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Text c mein studium in deutschland
David Ehl studiert an der Universität Passau Sprachen-, Wirtschafts- und Kulturraumstudien. An dieser Stelle schreibt er von seinen neuesten Erlebnissen an der Universität.
Wohin mit vielen Studenten?
Groß, riesig, gigantisch – das war mein erster Eindruck von der Universität. Tausende Flure, Säle, Informationstafeln, Türen. Neuanfänger an der Universität wie mich nennen die älteren Studenten auch gerne "Quietschies", weil wir uns ständig verlaufen und dabei unzählige Türen aufmachen, die in einem alten Universitätsgebäude häufig quietschen. Dabei ist die Universität in Passau gar nicht so schrecklich groß, "nur" 9000 Studenten lernen hier. Zum Vergleich: Deutschlands größte Universität (in Köln) hat 60 000 Studenten. Aber für mich sind 9000 Kommilitonen schon eine ganze Menge.
Besonders schlimm war es in unserer Vorlesung für "Betriebliches Rechenswesen", die ich einmal pro Woche zwei Stunden besuchte. Die Vorlesung fand im größten Saal der ganzen Uni mit 800 Plätzen statt. Aber fast 1400 Studenten wollten den Professor hören. Ich kam meistens eine halbe Stunde früher und bekam einen der letzten Sitzplätze. Alle, die nach mir kamen, saßen dann auf dem Fußboden, in den Gängen, überall, bis es schließlich so eng im Raum war, dass man sich kaum noch bewegen konnte. Doch nach einigen Vorlesungen beschloss der Professor, dass es so nicht weitergehen könne: Er nahm noch einen zweiten Raum in der Nähe dazu, mit weiteren 400 Plätzen. Im Hauptraum waren also die meisten Studenten, der Professor und - eine Kamera. Die filmte die Vorlesung und übertrug sie sofort live in den Nebenraum, wo die restlichen Studenten saßen und auf einer Leinwand sehen konnten, was der Professor über Auslandsschulden und Aktiengesellschaften zu sagen hatte.
Viel krasser als die wöchentliche Vorlesung war allerdings die Prüfung am Ende des Semesters. Für die Prüfung sollte natürlich jeder Student einen eigenen Tisch bekommen, damit man nicht abgucken kann. Doch an unserer Universität gab es nun einmal keine größeren Räume als die beiden, in denen die normale Vorlesung stattfand – und die waren total voll, wenn wir alle da waren. Was also machte unser Professor? Er steckte uns alle in die Sporthalle der Universität, eine riesige Halle, die sich sonst in vier Felder unterteilen lässt. Das war plötzlich unser gigantischer Prüfungsraum. Das war zwar riesig, aber reichte noch lange nicht: Weil jeder einen eigenen großen Tisch hatte und zwischen den Tischen noch genügend Platz war, damit auch wirklich niemand von der Klausur des Nachbarn abschreiben konnte, passten in die gigantische Uni–Sporthalle nur 400 Leute. Weitere 1000 waren damit noch nicht untergebracht, für die mietete unser Professor eine noch viel größere Kongresshalle an. Jeder Student bekam eine Tischnummer zugewiesen und musste dann in der Halle seinen Platz finden. Während der Prüfung gab es dann über Lautsprecher die Anweisungen ("Bitte halten Sie Ihre Ausweispapiere und Studentenausweis für eine Überprüfung Ihrer Identität bereit" und "Bitte beenden Sie Ihre Arbeit jetzt, legen Sie den Stift zur Seite und drehen Sie die Prüfungsunterlagen um").
Mehr Urlaub als Arbeit?
Manche Menschen sagen, die Studenten Deutschland hätten mehr Urlaub als Arbeit. Und das scheint auch wirklich wahr zu sein: Denn die Lehrveranstaltungen an der Uni finden nur in der "Vorlesungszeit" statt, und die dauert nur rund 14 Wochen pro Semester. Bei zwei Semestern im Jahr macht das knapp 30 Wochen Unterricht. Zieht man nun noch die Wochenenden ab und die zusätzlichen Feiertage wie von Weihnachten bis Sylvester, um Ostern, Pfingsten und all die anderen freien Tage kann man es tatsächlich beweisen: Deutsche Studenten sind nicht einmal die Hälfte des Jahres in der Universität! Zu all dem kommt noch hinzu, dass jeder Student aus vielen Alternativen wählen kann, welche Vorlesungen und Seminare er besuchen möchte. Viele meiner Kommilitonen schaffen es, sich einen Stundenplan so zusammen zu stellen, dass es ein extra-langes Wochenende gibt. Sie halten sich Freitag oder Montag oder sogar beide Tage frei und haben Lehrveranstaltungen nur am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag. Ja, in meiner Uni in Passau ist es wirklich üblich, dass man sich in der Mensa oder auf dem Campus schon am Donnerstag verabschiedet mit den Worten "Schönes Wochenende!" Einige machen das sogar schon am Mittwoch.
