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13.​ Der Wortartenbestand einer Sprache als System und dessen Struktur.

Vor allem treffen wir in der einschlagigen Literatur Äußerungen darüber, dass es ,,höhere" und ,,niedere" Wortarten gibt; dass der Wortschatz aus einigen ,,Grundwortarten" und einem ,,Restbestand" besteht. Von drei ,,höheren", besonders stark vertretenen Wortarten spricht Erben, er meint damit Aussagewort (= Verb), Nennwort (= Substantiv) und Beiwort (= Adjektiv-Adverb); ihren Anteil am Gesamtwortschatz schatzt Erben wie folgt: das Verb — ein Viertel des Gesamtwortschatzes, das Substantiv — 50—60 %, das Adjektiv — ein Sechstel des Gesamtwortschatzes. Den Hauptmangel der herkömmlichen Einteilung der Wortarten sieht V. W. Winogradow darin, dass ,,keine Rucksicht auf die durchgehenden Strukturziige genommen wird, die die Grundtypen von Wortern voneinander unterscheiden. Alle Wortarten werden auf einer Ebene rangiert". Der Terminus strukturell-semantischer Typ von Wortern, den V. W. Winogradow bei der Grappierng der Wortarten zu Wortartkomplexen gebraucht, betont die un-losliche Verbindung semantischer (lexikalischer) und struktureller (morphologischer und syntaktischer) Beschaffenheiten der Wörter, die sich zu Wortartkomplexen gruppieren lassen. In semantischer Hinsicht stehen einander vor allem zwei große Wortartkomplexe gegenüber. Auf der einen Seite stehen die Wortarten mit ,,benennender" oder ,,nominativer" Funktion, die Benennungen von Gegenstanden, Vorgangen, Eigenschaften, Umstandsbeziehungen; das sind Wörter — Benennungen oder Wortarten im eigentlichen Sinne nach Winogradow; Begriffswörter, Autosemantika, d. h. Wortarten mit selbstständiger, im Begrifflichen verankerter Bedeutung nach Erben. Auf der anderen Seite stehen die ,, Redeteilchen" oder Funktionswörter nach Winogradow oder die Synsemantika (im Gegensatz zu den Autosemantika). Die Wortarten im eigentlichen Sinne oder die Autosemantika sind in der Sprache in der absoluten Überzahl. Die Autosemantika werden weiter unterteilt in: a) benennende oder nominative Wortarten, die die Erscheinungen der außersprachlichen Wirklichkeit bezeichnen — das sind Substantive, Adjektive, Adverbien, Verben; b) verweisende Wörter — die Pronomen; ihre wortartliche Eigenart besteht darin, dass sie die Erscheinungen der Wirklichkeit nicht nennen, sondern auf sie verweisen; c) zählende (numerative) Wörter— die Numeralien; auch sie nennen nicht die Erscheinungen der Außenwelt, doch haben sie eine autosemantische Bedeutung, indem sie das Zahlen ermöglichen. Ein besonderer strukturell-semantischer Typ von Wörtern sind die Modalwörter. Man kann kaum den Sprachforschern Recht geben, die die Modalwörter, die man manchmal Schaltwörter oder Parenthetika nennt, unter die Synsemantika neben die Präpositionen, Konjunktionen und Partikeln ordnen. Die Interjektionen betrifft, so bilden sie nach der Meinung der meisten Sprachforscher, der wir durchaus zustimmen, eine ganz besondere, den anderen Wortarten gegenuberstehende Wortklasse, also den vierten strukturell-semantischen Wortarttyp. Die Interjektionen sind Synsemantika besonderer Art; der Charakter der Empfindung, die eine echte Interjektion ausdrückt, wird durch die Situation oder den Kontext verdeutlicht. Zusammenfassend waren folgende Einteilung des Wortschatzes in Wortarten und folgendes Schema der Oppositionsverhältnisse zwischen den Wortarten vorzuschlagen:

System der Wortarten im Deutschen

I. Eigentliche Wortarten (Autosemantika)

a) benennende oder nominative

  1. Substantiv

  2. Verb

  1. Adjektiv (einschließlich der qualitativen Adverbien)

  2. Adverb

b) verweisende

5. Pronomen

c) zahlende

6. Numerale

II. Funktionsworter (Synsemantika)

a) mit syntaktischer Funktion

7. Proposition

  1. Konjunktion

  2. Kopula

  3. lO.Partikel

b) mit morphologischer Funktion

ll.Artikel

12. Hilfsverb

  1. 13. Modalwort

  2. 14.I n t e r j e k t i o n