
- •1.2 Die Lexikologie als Lehre vom Wortschatz einer Sprache untersucht den
- •Die Existenzformen der Sprache in der mhd. Zeit.
- •№11 Das Werden der deutschen Sprache. Die Herausbildung der deutschen Nationalität des Wortes „Deutsch“
- •Im Deutschen unterscheidet man folgende Wortbildungsarten: Zusammensetzung oder Komposition, Ableitung oder Derivation, Zusammenbildung, Abkürzung.
- •Präfixal-suffixale Ableitung
- •Wortfelder
Im Deutschen unterscheidet man folgende Wortbildungsarten: Zusammensetzung oder Komposition, Ableitung oder Derivation, Zusammenbildung, Abkürzung.
Ableitung (Derivation)Das Wort Ableitung gebraucht man in der Lexikologie in zweifacher Bedeutung. Es bedeutet erstens den Prozeß der Bildung eines abgeleiteten Wortes und zweitens das Resultat dieses Vorganges, das abgeleitete Wort selbst (Derivatum).
Präfigierung. Das Präfix, das dem Wort zugefügt wird, verändert dessen lexikalische Bedeutung, aber es kann nicht den Redeteil der Ableitung oder dessen grammatische Kategorien eindeutig bestimmen, wie es bei den Suffixen der Fall ist.Man unterscheidet Nominalpräfixe, mit deren Hilfe Substantive und Adjektive, und Verbalpräfixe, mit deren Hilfe Verben gebildet werden.
Präfixal-suffixale Ableitung
Die Derivata solcher Art lassen sich folgenderweise zerlegen: Präfix + primärer Stamm + Suffix, oder: primärer Stamm mit einer diskoninuierlichen gebundenen unmittelbaren Konstituente (ge...t, be...en, ge...e), die sich weiter in Präfix und Suffix teilen läßt.
Zusammensetzung (Komposita)Das Wort „Zusammensetzung“ wird in der Wortbildungslehre in zwei Bedeutungen gebraucht:1) als wortbildender Prozeß, durch den zusammengesetzte Wörter geschaffen werden;2) als Resultat dieses Prozesses, als zusammengesetztes Wort selbst.
AbkürzungenZu den Abkürzungen werden sowohl die Initialwörter (bestehen aus aneinander gereihten Großbuchstaben, die Anfangslaute der Vollform bezeichnen), als auch verschiedene Arten von Kurzwörtern gezählt. Die Abkürzungen entstehen aus sprachökonomischen Gründen.
№18 Bedeutungsbeziehungen
Die Bedeutung eines Ausdrucks ist wesentlich durch seine Bedeutungsbeziehungen zu anderen Ausdrücken im jeweiligen Sprachsystem bestimmt.Drei grundlegende Typen von Bedeutungsbeziehungen werden unterschieden (Lyons, 1977; Cruse; 1986): • Beziehung der Bedeutungsgleichheit: Synonymie • Beziehung des Bedeutungseinschlusses: Hyponymie • Beziehungen des Bedeutungsgegensatzes: Oppositionen
SynonymieZwei Ausdrücke werden dann als Synonym bezeichnet, wenn sie dieselbe Bedeutung haben. Die Form der strengen Synonymie wird auch totale Synonymie genannt. Letztere muss sich auf alle in Frage kommenden Bedeutungsarten (deskriptive, soziale und expressive) beziehen. Da die totale Synonymie die uneingeschränkte Austauschbarkeit der jeweiligen Ausdrücke voraussetzt, sind Fälle von totaler Synonymie relativ selten. Beispiele sind: anfangen-beginnen, Anfang-Beginn.
HyponymieWenn wir den Begriff der Hyponymie in einer Art Formel darstellen möchten, sieht das in etwa so aus: A ist genau dann ein Hyponym von B, wenn A ein Unterbegriff von B ist und wenn die Bedeutung von B ein Teil der Bedeutung von A ist. Wenn A ein Hyponym von B ist, wird B als Hyperonym von A bezeichnet. Dabei ist die Bedeutung des Hyperonyms in der Bedeutung des Hyponyms enthalten und umgekehrt.
Beispiele für Hyponyme: Tulpe-Blume, Handball-Ball, Emmentaler-Käse, dabei ist das fettgedruckte Wort immer das Hyponym (Unterbegriff) zum dazugehörigen Hyperonym (Oberbegriff).
KompositaDie Bedeutung von Nominalkomposita ergibt sich aus der Bedeutung der Einzelwörter und den konstruktionalen Eigenschaften des Kompositums. Ein im Deutschen sehr produktiver Kompositionstyp sind die Determinativkomposita, bei denen das erste Element als Modifikator des zweiten fungiert, das als Kopf die grammatischen Eigenschaften des Kompositums bestimmt. Auch semantisch ist der Kopf dominant, während der Modifikator die Denotation des Kopfnomens auf eine Teilmenge einschränkt, indem er sie näher bestimmt, „determiniert“. In dem Kompositum Kartoffelsuppe trägt der Modifikator Kartoffel- zu der Bedeutung des Kopfes -suppe bei, indem die Suppe die Spezifikation "mit Kartoffeln" oder "aus Kartoffeln" enthält.
AntonymieDiese besondere Form der Opposition bezieht sich auf zwei Ausdrücke, die auf einer Skala die entgegengesetzten Extreme darstellen und deshalb als antonym bezeichnet werden. Beispiele: klein - groß, hell - dunkel, laut - leise Antonyme sind nicht komplementär, da z.B. nicht leise nicht gleichbedeutend mit laut ist. Es gibt nicht nur Adjektive, die Antonyme bilden können. Wir finden ebenfalls antonyme Paare bei Nomen (Krieg - Frieden), Verben (weinen - lachen), Pronomen (alles - nichts) und Adverbien (immer - nie).
KomplementaritätSemantisch komplementäre Gegenteile (in der Literatur manchmal auch kontradiktorische Antonymien genannt) enthalten ein polares Entweder-Oder-Merkmal, in welchem sie sich unterscheiden. Auch unter den komplementären Adjektivpaaren gibt es solche der Form x - un-x. Demzufolge kann die Präfigierung mit -un nicht nur zur Antonymbildung, sondern auch zu komplementären Oppositionen führen.
HeteronymieHeteronymie liegt dann vor, wenn eine Menge von Lexemen, z.B. Hyponyme eines Hyperonyms, semantisch eine Palette von Alternativen bilden. Beispiele dafür sind die Wochentagsbezeichnungen, Grundfarbwörter, Zahlwörter, Nahrungsmittel, Kleidungsstücke oder auch Tiernamen.
KonversitätKonversität ist nur zwischen Ausdrücken möglich, deren Bedeutung zwei bzw. mehr Dinge betrifft. Ein Beispiel dafür ist die Opposition zwischen Elternteil und Kind. Mutter definiert in dem Sinne eine Verwandtschaftsbeziehung zwischen zwei Lebewesen. Immer konvers sind auch Aktiv und Passiv von transitiven Verben, wenn das Subjekt der aktiven Konstruktion im Passiv spezifiziert wird, z.B.: x rettet y <-> y wird von x gerettet.