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№11 Das Werden der deutschen Sprache. Die Herausbildung der deutschen Nationalität des Wortes „Deutsch“

Die Geschichte der gesprochenen deutschen Sprache war im Mittelalter und zum Teil bis in die jüngste Zeit eine Geschichte der deutschen Mundarten. Es gab im Mittelalter noch keine über den Mundarten stehende, allgemein anerkannte Schriftsprache, geschweige denn eine gemeindeutsche Umgangssprache. Die deutsche Sprache bestand damals nur in den verschiedenen Mundarten. Zwischen Schriftsprache und Mundart vermittelte die Umgangssprache, für welche sich erst in der Neuzeit eine Norm bildete in der Sprache des gebildeten Norddeutschen.

Charakteristische Eigentümlichkeiten, durch die sich die älteste deutsche Sprache von ihrer westgermanischen Schwester, der englisch-friesischen, abhebt, gibt es nur wenige. Die älteste und durch greifendste Veränderung, welche die deutsche Sprache erfahren hat, ist die bereits im 6. Jahrhundert n. Chr. einsetzende althochdeutsche Lautverschiebung, die aus altem pt und k ein fff oder pfss (älter zz), z und ch machte. Diese Lautverschiebung ist, wie sich aus den Orts- und Personennamen nachweisen läßt, schon lange Zeit vor unseren ältesten Sprachdenkmalen eingetreten. Schon beim Geographen von Ravenna gibt es Namensformen wie Ziurichi (älterTuricum) oder Ascapha (älter Ascapa). Diese Lautverschiebung teilte die bis dahin ziemlich einheitliche deutsche Sprache in zwei große Gruppen, in eine hochdeutsche (zu der auch die im 9. Jahrhundert ausgestorbene Mundart der Langobarden gehörte) und in eine niederdeutsche.

Die schriftliche Überlieferung der deutschen Sprache beginnt mit der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts. Vorher hatte man — von einigen nur wenige Worte enthaltenden Runeninschriftenabgesehen — ausschließlich lateinisch geschrieben. Man unterscheidet nunmehr drei Entwicklungsperioden: Alt-, Mittel- und Neuhochdeutsch (ahd., mhd., nhd.) und Altniederdeutsch(auch altsächsische Sprache genannt), Mittel- und Neuniederdeutsch (and., mnd., nnd.).

12 Alltagsstill

Die Hauptfunktion dieses Stils (kurz: Alltagsstil genannt oder Stil des Alltagsverkehrs) besteht darin, ungezwungen-intime Mitteilungen privater Natur oder sachliche, aber nicht offizielle Feststellungen aus dem Alltags- und Arbeitsleben im mündlich-dialogischen Verkehr an Gesprächspartner weiterzuleiten. Daneben tritt er aber auch müendlich-monologisch zu Tage: in einfachen Berichten und Erzählungen mit Alltagsthematik, in Reden anläßlich verschiedener Vorkommnisse (bei Hochzeiten, Geburtsfeiern u. äe.). Auf schriftlichem Weg findet der Alltagstil in der Privatkorrespondez und in Tagebüchern Verwendung. Diesen Funktionen ensprechend, hat sich ein Stiltyp herausgebildet, der durch bestimmte, nur ihm zugehörige Wesenszüge charakterisiert wird.

Ausschlaggebend für die linguistische Charakteristik des Alltagsstil ist nicht etwa - wie oft unrichtig angenommen wird - das Vorhandensein von Dialektismen in Wortschatz und Grammatik, auch nicht die Verwendung von Vulgarismen, Argotismen und Jargonismen aller Art. So große Beachtung diese Elemente auch verdienen, dennoch stellen sie bloß äußere Kennzeichen dar.Die inneren Merkmale des Alltagsstils - seine Stilzüge - sind vielmehr folgende: .  1. Ungezwungene, lockere Gesamthaltung beim Sprechen,  2. Emotionalität und subjektive Bewertung der Aussage, 3. Konkretheit, Bildhaftigkeit, Schlichtheit und Dynamik, 4. Hang zu Humor, Spott und Satire, 5. Hang zur Umständlichkeit der Rede einerseits und zur Kürze andererseits.

In der Sprachwirklichkeit fliessen natürlich die genannten Merkmale ineinander. Ein und dieselbe sprachliche Erscheinung kann gleichzeitig Emotionalität und Bildhaftigkeit, gleichzeitig Spott und Ungezwungenheit enthalten. Die liguistische Charakteristik des Alltagsstils, gegliedert nach den einzelnen Wesenszügen, entspricht dem Wunsch nach klarerer Übersicht.

13Die alte Germanen und ihre Sprachen

Die Germanen sind aus einer Gruppe von urindoeuropäischen Sippen und Stämmen entstanden. Die Entwicklung des germanischen Volkstums mag im dritten Jahrhundert v.u.Z. begonnen haben. Um diese Zeit lebten die Germanen in Südskandinavien, an der Ostseeküste, auf der Halbinsel Jütland und im Raum der Elbmündung. Hier hat sich im Laufe der jahrtausendelangen Sonderentwicklung, vermutlich zwischen 3000 - 1000v.u.Z. ein besonderer Sprachtyp, die germanische Grundsprache oder das sogenannte Urgermanisch herausgebildet.

