssphären.

Unter Individualstil verstehen wir die individuelle Verwendung allgemeiner und besonderer Gesetzmäßigkeiten in einem beliebigen Kommunikationsbereich. Je nach der Spezifik des betreffenden Funktionalstils wird dabei der Eigenheit des Sprechers / Schreibers mehr oder weniger Bewegungsfreiheit gelassen.

Die absolute stilistische Bedeutung (Synonym: Stilfärbung, Markierung, Kolorierung) ist eine dem Sprachsystem innewohnende linguistische Erscheinung, die die qualitative und quantitative Verwendung der sprachlichen Einheit im Kontext vorausbedingt. Man unterscheidet drei Komponente der Stilfärbung:

A). die funktionale Komponente der Stilfärbung gibt die kommunikative Sphäre an, in der eine bestimmte sprachliche Gegebenheit „beheimatet“ ist. Die funktionale Stilfärbung bricht in einzelnen Sprachelementen durch: in bestimmten Wörtern, Wendungen, Konstruktionen und Intonationsvarianten.

B). die normative Komponente der Stilfärbung lässt sich als eine Skala von Ausdrucksschattierungen veranschaulichen, deren Nullpunkt die normalsprachliche (einfachliterarische) Basis bildet, die Grundnorm für sämtliche funktionalen Stile der schriftlichen und mündlichen Rede.

C). die expressive Komponente der Stilfärbung kann unter dem paradigmatischen Aspekt nur als Opposition expressiv / nicht expressiv verstanden werden.

Die stilistische Bedeutung einer sprachlichen Einheit in zusammenhängender Rede besteht aus zwei heterogenen Faktoren:

A). aus der Stilfärbung des Wortes, der Wortfügung, des Affixes, der morphologischen Form oder der syntaktischen Konstruktion im Kontext – daher: Kontextstilfärbung;

B). aus stilistischen Konnotationen, die teils unmittelbar aus der Kontextstilfärbung, teils aber aus der gesamten Information erwachsen.

Unter den stilistischen Konnotationen als zweitem Bestandteil der stilistischen Bedeutung in zusammenhängender Rede versteht man die Gesamtheit von Gedanken, Gefühlen, Stimmungen, Vorstellungen, die der Sender durch die sprachstilistische Gestaltung des ganzen Kontextes dem Empfänger verständlich macht oder machen will – dies allerdings nicht explizit sondern implizit.

In der Fachliteratur bezeichnet man stilistische Konnotationen als Nebensinn, Oberton, Unterton, Untertext.

Als Stilnormen im weiteren Sinn gelten die obligatorischen Gesetzmäßigkeiten für die Auswahl und Organisation der stilistisch neutralen wie der stilistisch markierten Sprachnormen in geschlossenen Ausdruckssystemen und Textsorten sämtlicher kommunikativen Bereiche. Es handelt sich einerseits um die Sprachstilnormen als systemhaft (paradigmatisch) kodifizierte Gesamtheit der lexischen, grammatischen und phonetischen Ausdrucksmittel, die für dieses oder jenes funktionale Stilsystem verbindlich sind. Anderseits sind die Redestilnormen gemeint, die die komplexe Verwendung der Sprachstilnormen im Textganzen und deren Teilstrukturen betreffen. Sie erschließen unter dem syntagmatischen Aspekt die gesellschaftlichen Anwendungsnormen, gültig für die schriftliche und mündliche Rede monologischen wie dialogischen Charakters, für unterschiedliche Darstellungsarten (Bericht, Beschreibung, Erörterung, Kommentar u.a.), für unterschiedliche funktionale Genres (Stil der Fabel; der Ballade; Stil der Privat- und Amtsbriefe).

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