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22. Transkription der Hörtexte

Modelltest: HV2 (Glienicke S., Katthagen K.-M. TestDaF: Oberstufenkurs mit Prüfungsvorbereitung. - Max Hueber Verlag: Ismanning, 2007. – S. 142)

Willkommen zur heutigen Ausgabe von „Campuszeit". Ich begrüβe Herrn Professor Landfried, den neuen Rektor der Hochschulkonferenz der Bundesrepublik, ganz, herzlich. Willkommen, Herr Professor! Herr Professor Landfried hat in den ersten Wochen seiner Amtszeit bereits mit einigen Ideen auf sich aufmerksam gemacht, die man so bis jetzt noch nicht aus den Reihen der Professoren gehört hat. Zwei Stichworte sind hier „Bürokratie" und „Qualität" an deutschen Unis.

Herr Professor Landfried, einer der Punkte in der Diskussion um die Qualität der deutschen Unis ist die Evaluation, also die Bewertung der Lehre. Wie sieht denn eine effektive Bewertung aus?

Na ja, so wie sie auch in anderen Ländern bereits anzutreffen ist. In Amerika oder auch in England, Frankreich und den Niederlanden finden solche Bewertungen schon seit vielen Jahren statt. Dabei spielen Peer-groups eine Rolle, also Leute, die aus dem Wissenschaftsbereich kommen, die aber nicht an der Einrichtung arbeiten, die bewertet wird. Sie prüfen die Qualität sowohl der Lehrinhalte und die Qualität der Abschlüsse. Dazu kommt noch eine Bewertung durch die Studierenden, die am besten beurteilen können, wie die Inhalte vermittelt werden. Ebenso wichtig ist die spätere Absolventenbefragung, weil daraus hervorgeht, ob die Leute, die auf der Hochschule waren, mit dem, was sie dort gelernt haben, im Berufsleben auch etwas anfangen können. Zunächst mal scheint es wichtig, dass die Ergebnisse dieser Bewertungen auch veröffentlicht werden ... In einer knappen, zusammengefassten Form wird man sie auch veröffentlichen können. Die Evaluation hat aber auch den Zweck, die Kommunikation in den einzelnen Einrichtungen selber zu fördern. Der Vorgang der Selbstprüfung ist umso erfolgreicher, je weniger die allgemeine Öffentlich­keit daran beteiligt ist.

Sollte die Evaluation von Professoren an finanzielle Sanktionen geknüpft sein?

Zunächst einmal muss jeder, der positiv bewertet wird, erfahren, dass er positiv bewertet worden ist. Das geschieht ja in einigen Bundesländern dadurch, dass Preise an die Professoren verliehen werden, die am besten lehren. Das würde ich mir für ganz Deutschland wünschen. Wird aber bei einer Bewertung festgestellt, dass es in einem Fach besonders schlecht aussieht, wird man diesen Leuten dies deutlich sagen müssen. Dann bekommen sie zwei Jahre Zeit dies zu ändern. Wenn die Situation dann immer noch nicht besser geworden ist, muss die Hochschulleitung Konsequenzen ziehen. Das heißt der Studiengang wird entweder geschlossen, oder er erleidet finanzielle Einbußen. Diese trifft dann natürlich die Professoren und deren Einrichtungen besonders hart, die am schlechtesten abge­schnitten haben.

Ist es nicht auch ein Problem, dass Professoren Beamte auf Lebenszeit sind? Damit sind sie z.B. unkündbar, unabhängig von der Qualität ihrer Lehre. Auch ihr Verdienst kann nicht flexibel gehandhabt werden.

Nun, ich würde mir eine Bewegung in eine Richtung wünschen, wie wir sie in anderen europäischen Ländern sehen, wo es die staatliche Bürokratie entweder gar nicht gibt - Beispiel England - oder wo sie in einer Form existiert, die den Hochschulen ein hohes Maß an Autonomie gestattet - Beispiel Polen. Das bedeutet aber, dass man davon abkommt, dass deutsche Professoren immer Lebenszeitbeamte sind, die umso mehr verdienen, je älter sie sind.

Bei Ihren Kollegen werden Sie sich damit aber nicht nur Freunde schaffen, denn die haben schließlich viele fahre an der Uni verbracht, um dann hoffentlich einmal eine lebenslange Anstellung zu bekommen. Das ist ja genau der Punkt. Das muss alles schneller gehen: Wenn jemand spätestens mit 24 das Diplom hat, dann kann er mit 27 seine Promotion fertig haben. Dann muss er noch ein paar Publikationen herausbringen und ist bereits mit 30 „Professor auf Zeit". Im Moment dauert alles viel zu lange bis die jungen Wissenschaftler selbstständig arbeiten können.

Und inwieweit sind die Studenten Nachfrager, die durch ihre Nachfrage auch den Wert einer Uni oder eines Fachbereichs bestimmen?

Zur Zeit haben sie diese Macht nicht, auch weil sie nichts für das Studium zahlen. Wie das später sein wird, will ich mal offen lassen. Studenten sind aber vor allem uns anvertraute junge Leute, um die wir uns kümmern müssen. Wir sollten sie auch heute schon als unsere Mandanten oder Kunden betrachten.

Herr Professor Landfried, ich bedanke mich herzlich für das Gespräch und ich wünsche Ihnen Erfolg bei Ihrer neuen Tätigkeit. Vielen Dank.

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