Die Germanen brauchten neue Gebiete für ihre Viehzucht und so wanderten sie im ersten Jahrhundert v.u.Z. bis an den Rhein und an die untere Donau. In dieser Zeit kamen die barbarischen Stämme der Germanen in Berührung mit der antiken Welt. Es kam auch zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Germanen und Römern.

Aus dieser Zeit stammen die ersten schriftlichen Überlieferungen über die germanischen Stämme des Altertums. Sie finden sich in den Werken griechischer und römischer Schriftsteller aus der Zeit zwischen dem IV. Jh. v.u.Z. ( der griechische Geograph und Astronom Pytheas aus Massilia ) und dem I.-II Jh. "

Dementsprechend unterscheidet man drei Gruppen der altgermanischen Sprachen :

• nordgermanische oder skandinawische Sprachen

• ostgermanische Sprachen ( Gotisch )

• westgermanische Sprachen

Die Sprache wird der alten Germanen als Urgermanisch bezeichnet.

Das Urgermanische war eine mehr oder weniger einheitliche Sprache oder vielmehr ein Kontinuum von engverwandten Dialekten. Diese Dialekte waren schriftlos.

Das Urgermanische besaß bestimmte Neuerungen im Wortschatz, in der Formenbildung und im phonologischen System. Zu den wichtigsten Neuerungen im phonologischen System des Urgermanischen gehören die Akzentverschiebung und die I. germanische Lautverschiebung.

1) Die erste oder germanische Lautverschiebung ( das Grimmsche Gesetz ) ist ein durchgreifender Wandel im Konsonantensystem, der sich im Urgermanischen vermutlich im Zeitraum von 2000 bis 1000 v.u.Z. vollzogen hat

2) Die Akzentverschiebung . Eine wichtige Neuerung des Urgermanischen war auch der Wandel der Akzentverhältnisse. Das Indoeuropäische hatte einen freien, beweglichen Akzent. Daß auch das älteste Urgermanisch einen freien Akzent haben mußte, geht aus dem Vernerschen Gesetz hervor. Doch vermutlich noch während des Ablaufs der germanischen Lautverschiebung hat sich im Urgermanischen der Übergang zur Anfangsbetonung vollzogen, die alle altgermanische Sprachen aufweisen ( haben ).

14 Still des Amtsverkehrs

Die soziale Funktion dieses Stils ist die Ermöglichung der offiziellen Verständigung zwischen den offiziellen Behörden, öffentlichen Organisationen und der Bevölkerung. Der offizielle Stil ist in Amtsdokumenten, offiziellen Mitteilungen, Vorträgen, Ansprachen, Gesetzbüchern, Verordnungen gebraucht.

1. Stilbildende Stilzüge sind: Sachlichkeit als einer der Hauptstilzüge des Stils;

2. Das sachbedingte Fehlen jeder Individualität – die Unpersönlichkeit des Stils, die Förmlichkeit, die Präzision und die Eindeutigkeit.

Der Stil des öffentlichen Verkehrs wurzelt im alten deutschen Kanzleistil. Der Stil ist schwerfällig, unbeweglich und wird «Papierdeutsch» genannt. Dieser Stil ist verhältnismäßig stabil und in sich begrenzt.

Stilistische Elemente:– zahlreiche Schablonen und Klischees, die so genannte funktional gefärbte Lexik: spezielle sachliche Bezeichnungen, darunter Termini, Fremdwörter, Formulierungen und Fachausdrücke amtlichen Charakters:– erstarrte sprachliche Formeln: unter Ausnutzung, Heranziehung, zwecks, kraft, infolge, gemäß;– Pronominaladverbien: hiermit, hierfür,– bestimmte Verben: erfordern, vornehmen;– abstrakte Wörter auf -ung, -heit, -keit.– Auch Grammatik ist sachbezogen: vielgliedrige und lange Einfachsätze, Passivkonstruktionen, Partizipialgruppen, Imperativformen als Ausdruck bestimmter Anweisungen, Überschriften, Aufforderungen.

ihren Gebrauch: Für die Postanschrift besteht in jedem Land eine ganz bestimmte Form, was sowohl für die Schreibenden als auch für die Postbeamten seine Vorteile hat. Das sind eigentlich die sprachlichen Klischees der Geschäftskorrespondenz, die sich nicht nur auf die Postanschriften beschränken.

15 Die deutsche Gegenwartssprache, ihre Existenzformen und die nationalen Varianten der deutschen Sprache.

Die deutsche Gegenwartssprache hat einige historisch bedingte Existenzformen:

1) die gemeindeutsche nationale Literatursprache;

2) deutsche Territorialdialekte (Lokalmundarten);

3) städtische Halbmundarten und Umgangssprache.

1) Die wichtigste Existenzform der deutschen Gegenwartssprache ist die deutsche nationale

Literatursprache (Hochdeutsch, Hochsprache). Sie ist in den deutschsprachigen Staaten die Sprache derLiteratur und Kultur, der Wissenschaft, der Presse, des Rundfunks und des Fernsehens, die Amtsspracheund Schulsprache, die Sprache des öffentlichen Verkehrs und auch die gepflegte Sprache des privatenUmgangs (die literatursprachliche Alltagssprache).

