Добавил:
Upload Опубликованный материал нарушает ваши авторские права? Сообщите нам.
Вуз: Предмет: Файл:
учебн._пособ._Точилина[1].doc
Скачиваний:
1
Добавлен:
22.01.2020
Размер:
1.6 Mб
Скачать

22. Frau Klein – sie ist Pharmazeutin – findet, dass diese Rezepte eine hervorragende erste Hilfe sind. Was wissen Sie schon, was ist neu für Sie?

Verbrennungen

Verbrennungen oder Brandwunden kann man gut mit kaltem Wasser kühlen. Solange ins kalte Wasser halten, bis der Schmerz weniger wird.

Geriebene Kartoffel: 1 Kartoffel schälen, reiben und dick auf die verbrannte Stelle streichen. Längere Zeit einwirken lassen.

Zahnschmerzen

Etwas Watte mit Schnaps tränken und in den schmerzenden Zahn stecken. Mehrmals neu tränken.

Halsschmerzen

Sehr wirksam ist der Kartoffelstrumpf. Einen Strumpf mit 2 – 3 frisch gekochten und zerstampften Pellkartoffeln füllen. Um den Hals herum legen und dort lassen, solange die Kartoffeln heiβ sind.

Schlaflosigkeit

Ein gutes Schlafmittel für die Kleinen ist heiβe Milch mit 1 EL aromatischem Honig. 1 groβes Glas davon wird am besten eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen getrunken.

Insektenstiche

Insektenstiche werden am besten mit Knoblauch eingerieben. Insektenstiche werden auf dem Lande sehr einfache behandelt: Sie werden mit Harn eingerieben. Diese Therapie befremdet vielleicht einen Stadtmenschen, ist aber eine ganz hervorragende erste Hilfe.

23. Es gibt unterschiedliche Behandlungsmethoden. Lesen Sie den folgenden Text und erzählen Sie, wie dieser Arzt den Patienten behandelt. Gefährliche Schmerzen

Herr Müller hat Halsschmerzen und geht zum Arzt. Der Arzt untersucht ihn gründlich. Herr Müller muss lange „Aaaa…“ sagen. Schlieβlich sagt ihm sein Arzt: „Ihre Mandeln sind sehr entzündet. Das Beste ist, wir nehmen sie nächste Woche heraus.“

Herr Müller erholt sich nach der Operation blendend. Aber nach einem halben Jahr hat er immer wieder Bauchschmerzen. Die Schmerzen kommen immer an derselben Stelle, rechts. Schlieβlich kann er Schmerzen nicht mehr aushalten, und er geht zum Arzt.

„Ihr Blinddarm ist entzündet, der muss raus“, sagt der Arzt und ruft sofort die Klinik an, ob ein Bett frei ist. Und am nächsten Tag schon ist Herr Müller seinen Blinddarm und die Schmerzen los.

Ein paar Monate später kommt Herr Müller wieder zu seinem Arzt. Sehr zögernd entschlieβt er sich, dem Arzt zu sagen, was ihm fehlt.

„Na, Herr Müller, was ist denn los? Was haben Sie denn?“

„Wissen Sie, Herr Doktor, ich traue mich kaum, es Ihnen zu sagen: Ich habe Kopfschmerzen!“

Text 4. Dr. Hartungs Sprechstunde

Der Dozent Oberarzt Dr. Hartung saß am Steuer seines roten Autos. Er überquerte den großen Platz an der Oper und bog nach rechts in das Viertel der Universitätsklinik ab. Er ließ den Wagen auf der Straße stehen und betrat die Klinik. Der Pförtner grüßte, zwei Pfleger fuhren einen Kranken in den Aufzug. Hartung eilte in sein Dienstzimmer. Er wusch sich die Hände, zog den weißen Kittel an und ging ins Erdgeschoß, wo er von fünfzehn Uhr fünfzehn an seine Sprechstunde in der Poliklinik hatte.

Das Wartezimmer war voller Patienten. Es waren wirklich sehr viele Kranke da. Daran war das herbstliche feuchtkalte Wetter schuld.

Als erster betrat das Sprechzimmer ein junger Mann.

„Nehmen Sie bitte Platz! Was fehlt Ihnen?“ wendete sich der Arzt an den Patienten.

