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Moya_spetsialnost_-_psikhologia.doc
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5. Doktor „Schlanke Linien"

Aufgabe 1. Lesen Sie den Text und beantworten sie die folgenden Fragen:

Welche Methode benutzt Herr Doktor Gudkow in seiner Therapie?

Wie meinen Sie, ist es eine effektive Methodik? Warum? Warum nicht?

Wie kцnnte Herr Gudkow seinem Charakter nach sein?

Welche Wцrter spielen die Worte in unserem Leben? Kann man mit Worten heilen?

Ein Interview

Er ist ein Arzt, ein guter Arzt. Aber keiner seiner Patienten hat ihm eine Schachtel Pralinen oder sogar eine Tafel Schokolade ge­schenkt. Warum? Sergej Gudkow ist Psychotherapeut, der sich mit den Ьbergewichtproblemen beschдftigt.

Korrespondent: Ist es wahr, dass Sie nicht alle Patienten in Ihre Gruppentherapie aufnehmen?

Gudkow: Wir nehmen eine konkrete problemorientierte Gruppe. In erster Linie muss der Mensch das Abnehmen sich wьnschen. Darum fallen wдhrend des Vorstellungsgesprдchs die Leute aus, die nicht aus eigenem Wunsch zu mir gekommen sind: „Mein Mann will, dass ich abnehme!" Oder die auf ein Wunder warten: „Ich zahle Geld und je­mand wird mich „mager machen"!" Oder die auf eine Show, eine Un­terhaltung warten: „Alles Andere habe ich schon versucht, das aber noch nicht!"

Fьr das erfolgreiche Abnehmen haben Zeit und Aufmerksamkeit, die der Patient sich selbst schenkt, groЯe Bedeutung. Er macht das ohne meine Teilnahme, niemand kann das fьr ihn das machen.

K.: Wieviel Kilo haben die Patienten in Ihrer Praxis abgenommen?

G.: Manche nehmen 40, 50 Kilo ab, sehr oft ist das Resultat 20, 30 Kilo. Aber das ist keine Rekorde. Die Rekorde stellt der Mensch fьr sich selbst. Fьr einen ist es schon eine Heldentat, 5 Kilo abzunehmen. Zum Beispiel, eine Frau in unserer Gruppe hat gesagt, dass sie daran nicht glaubt, abnehmen zu kцnnen. Sie war wirklich immer dick, sogar in den Schuljahren. Nach unserer Kur hat sie 15 Kilo abgenommen und wurde so schlank, wie sie noch nie war. An sich selbst zu glauben und das Ziel zu erreichen - das ist gerade persцnliche Rekorde.

K.: Ich habe gehцrt, dass Sie dagegen sind, aus dem Menь Leib­gerichte auszuschlieЯen, aber Sie sind dafьr, bestimmte Wцrter aus dem Wortschatz nicht mehr zu gebrauchen.

G.: Das Wort „abmagern" hat eine negative Bedeutung. „Mager" hat im Russischen noch eine Bedeutung: „schlecht", „krank". Viel bes­ser klingt das Wort „schlank".

Grundsдtzlich groЯen Schaden bringt es, wenn der Mensch auf sich selbst schimpft, besonders auf seine Person. Zum Beispiel, der Mensch hat viel gegessen und sagt dann sich selbst: "Ich bin dick, wil­lenslos!" Richtig wдre es, ьber sein Verhalten zu sprechen. Es ist ja ganz leicht zu verstehen: wenn uns das Verhalten nicht gefдllt, sprechen wir ьber das Verhalten. Genauso muss man mit den Kindern umgehen. Wenn das Kind seine Spielsachen ьberall im Zimmer liegengelassen hat, dьrfen wir ihm nicht sagen: " Du bist nicht akkurat, du bist schlecht!" Wir mьssen sagen: "Du hast deine Spielsachen liegen gelas­sen, das gefдllt mir nicht. " Damit wird gemeint: "Du bist gut, aber jetzt hast du Unordnung".

Das sind verschiedene Ebenen: das Verhalten ist eine Kleinigkeit, die leicht zu korrigieren ist. Ganz andere Sache ist es, wenn man ьber

die Persцnlichkeit, also ьber das Wesen des Menschen spricht. Wenn eine Frau sich selbst sagt: „Du bist dick!", so bleibt sie immer so dick. Wenn sie aber sagt: „Ich esse zu viel!", so kann man das ganz leicht verдndern.

Besser wдre es, sich selbst zu verbieten: „Ich verliere mein Ge­wicht." Ob jemand freiwillig etwas verlieren will? Nein, wenn wir et­was verlieren, so bedeutet das, dass wir das aus irgendwelchem Grund brauchen. Das bedeutet, wir werden spдter danach suchen.

K.: Bekommen Sie Geschenke von Ihren Patienten, z. B. Kognak, Pralinen?

G.: Das Beste, was ich geschenkt bekommen kann, ist das Foto „vor" und „nach". Besonders freue ich mich, wenn der Patient erlaubt, es den anderen zu zeigen. Weil diese Fotos den anderen Menschen hel­fen, die es sehen und sich sagen: „Ja, sie hat das geschafft und ich kann das auch schaffen!" Ich bin kein Pastor, mein Ziel ist mцglichst schnell meine Vermittlerrolle loswerden. Ich muss mich von dem Prozess fern­halten und die Menschen lehren weiter selbst machen. Darum bekomme ich selten Geschenke. Und Essbares wurde mir noch nie geschenkt.

Prдfix

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