Man unterscheidet nationale Varianten der deutschen Literatursprache Deutschlands, Österreichs

und der Schweiz.

2) Deutsche Territorialdialekte sind die älteste Existenzform der deutschen Sprache. Sie haben sich immittelalterlichen Deutschland herausgebildet. Heute sind sie in schnellem Rückgang begriffen.Man teilt die deutschen Territorialdialekte in Niederdeutsch (Plattdeutsch) und Hochdeutsch ein,Hochdeutsch gliedert sich in Mitteldeutsch und Oberdeutsch unter.

3) Städtische Halbmundarten und Umgangssprache stehen zwischen der Literatursprache und

Lokalmundarten (Territorialdialekten). Sie sind eine weit verbreitete Sprachform. Die städtischenHalbmundarten bilden sich in der frühbürgerlichen Zeit mit dem Aufkommen und mit dem Wachstum derStädte durch Sprachmischung und Sprachausgleich heraus.

Heutzutage sind großlandschaftliche Umgangssprachen bzw. Ausgleichssprachen (z.B.

Obersächsisch, Berlinisch, Pfälzisch, Bairisch, Schwäbisch, Württembergisch u.a.) die Hauptarten der 2 Umgangssprache nicht nur in den städtischen und Industriegebieten, sondern auch auf dem Lande. Sie existieren parallel zur literatursprachlichen Alltagsrede und unterscheiden sich von ihr durch größere oder geringere landschaftliche Färbung.

16 Verwandtschaftsbeziehungen der deutschen Sprache. Die deutsche Sprache gehört zum germanischen Sprachzweig der indoeuropäischen Sprachfamilie.

Die Verwandtschaft der germanischen Sprachen beruht auf gemeinsamer Abstammung von den Stammesdialekten der alten Germanen. Sie lebten um die Mitte des I. Jahrtausends vor unserer Zeitrechnung rund um die westliche Ostsee, zwischen der Oder und der Elbe, in Jütland und in Skandinavien und waren in einige große Stammesverbände zusammengeschlossen. Mit dem Wachstum der Stämme vollzog sich ihre Aufspaltung und das brachte noch vor Beginn unserer Zeitrechnung die sprachliche Aufspaltung herbei. Aus den germanischen Stammesdialekten bildeten sich später mehrere germanische Sprachen.

Man gliedert die altgermanischen Sprachen in drei Gruppen :

1) nordgermanische ( oder skandinavische ) Sprachen, ( Altschwedisch, Altnorwegisch, Altisländisch );

2) westgermanische Sprachen ( Altenglisch, Althochdeutsch, Altniederländisch, Altfriesisch );

3) ostgermanisch ( Gotisch als Sprache bestand zum 7. Jahrhundert ).

Heutzutage unterscheidet man zwei Gruppen von germanischen Sprachen :

nordgermanische ( skandinavische ) Sprachen : 1. Schwedisch 2. Dänisch 3. Norwegisch

4. Isländisch

westgermanische Sprachen : 1. Deutsch 2. Englisch 3. Niederländisch 4. Friesisch ( in den Niederlanden , Niedersachsen in der BRD, auf den Friesischen Inseln ) 5. Afrikaans ( eine der Staatssprachen der Republik Südafrika, neben Englisch )

Die Verwandschaft der germanischen Sprachen kann man auch heute trotz jahrhunderte langer eigenständiger Entwicklung feststellen.

17 Wortbildung als einer der Wege der Entwicklung des Wortschatzes. Wortbildungsmodele

Der Wortschatz muß sich stets den veränderten Bedürfnissen der Kommunikation anpassen. Die wichtigste Quelle der Bereicherung und des Ausbaus des Wortschatzes ist die Wortbildung. Die Wortbildung besteht darin, daß aus fertigen, in der Sprache bereits vorhandenen Stämmen, Wurzeln, Suffixen und Präfixen mit Hilfe von bestimmten Regeln, nach bestimmten Modellen neue Wörter gebildet werden. Praktisch und theoretisch ist die Möglichkeit, neue Wörter auf dem Wege der Wortbildung zu schaffen, unbegrenzt. Unter Wortbildungsmodell wird Muster, Schema verstanden, nach dem neue, sprachliche Einheiten gebildet werden:1. Substantiv + Substantiv: Fensterbrett;2. Substantiv + Fugenelement + Substantiv: Erholungsheim;3. Adjektiv + Substantiv: Hochhaus;4. Numerale + Substantiv: Fünfkampf und so weiter.

Als Wortbildungsmittel dienen verschiedene Affixe (Suffixe und Präfixe), sogenannte „innere Flexion“ (historischer Lautwechsel, Ablaut, Umlaut, Brechung), Konsonantenwechsel (sehr selten). Die wortbildenden Suffixe und Präfixe sind Bausteine, die zur Wortbildung gebraucht werden. Im Vergleich zu den Wurzeln und Stämmen haben die Affixe keine selbständige Bedeutung.

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