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пособие_УШКОВА_2003_Путешествия. Ландшафты....doc
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Auszug 3

Ja, in hohem Grade wunderbar erscheint uns alles beim ersten Hinabschauen vom Brocken, alle Seiten unseres Geistes empfangen neue Eindrücke, und diese, meistens verschiedenartig, sogar sich widersprechend, verbinden sich in unserer Seele zu einem großen, noch unentworrenen, unverstandenen Gefühl. Gelingt es uns, dieses Gefühl in seinem Begriffe zu erfassen, so erkennen wir den Charakter des Berges. Dieser Charakter ist ganz deutsch, sowohl in Hinsicht seiner Fehler, als auch seiner Vorzüge. Der Brocken ist ein Deutscher. Mit deutscher Gründlichkeit zeigt er uns klar und deutlich, wie ein Riesenpanorama, die vielen hundert Städte, Städtchen und Dörfer, die meistens nördlich liegen, und ringsum alle Berge, Wälder, Flüsse, Flächen, unendlich weit. Aber eben dadurch erscheint alles wie eine scharf gezeichnete, rein illuminierte Spezialkarte, nirgends wird das Auge durch eigentlich schöne Landschaften erfreut; wie es denn immer geschieht, daß wir deutschen Kompilatoren wegen der ehrlichen Genauigkeit, womit wir alles und alles hingeben wollen, nie daran denken können, das einzelne auf eine schöne Weise zu geben. Der Berg hat auch so etwas Deutschruhiges, Verständiges, Tolerantes; eben weil er die Dinge so weit und klar überschauen kann. Und wenn solch ein Berg seine Riesenaugen öffnet, mag er wohl noch etwas mehr sehen, als wir Zwerge, die wir mit unseren blöden Äuglein auf ihm herumklettern. Viele wollen zwar behaupten, der Brocken sei sehr philiströse, und Klaudius sang:“Der Blocksberg ist der lange Herr Philister!“ Aber das ist Irrtum. Durch seinen Kahlkopf, den er zuweilen mit einer weißen Nebelkappe bedeckt, gibt er sich zwar einen Anstrich von Philiströsität; aber wie bei manchen andern großen Deutschen, geschieht es aus purer Ironie. Es ist sogar notorisch, daß der Brocken seine burschikosen, phantastischen Zeiten hat, z.B. die erste Mainacht. Dann wirft er seine Nebelkappe jubelnd in die Lüfte und wird, ebensogut wie wir übrigen, recht echtdeutsch romantisch verrückt.

FRAGEN ZUM AUSZUG 3

  1. Wie betrachtete Heinrich Heine den deutschen Charakter beim Hinabschauen vom Brocken?

  2. Welche Bilder haben ihn zu seinen Überlegungen inspiriert?

Auszug 4

Es ist unbeschreibbar, mit welcher Fröhlichkeit, Naivität und Anmut die Ilse sich hinunterstürzt über die abenteuerlich gebildeten Felsstücke, die sie in ihrem Laufe findet, so daß das Wasser hier wild emporzischt oder schäumend überläuft, dort aus allerlei Steinspalten, wie aus tollen Gießkannen, in reinen Bögen sich ergießt und unten wieder über die kleinen Steine hintrippelt, wie ein munteres Mädchen. Ja, die Sage ist wahr, die Ilse ist eine Prinzessin, die lachend und blühend den Berg hinabläuft. Wie blinkt im Sonnenschein ihr weißes Schaumgewand! Wie flattern im Winde ihre silbernen Busenbänder! Wie funkeln und blitzen ihre Diamanten! Die hohen Buchen stehen dabei gleich ernsten Vätern, die verstohlen lächelnd dem Mutwillen des lieblichen Kindes zusehen; die weißen Birken bewegen sich tantenhaft vergnügt und doch zugleich ängstlich über die gewagten Sprünge; der stolze Eichbaum schaut drein wie ein verdrießlicher Oheim, der das schöne Wetter bezahlen soll; die Vögelein in den Lüften jubeln ihren Beifall, die Blumen am Ufer flüstern zärtlich: „Oh, nimm uns mit, nimm uns mit, lieb Schwesterchen!“ – aber das lustige Mädchen springt unaufhaltsam weiter, und plötzlich ergreift sie den träumenden Dichter, und es strömt auf mich herab ein Blumenregen von klingenden Strahlen und strahlenden Klängen, und die Sinne vergehen mir vor lauter Herrlichkeit, und ich höre nur noch die flötensüße Stimme... .

FRAGEN ZUM AUSZUG 4

  1. Welche Elemente des objektiven Bildes von dem Fluss Ilse gibt es in diesem Auszug?

  2. Wie sieht die von Heinrich Heine imaginierte Prinzessin Ilse aus?

  3. Wie drückt er seine Bewunderung sprachlich aus?

AUFGABE 4. Sprechen Sie anhand des Textes und der Übung 3 zu den Themen:

  1. Der Harz ist ein Stück urwüchsige Natur geblieben.

  2. Im Harz auf Heines Spuren.

  3. Was Sehenswertes für Neugierige hat der Harz zu bieten.

  4. Hexen-Romantik und geheimnisvolle Orte des Harzes.

  5. Phantasie und Realität im Harz.

  6. Wie der Brocken zu dem Sehnsuchtsberg der Deutschen geworden ist.

AUFGABE 5. Beantworten Sie folgende Frage eines Zeitungsreporters, der sein Interview im Harz macht:

Was hat Sie in den Harz geführt? Ist das Ihr erster Besuch des Brockens und welche Eindrücke haben Sie davon­getragen?”

