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2. Finden Sie im Text die ins Russische übersetzten Sätze:

1.Его задачей была не транспортировка людей, а пушки должны были без человеческих усилий доставляться на фронт.

2.После этой первой автомобильной аварии в истории о паровом автомобиле забыли.

3.Однако в конечном итоге обращаться с паровыми автомобилями было слишком хлопотно, потому что их котлы требовали постоянной подачи топлива.

Text 2 Das erste Auto – lange vor Benz

1.Übersetzen Sie

Die Sieger bestimmen stets, wie Geschichte geschrieben wird. Alle Welt feiert heute Carl Benz' Benzindreirad und somit 125 Jahre Auto – statt 151, 242 oder gar 341 Jahre.

Das erste Auto existiert nicht lange. Der Franzose Nicholas Joseph Cugnot entwickelt 1769 im Auftrag des Kriegsministeriums ein dampfgetriebenes Fahrzeug, das Geschütze ziehen soll. Das Dreirad bringt es mit vier Personen immerhin auf bis zu vier Kilometer in der Stunde – wenn es denn eine Stunde lang fahren würde: Der Dampfkessel ist nach rund zwölf Minuten leer. Wegen des schweren Kessels über der Vorderachse lässt sich der Wagen kaum steuern. Bei einer Probefahrt soll der Erfinder sein Gefährt an die Kasernenmauer gesetzt haben. Immerhin gebührt ihm dann die Ehre, den ersten Autounfall der Geschichte gebaut zu haben.

Trotz solcher Misserfolge schnaufen Dampffahrzeuge bald vor allem in der Heimat der Dampfmaschine, in England, über etliche Straßen. Der Puffing Devil (Pustende Teufel) von Richard Trevithick befördert in Camborne (Cornwall) Passagiere, Anfang des 19. Jahrhunderts pendelten Dampfbusse etwa zwischen London und Bath, und noch hundert Jahre später baut die Firma Sentinel in Shrewsbury robuste Dampf-Lastwagen, von denen einige heute noch fahrtüchtig sind.

Nicholas Joseph Cugnots Fardier, wie er den Straßendampfer nennt, ist das erste in historischen Quellen gut bezeugte Automobil: ein Wagen, der sich von selbst bewegt, weder von Mensch noch Tier noch Wind getrieben wird. Allerdings gibt es da noch den Belgier Ferdinand Verbiest. Der jesuitische Missionar beschreibt in seiner Schrift Astronomia Europaea eine selbst fahrende Dampfmaschine, die er um 1670 als Spielzeug für den chinesischen Kaiser gebaut haben will. Allerdings ist sie laut Skizze nur rund 65 Zentimeter lang, kann also keinen Menschen transportieren.

Wenn Verbiests Auto wirklich gebaut wurde, war das Modellauto also vor seinem großen Bruder da. Und auch das Elektroauto ist vor seinem Benzin saufenden Verwandten entstanden. 1881 präsentiert Gustave Trouvé das erste voll funktionsfähige und alltagstaugliche Elektroauto auf der Elektrizitätsmesse in Paris – fünf Jahre vor dem Patent für Benz. 1899 fahren etliche Elektrotaxis durch New York, bevor das Benzin billig wird und der Verbrennungsmotor seinen Siegeszug startet.

Schon 1860 patentiert der luxemburgisch-belgisch-französische Elektroniker und Tüftler Étienne Lenoir den ersten funktionsfähigen Gasmotor, einen verdichtungslosen Zweitakter. Drei Jahre später will er mit einem Motorfahrzeug, das er Hippomobil nennt, von Paris nach Joinville-le-Pont gefahren sein. Allerdings handelt es sich um ein ungeschlachtes Gefährt, eine Art Kutschenkarosserie auf einem Dreiradgestell, weit entfernt vom heutigen Auto. Und sämtliche Berichte über die Probefahrt stammen von Lenoir selbst.

Lenoir verlegt sich auf Motorboote, andere entwickeln seinen Motor weiter. Darunter Edouard Delamare-Deboutteville, der das Gas durch Heizöl ersetzt, als ihm die Gasleitung bricht. Dieser Vater des Autos ist ein Pechvogel: Er erwirbt zwar 1884, vor Benz, ein Patent auf ein vierrädriges Fahrzeug mit Verbrennungsmotor – aber es scheint, als ob seine Konstruktion nie so recht funktioniert. Einige Modelle, heißt es, sind explodiert.

Von dem in Wien lebenden Mechaniker Siegfried Marcus aus Malchin in Mecklenburg heißt es lange, er habe in Wahrheit das erste Automobil gebaut, schon 1875, deutlich vor Carl Benz und Gottlieb Daimler. Doch der Marcus-Mythos beruht auf einem Irrtum: Offenbar verwechseln frühe Chronisten ein erst 1888 gebautes Marcus-Automobil mit einer Konstruktion, die er zwar tatsächlich schon 1870 auf die Straße stellt – die aber lediglich eine Art Handkarren mit Hilfsmotor ist.

Der "Erste Marcus-Wagen" ist das erste mit Benzin betriebene Straßenfahrzeug, über dessen Existenz es verlässliche Quellen gibt. Ein ähnliches Gefährt des französischstämmigen Schweizers Isaac de Rivaz, der einen von ihm entwickelten Explosionsmotor schon 1813 in einen Handwagen einbaut, fährt mit einem Gemisch aus Steinkohlegas, Wasserstoff und Luft. Dessen Explosion treibt einen Kolben nach oben, der dann durch sein Eigengewicht wieder herabfällt. Jede Zündung muss von Hand ausgelöst werden.

Der bekannteste unter den Ingenieuren, die den Lenoir-Antrieb weiterentwickeln, ist Nicolaus August Otto, nach dem heute alle Benzinmotoren mit Fremdzündung und Hubkolbenantrieb Ottomotoren heißen. 1876 wird sein Viertakter patentiert. Vor ihm haben jedoch schon der Österreicher Christian Reithmann 1860 und der Franzose Alphonse Beau de Rochas 1862 Patente auf ähnliche Motoren erhalten. Deshalb werden nach langwierigen Gerichtsverfahren die Otto-Patente wieder aufgehoben.

Und dann geht es Schlag auf Schlag. 1885 patentieren Wilhelm Maybach und Gottlieb Daimler ihren "Reitwagen" mit Viertakt-Einzylinder-Maschine – das erste Motorrad. Benz baut 1885 sein Dreirad, meldet es 1886 zum Patent an – nach üblicher Lesart die Geburtsstunde des modernen Automobils. 1887 legen Daimler und Maybach mit ihrem Kutschenwagen nach – dem ersten vierrädrigen Auto. Und 1888 baut Siegfried Marcus in Wien seinen "Zweiten Marcus-Wagen" – das älteste in fahrfähigem Zustand erhaltene Automobil. Bald entstehen in Europa und den USA erste Autofabriken. Das Automobil ist nicht mehr aufzuhalten.