„Sonntags bin ich auf dem Lande bei meinen Verwandten gewesen und habe mich erkältet. Ich habe Husten, Schnupfen, und das Schlucken tut mir weh."

„Haben Sie Ihre Temperatur gemessen?"

„Ja, ich habe Fieber, 37,5 am Morgen und 38,6 am Abend."

„Machen Sie den Oberkörper frei. Bitte, tief atmen! Noch tiefer atmen. Halten Sie den Atem an."

„Doktor, was fehlt mir?"

„Sie haben sich eine Erkältung zugezogen. Es ist nichts von Bedeutung, trotzdem müssen Sie doch einige Tage das Bett hüten. Ich verschreibe Ihnen eine Mixtur gegen den Hu­sten. Und hier haben Sie Tabletten, das ist ein Mittel gegen Fieber. Was sind Sie von Beruf?"

„Ich bin Arbeiter und Fernstudent." „Ich stelle Ihnen einen Krankenschein für drei Tage aus". Einer nach dem anderen betraten die Patienten das Sprech­zimmer Dr. Hartungs. Er fragte, betastete, behorchte, beklopf­te, verschrieb Arzneien, verordnete Bettruhe und Diät.

Als eine der letzten betrat eine Frau das Sprechzimmer. Sie hatte längere Zeit in der Station Dr. Hartungs gelegen. Es war eine schmächtige fünfzigjährige Frau mit tief liegenden Augen und schmalen blassen Lippen.

„Frau Märten, will es denn immer noch nicht besser werden?“, fragte Dr. Hartung.

„Immer dasselbe, Herr Doktor. Das Herz macht mir zuschaffen.“

Er untersuchte die Patientin. Das Herz war schlecht. Wie sollte er der Frau helfen? In diesem Fall helfen keine Tropfen. Vor einem Vierteljahr war ihr einziges Kind von einem Auto überfahren worden... Seitdem ist die Frau krank.

„Frau Märten, ich verschreibe Ihnen keine Pillen. Ich er­zähle Ihnen eine Geschichte. Wollen Sie?"

Die Frau nickte, und er erzählte ihr von der Mutter, die vier Söhne geboren und drei Söhne und den Vater der Söhne im Krieg verloren hatte. Den dritten, den neunjährigen, hatte vor ihren Augen ein „Tiger"-Panzer zermalen. Und vor mei­nen Augen, dachte er. Meinen Bruder Dieter, den jüngsten... Es ergriff die Frau. „Aber“, sagte sie, „sie hat ja einen Sohnbehalten. Und ich...“

„Frau Märten", sagte Dr. Hartung, „in unserer Klinik gibt es Kinder, die eine Mutter brauchen. Wenn Sie wollen, gehe ich einmal mit Ihnen hin; wir sehen uns die Kinder an...“

Die Frau schwieg. Er drang nicht weiter in sie, er setzte sich hinter den Schreibtisch und sagte beiläufig: „Ich habe hier einen Kurplatz in Bad Liebenstein. Ich denke, es täte Ihnen gut.

Die Frau antwortete nichts. Sie nahm ihre Handtasche vom Stuhl, ihre Lippen waren noch blasser als zuvor. Sie gab ihm die Hand. „Auf Wiedersehen, Herr Doktor."

Es verstrichen seit diesem Herbsttag einige Monate. Eines Tages wurde Dr. Hartung gebeten, die Poliklinik-Sprechstun­de der großen Spinnerei im Osten der Stadt zu übernehmen. Er fuhr in die Spinnerei und fand nur wenige Patienten vor. Der schwierigste Fall war eine Reinemachefrau mit einem Bronchialkatarrh.

Am Werkausgang traf er Frau Märten. Ihr Herz machte ihr manchmal auch jetzt zu schaffen. Aber sie hatte klare Augen und eine feste Stimme. Sie arbeitete nicht mehr an der Maschine, sondern in der Kinderkrippe des Betriebs.

Hartung musste mit ihr in den schattigen Garten zwischen Kindergarten und Krippe hinübergehen und sich „ihr“ Kind ansehen, das sie sich auf seinen Rat adoptiert hatte. Es war ein Mädchen mit roten Backen und schwarzem Lockenhaar.

Alles war in bester Ordnung. Hartung freute sich über Frau Märten und mit ihr über das Kind.

Textaufgabe

Erzählen Sie den Text nach.