Sprechen Sie als:

  1. Landschaftsmaler,

  2. ausländischer Tourist,

  3. Heine-Liebhaber,

  4. Westdeutscher.

AUFGABE 6. Formulieren Sie Ratschläge einem, der eine Harzreise unternehmen will, aber von diesem Gebiet wenig gehört und nichts gelesen hat.

AUFGABEN ZU WORTSCHATZ UND GRAMMATIK

AUFGABE 1. Setzen Sie die Sätze fort, gebrauchen Sie dabei Substantive oder Präpositionalgruppen, beachten Sie die Rektion.

  1. Im Harz gehen viele Namen von Gegenden, Ortschaften, Flüssen usw. ... zurück.

  2. Wissen Sie, dass das Schloss des Grafen Stolberg-Wernigerode später ... umgestaltet wurde?

  3. Jedes Jahr gibt es immer mehr Brockenbesucher, das kommt sicherlich ... .

  4. Der Zugang ... ist heutzutage dank einer bewährten InterRegio-Verbindung möglich geworden.

  5. Der Hexentanzplatz und die Teufelsmauer gelten ... .

  6. Das Beschauen von Betonplatten im Waldboden auf dem Brockenplateau, wo einst die Wachtrupps der NVA patrouillierten, regt ... an.

  7. Als ich für die Brockenwanderung den Regenschirm mitgenom­men habe, bin ich ... ausgegangen.

AUFGABE 2. Ersetzen Sie die fettgedruckten Wörter und Wendungen durch die synonymischen oder sinnverwandten Ausdrücke.

  1. Je höher wir den Brocken bestiegen, um so kälter ist es geworden.

  2. Wenn man die riesengroßen Granitblöcke auf dem Brocken erblickt, so scheinen die bösen Geister, die damit gespielt haben mögen, irgendwo in der Nähe zu sein.

  3. Der Name “Ilsenstein” stammt von einer im Harz gern erzählten Legende von der bezaubernden Prinzessin Ilse.

  4. Die Bilder des Harzes beeinflussten Heinrich Heine so stark, dass er später seine Erlebnisse im poetischen Werk “Harzreise” schilderte.

  5. Unsere Wanderung begann im romantischen Ilsetal.

  6. Manchmal regnete es, und der Weg war auf einigen Strecken ganz steil, aber wir mussten uns doch mit allen Schwierigkeiten unserer Wanderung abfinden.

  7. Die Harzlandschaft sieht so aus, wie sie früher zu Goethe- und Heinezeit  gewesen war.

AUFGABE 3. Gebrauchen Sie statt der fettgedruckten Wörter und Wendungen die antonymischen Ausdrücke.

  1. Ist es nicht unbegründet, den Harz als “Nährboden für die Phantasie” zu bezeichnen?

  2. Bleiben die Erinnerungen an die Brockenwanderung nach Jahren?

  3. Im Harz muss man klettern können  einigen Brockenwanderern fällt es leicht.

  4. Den meisten Brockenbesuchern war es unbekannt, dass auf demselben Weg vor vielen Jahren Heinrich Heine “auf die Berge gestiegen war”, wie er im “Prolog” zu seiner “Harzreise” ge­schrieben hatte.

  5. Unser Besuch in Wernigerode konnte höchstens eine Woche dauern.

  6. Es kam mir nur nicht lebensnah vor, wie die Reporterin ihre Erlebnisse von ihrer Harzreise dargestellt hatte.

  7. An einer märchenhaft aussehenden Tanne am Fuße des Brockens war unsere Exkursion durch den Harz zu Ende.

AUFGABE 4. Formulieren Sie die folgenden Sätze so um, dass Sie dabei die Wörter derselben Wortfamilie statt der fettgedruckten gebrauchen (z.B. arbeiten Arbeit).

  1. Niemand wusste, wie sich die zahlreichen Eindrücke von der Harzreise auf Peter auswirkten.

  2. Auch bei heiterem Wetter muss man in jedem Falle feste Schuhe anhaben, wenn man im Harz wandert.

  3. Beim Hinabschauen vom Brocken sieht man Wälder, Flüsse, Städtchen und Dörfer unendlich weit liegen.

  4. Ein Fluss im Harz wurde nach einem schönen Mädchen, der Prinzessin aus einer deutschen Sage, “Ilse” genannt.

  5. Die Realität und die Märchenwelt scheinen im Harz ineinan­dergeflossen zu sein.

  6. Nach Ablauf von einigen Tagen unseres Aufenthalts im Harz haben wir uns in die Zauberwelt dieser romantischen Landschaft ganz eingelebt.