Aber das ist ja alles nur die eine Seite des Ganzen. Denn die eigentliche Arbeit der meisten Studenten geschieht zu Hause oder in der Bibliothek, wenn jeder alleine lernt. Die Professoren reden 90 Minuten extrem verkürzt und extrem schnell und es braucht noch viel Arbeit hinterher, um zu verstehen, worum es ging. So kann es passieren, dass sogar ein Student, der nur 16 Stunden pro Woche an Lehrveranstaltungen teilnimmt, bis über den Kopf in Arbeit steckt und gar nicht vom Lernen wegkommt. Und das, obwohl eine Stunde nur 45 Minuten dauert, 16 Stunden an der Universität also eigentlich nur 12 richtige Zeitstunden sind.
Und auch mit der "Vorlesungsfreien Zeit", also den Semesterferien, die fast fünf Monate in jedem Jahr ausmachen, ist es nicht viel anders. In dieser Zeit finden die Prüfungen statt, und das bedeutet für jeden Studenten, dass er den Endspurt beim Lernen vor sich hat: Morgens aufstehen, frühstücken, lernen, Mittagessen, lernen, Abendessen, lernen, schlafen. Zumindest die letzten Tage vor den Prüfungen sehen meistens so aus. Viele Studenten haben in dieser Zeit auch Berufspraktika. Außerdem werden in den Semesterferien die Hausarbeiten geschrieben. Viele Professoren erwarten nicht nur, dass man die Vorlesungen besucht und danach eine Prüfungsklausur zum Thema schreibt, sondern dass man auch eine schriftliche Arbeit über einen spezialisierten Bereich aus dem Vorlesungsthema verfasst. Es hängt von den Anforderungen des Professors ab, wie viel Zeit man für eine solche Hausarbeit braucht. Vier Wochen angestrengte Arbeit für eine Hausarbeit von 20-30 Seiten sind nichts Außergewöhnliches. Erst danach gibt es eine Bestätigung für die Teilnahme an der Vorlesung.
Studium mit dem Computer
Ohne einen Computer kann man in Deutschland eigentlich gar nicht mehr studieren, denn auch an den Unis haben moderne Techniken Einzug gehalten. Die Anmeldungen zu den wichtigsten Prüfungen gehen nur noch über das Internet, und wenn einer die Prüfung bestanden hat, erfährt er das auch nur auf seiner persönlichen Homepage an der Uni.
Viel wichtiger ist aber, dass auch die Unterrichtsinhalte nur mit dem Computer zugänglich sind. An der Uni Passau hat jeder Raum einen Beamer, der die Powerpoint-Folien der Dozenten an die Wand strahlt. Sobald die Vorlesung zu Ende ist, fahre ich immer schnell nach Hause, und finde diese Unterlagen dann schon im Internet. Dort kann ich dann auch meine Fragen an den Dozenten loswerden, die man in den großen Vorlesungen nur sehr schwer stellen kann. Meine Frage wird in einem Forum veröffentlicht, und der Dozent antwortet dann schriftlich auf die Frage, so dass alle anderen Studenten die Antwort auch lesen können.
Wer aber keinen eigenen Computer zu Hause hat, kann auch einen an der Uni benutzen. Insgesamt gibt es an der Uni knapp 200 Computer, die jeder Student kostenlos benutzen kann, wenn die Uni geöffnet hat. Die Studenten an der Informatik–Fakultät haben es allerdings noch besser: Sie bekommen eine Magnetkarte, mit der sie auch nachts, wenn die Uni geschlossen hat, die Türen öffnen können und so die Computer benutzen können.
Überhaupt wird das Leben an der Uni Passau von Plastikkarten bestimmt. Eine braucht man, um in der Mensa zu bezahlen, eine für die Drucker und eine für die öffentlichen Kopiergeräte, die überall herumstehen und von den Studenten wahnsinnig gerne genutzt werden. Häufig sieht man an den Kopierern Studenten stehen, die ganze Bücher mit Hunderten von Seiten kopieren, weil sie die Titel nicht aus der Bibliothek ausleihen können. Manche Studenten sagen schon im Scherz, dass der Hauptunterschied zwischen einem Studenten im ersten Semester und einem Studenten im zehnten Semester nicht darin besteht, wie viel er weiß, sondern in der Art, wie er mit dem Kopierer umgeht. Ein Student im ersten Semester kann nur einfache Kopien machen, einer im zehnten Semester kann zweiseitig kopieren und die Kopien automatisch sortieren und heften.