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  1. Figuren der Entgegensetzung

Die zweite Gruppe der Additionsfiguren bilden die Entgegensetzungen. Ihre Voraussetzung sind Bedeutungsgegensätze. Diese Figuren entstehen dadurch, dass zwei Begriffe absichtlich kombiniert werden, zwei Begriffe, die logisch nicht miteinander vereinbar sind. In der Rhetorik wird die Kombination sprachlicher Ausdrücke mit Bedeutungsgegensätzen als Antithese (griech. = gegen +Satz) bezeichnet. Sie „beruht auf Kontrastwirkung der Bedeutungen zweier lexikalischer oder grammatischer Größen. Sie besteht immer aus zwei Teilen“ (Riesel, Schendels zitiert nach: W.Fleischer, G.Michel, G.Starke 1996: 269). Es geht um eine Gedankenfigur, d.h., sie ist an keine bestimmte sprachliche Form gebunden. Sie ist „eine beliebte Ausdrucksform…., die viele Variationen kennt“. Z.B.: alt und jung; Freund und Feind, Dauer im Wechsel.

Die Antithese ist also die Gegenüberstellung von Wörtern oder ganzen Sätzen mit entgegengesetzter oder kontrastierender Bedeutung. Sie entsteht auf antonymischer Basis. A. ist ein Mittel eines treffenden und überzeugenden Ausdrucks. Für sie ist asyndetische und syndetische syntaktische Verbindung (Konjunktionen und, aber, trotzdem, dennoch, jedoch …) typisch, oft mit Parallelismus verbunden.

Sie kommt in der Publizistik vor, in Überschriften und schafft durch Rezeptionsanreiz: „Wissenschaft – Wohltäterin oder Furie?“.

Im Satz können mehrere Antonympaare kombiniert sein: „Sie hatte die langen Jahre der Knechtschaft und die kurzen Jahre der Freiheit ausgekostet“(B.Brecht).

Das Beispiel zeigt, dass die Antithese mit Wiederholung und Häufung des Verschiedenen kombiniert vorkommen kann; z.B.: „Der Mann handelt. Die Frau liebt. Der Mann ist der Kopf. Die Frau ist das Herz. Er ist der Pflug, die rastlose Bewegung, und sie ist der Acker, dir ruhende Erde.“ (R.Feyl).

Im wissenschaftlichen und publizistischen Stil erzeugt sie Klarheit der Gedankenführung, Bestimmtheit der Aussage und bewirkt größere Überzeugungskraft. Die Antithese ist bei den Dichtern sehr beliebt: „Die Zeit ist kurz, die Kunst ist lang“ (J.W.Goethe); „Die Wahn ist kurz, die Reu ist lang“ (F.Schiller).

(Schiefe Antithese: Naer, S.190; Riesel).

In jedem Fall dient die A. dazu, Widersprüche bewusster zu machen.

Das Oxymoron = die Sonderform der Antithese; scheinbar widersinnige Verbindung von zwei Lexemen mit gegensätzlichen Bedeutungen. Es charakterisiert eine widersprüchliche Erscheinung treffend und originell (süße Qual, der letzte Erste; hässliche Schönheit). Sprachliche Formen des Oxymorons sind: kopulative Zusammensetzungen (Freundfeind), adjektivisches Attribut (kleine Elefanten; beredtes Schweigen), Substantiv bzw. Prädikat mit Aktanten (Sie hielt den Atem an und hörte zum ersten Mal in ihrem Leben die Stille). Oder Adverbiale und Prädikativ (Das kann doch unmöglich möglich sein).

Vom Oxymoron ist der Übergang fließend zum Paradoxon (griech. Widersinnige Behauptung). Meist sind es hier nicht Einzelwörter, sondern Satzteile oder Teilsätze, die im Bedeutungsgegensatz zueinander stehen. Damit wird ein Überraschungseffekt beabsichtigt: „Es beginnt damit, dass es nicht beginnt, die Verzögerung teilt sich diffus den … Wartenden mit“.

Der Chiasmus = die Aufeinanderfolge zweier begriffe mit gleichen oder ähnlichen Wörtern, deren Reihenfolge im zweiten Ausdruck vertauscht wird (Kunst der Gärten – Gärten der Kunst). Oft findet sich der Chiasmus in den Titeln von Büchern und Artikeln.

Der Schlagsatz = eine Abart der Gegenüberstellung, die eine vorausgehende Aussage unerwartet inhaltlich negiert (Die Stadt selbst ist schön und gefällt einem am besten, wenn man mit dem Rücken ansieht.).

Die Falschkoppelung = scheinbar widersinnige Verbindung zweier Lexeme, zu dem es logisch nicht passt: kalte Mamsell, möblierter Herr. Sie zeigt die Berührung mit dem Oxymoron und dem Zeugma. Sie ist ein Mittel der Satire und des Humors.

Das Wortspiel = eine Sammelbezeichnung für zahlreiche Möglichkeiten durch Nutzung von Polysemie, Homonymie. Das Ziel ist humoristische, satirische, komische Effekte zu erzielen (Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft.)