  7. Die Anregung, eine Harzreise anzutreten, kam von einem unserer Bekannten  einem guten Harzkenner.

AUFGABE 5. Übersetzen Sie folgende Sätze ins Deutsche.

  1. Я многое могу порассказать о крутых тропинках Гарца, по которым не так легко карабкаться; о дождливой погоде, с которой можно только смириться, потому что она в любом случае в конце концов проходит.

  2. Эта экскурсия была непродолжительна, зато очень полезна, так как мы получили возможность узнать, как выглядят в действительности места, с которыми связано столько легенд.

  3. Никто не ожидал, что пойдет дождь,  прошло, по меньшей мере, два часа, прежде чем снова засветило солнце,  тем сильнее подействовала на нас атмосфера Гарца.

  4. Гору и небольшую деревню, которая расположена у ее подножья, можно видеть издали.

  5. Местность, откуда началось наше путешествие, была очень живописна.

  6. Этот старый замок когда-то был перестроен, а сейчас в нем музей, и в него можно свободно войти.

  7. Всем, кто живет в Гарце, известно, что туристов привлекает особая слава его достопримечательностей, и это справедливо, ведь они считаются гордостью всей страны.

KONTROLLAUFGABEN ZUM THEMA

  1. Führen Sie ein Gespräch zum Thema:

    1. Ein Fernsehreporter spricht mit einem Brockenbesucher am 1. Mai am Hexentanzplatz.

    1. Ein Zeitungsreporter befragt ein Mitglied einer Wandergruppe aus Hamburg während einer Harzreise auf dem Heinrich-Heine-Wanderweg an einem regnerischen Sommertag.

  1. Schreiben Sie, was Sie von einer Harzreise denken:

Würden Sie gern einmal den Harz besuchen? Warum? Wie stellen Sie sich solche Reise vor?

TESTARBEIT ZUM WORTSCHATZ

AUFGABE 1. Ordnen Sie Synonyme zu.

  1. ahnen

  2. sich versöhnen

  3. zurückgehen

  4. ablaufen

  5. umgestalten

  6. sich auswirken

  7. anregen

  8. ausgehen

  9. sagenhaft

  10. gerecht

  11. vorübergehend

  12. einstig

  13. geläufig

  1. verfließen

  2. beeinflussen

  3. voraussehen

  4. modernisieren

  5. sich aussöhnen

  6. inspirieren

  7. sich abfinden

  8. beginnen

  9. vergänglich

  10. zeitweilig

  11. üblich

  12. gewohnt

  13. bekannt

  1. vermuten

  2. stammen

  3. sich zufriedengeben

  4. umbilden

  5. herkommen

  6. verlaufen

  7. reorganisieren

  8. begründet

  9. legendär

  10. berechtigt

  11. märchenhaft

  12. ehemalig

  13. früher

AUFGABE 2. Füllen Sie die Lücken richtig aus.

  1. Es regnete früher, als wir ... geahnt haben (davon / das).

  2. Frische Luft wirkte sich günstig ... die Stimmung der Wanderer aus (über / auf).

  3. Man musste sich ... vielen Schwierigkeiten des langen Weges nur versöhnen (zu / mit).

  4. Zahlreiche Namen der Flüsse und Berge des Harzes gehen ... Märchen und Sagen der alten Zeit zurück (auf / in).

  5. Ausgangspunkt ... Ausflüge unserer Wandergruppe im Harz war eine alte Tanne, wo wir uns immer getroffen haben (aller / für alle).

  6. Probleme des Naturschutzes haben die Bürgerinitiative ... Projekt angeregt (auf dieses / zu diesem).

  7. Vor der Wende wurde das schöne Schloss ... einer Wetterstation umgestaltet (in / zu).

AUFGABE 3. Geben Sie die Wörter an, die den folgenden Definitionen zukommen.

  1. mit jmdm. Frieden schließen’

  2. den Anstoß zu etwas geben’

  3. ein undeutliches Wissen, ein Vorgefühl haben’

  4. einen Ursprung in etwas haben’

  5. zu Ende gehen’

  6. für eine Zeitlang’

  7. irgendwann vor langer Zeit oder in ferner Zukunft’

ablaufen, sich versöhnen, anregen, vorübergehend, einst, ahnen, kommen (von Dat.)

AUFGABE 4. Korrigieren Sie Fehler.

  1. Die Landschaft des Harzes galt zu aller Zeit etwas ganz besonders Schönes, Geheimnisvolles auf dem deutschen Boden.

  2. Die Kinder haben keine Ahnung, wie hart ihre Eltern einstig arbeiten mussten.

  3. Man dachte an die so schnell abgelaufenden Ferien.

  4. Der Reiseleiter hoffte, dass kühles Wetter auf die Wanderer nicht schlecht auswirken wird.

  5. Im Laufe der Zeit umgestaltete man die kaiserliche Jagdpfalz zu einer Klosterkirche.

  6. “Heinrich-Heine-Wanderweg” ist eine gerechtige Bezeichnung einer beliebten Route im Harz.

  7. B is zum Brockengipfel klettert man  dafür man bekommt dann einen phantastischen Überblick.