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  1. Die Kategorie des Kasus. Ihre Struktur, die Funktionen der Kasusformen. Der Gemeinschaftskasus.

Die Kasus dienen zum Ausdruck der syntaktischen Beziehungen zwischen den nominalen Satzgliedern und dem Prädikat des Satzes sowie zum Ausdruck der syntaktischen Beziehungen zwischen den Substantiven in der Wortfügung. Diese Funktionen erfüllen sowohl reine Kasus als auch Präpositionalkasus. Die Präpositionen konkretisieren durch ihre lexikalische Bedeutung die Beziehungen, die der Kasus nur in sehr allgemeiner Form angibt.

Die grammatische Bedeutung der Kasus ist sehr abstrakt und der Sprachforschung ist es bis heute nicht gelungen, das Problem der Kasusbedeutung befriedigend zu lösen.

Jakobson unterscheidet die Gesamtbedeutung eines Kasus, die von seiner Umgebung unabhängig ist, und die Sonderbedeutungen des Kasus, die durch verschiedenartige Wortgefüge oder durch die Bedeutung der umgebenden Wörter bestimmt werden und daher als kombinatorische Varianten der Gesamtbedeutung zu betrachten sind (ebenda).

Der semantischen Interpretation der Kasus widersprechen jedoch die Tatsachen, die bereits vor geraumer Zeit im Zusammenhang mit der Theorie der Genera verbiermittelt worden sind. Es ist nämlich bekannt, dass der Nominativ als Kasus des Subjekts nicht nur den Täter, von dem die Handlung ausgeht, das Agens, sondern auch sein Gegenteil, das Patiens bezeichnen kann.

Kuritowicz unterscheidet die primäre Kasusfunktion und die sekundären Kasusfunktionen.

Die primäre Funktion eines Kasus ist nicht semantisch gebunden, sie ist rein grammatischer Art. Der Kasus nimmt dabei eine zentrale Stellung in der Satzstruktor ein.

Die sekundären und peripheren (marginalen) Funktionen des Akkusativs sind verschiedene durch die Semantik der umgebenden Wörter und des Substantivs selbst bedingte Verwendungsweisen: die Umstandsergänzungen des Ortes, der Zeit, des Maßes. Die sekundäre Funktion des Nominativs ist die des Prädikativs.

  1. Die Deklinationstypen des Substantivs.

Eine wichtige Neuerung des deutschen Sprachbaus ist die Differenzierung der pluralbildenden Morpheme von den kasus- und stammbildenden Morphemen. Von dieser Tatsache ausgehen, betrachten die sowjetischen Germanisten die Deklinationsparadigmen des Substantivs als ein reines Kasussystem, das unabhängig von den verschiedenen Arten der Pluralbildung bestimmt werden kann.

Nach diesem System gibt es beim deutschen Substantiv drei Haupttypen der Deklination (stark, schwach und weiblich) und zwei Nebentypen: die Deklination der Eigennamen und ein Mischtypus, d.h. die Deklination einer kleinen Gruppe von Maskulina, welche dem schwachen Typus folgen, aber zusätzlich ein -s im Gen. Sg. erhalten: Buchstabe, Friede(n), Funke(n), Name(n) usw. auch das Neutrum Herz.

Die Anschaulichkeit und Übersichtlichkeit dieses Systems unterliegt keinem Zweifel. Doch werden auch gewisse Einwände, und nicht ohne Grund, gegen dieses System erhoben.

Es wird darauf hingewiesen, dass die Kasusendung -(e)n im Dativ Plural bei ehr vielen Substantiven mit dem Pluralmorphem –(e)n zusammenfällt: die Genossen – den Genossen, die Namen – den Namen, die Tafeln – den Tafeln. In allen diesen Formen gibt es tatsächlich, vom Standpunkt der heutigen Sprache aus, keinen formalen Unterschied zwischen Nominativ, Genetiv, Akkusativ Plural und Dativ Plural. Auch die Besonderheiten der Pluraldeklination mit dem Pluralmorphem -s werden in dem Schema nicht berücksichtigt.

Also, die Synthese der Kasusformen und Zahlformen wird im Dreitypensystem (stark-schwach-weiblich) nicht berücksichtigt. Die meisten in der traditionellen Grammatik aufgestellten Systeme der deutschen Substantivdeklination sind viel differenzierter und komplizierter als das Dreitypensystem, d.h. die Anzahl der ‑­ Haupttypen bleibt gewöhnlich dieselbe, aber sie werden anders aufgefasst und in mehrere Unterabteilungen eingestellt.