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Welcome to Campus Germany

In Stuttgart zeigt ein Pilotprojekt von Studentenwerk und Akademischem Auslandsamt, wie gut Gastfreundschaft an einer deutschen Uni sein kann

Ein bisschen aufgeregt ist Barba­ra Maninetti natürlich. In wenigen Minuten wird ihr Flugzeug im fer­nen Stuttgart landen. Aber Angst vor der Fremde hat die 23-jähri­ge Austauschstudentin aus Ita­lien eigentlich nicht. Sie weiß, dass sie sich gleich im Terminal nicht allein durchfragen muss. Denn Martin Braun, ein Student aus der Neckarstadt, wird sie abholen und ihr bei den ersten Fragen zur Seite stehen. Noch kennen sich die beiden allerdings nicht. Arrangiert hat das „Rendez-Vous“ das Akademische Aus­landsamt, das im September ver­gangenen Jahres zusammen mit dem Stuttgarter Studentenwerk ein „Patenprogramm für interna­tionale Studierende“ ins Leben gerufen hat. Dabei unterstützen einheimische Studierende die neu immatrikulierten ausländi­schen Kommilitonen bei allem, was besonders in der Anfangs­zeit eines Auslandsaufenthaltes schwierig ist.

Und schwierig ist zunächst vor allem der Umgang in der fremden Sprache. „Ich war froh zu wissen, dass Martin gut Italienisch spricht“, erzählt Barbara Mani­netti. Wahrscheinlich hat sie die anfänglichen Stolpersteine nur mit Hilfe ihres „Paten“ gemeis­tert. Schon die vielen Behörden­gänge waren ein abenteuerliches Kapitel für sich. Nicht nur, dass Einwohnermeldeamt und Auslän­derbehörde erst einmal gefunden werden mussten. Spätestens das Ausfüllen der Formulare wäre wohl ohne Martins Hilfe unmöglich gewesen.

Auch die 23-jährige Pia Andersson aus Schweden hat von dem Stuttgarter Patenschaftsprogramm schon kräftig profitiert. „Es war ein gutes Gefühl zu wissen: Ich komme ins Ausland und es ist jemand da, es gibt eine Person, mit der ich in den ersten Tagen reden, die ich anrufen kann“, erinnert sich Pia Andersson. Auch sie betont aber die Wichtigkeit des Organisatorischen. Wenn die Frage der richtigen Studienge­staltung nicht schnell geklärt ist, können ausländische Studieren­de leicht ins Hintertreffen gera­ten. Darum achtet das Akademi­sche Auslandsamt darauf, dass die Paten hinsichtlich ihres Studienfachs zu ihren Schützlingen „passen“. Man läuft sich einfach häufiger über den Weg, wenn man das Gleiche studiert.

Auch Martin Braun hat einmal eine Zeit lang im Ausland stu­diert. Daher weiß er aus eigener Erfahrung: Organisations- und Orientierungsprobleme gibt es in einem fremden Land reichlich. Trotzdem hat ihn das Akademi­sche Auslandsamt für die Behör­dengänge hierzulande vorberei­tet: Wo sind die wichtigsten Anlaufstellen für ausländische Studierende? Wo könnten even­tuell Probleme auftauchen? Wenn die „Hilfseinsätze“ gelaufen sind - monatlich sind etwa fünf „Ein­zelstunden“ dafür vorgesehen -, wird Rücksprache gehalten: Hat alles geklappt oder gab es Schwierigkeiten? Oft wird auch die Frage diskutiert, wie weit man bei der Unterstützung der „Pa­tenkinder“ eigentlich gehen soll­te. Martin Braun bringt es auf die Formel: „Wir geben Anleitungen zur Selbsthilfe.“

Letztlich ist der Aufbau von persönlichen Kontakten das Wich­tigste. Nur so kann eine Integra­tion in das studentische Leben gelingen. Mit zum Patenprogramm gehören daher monatlich fünf „Gruppenstunden“, die der Frei­zeitgestaltung gewidmet sind. Auch die Stuttgarter Cafes und Kneipen wollen ja kennen gelernt sein.

Mittlerweile können sich Pia und Barbara sogar vorstellen, länger als ein Jahr in Deutschland zu bleiben. „Alle sind sehr freundlich hier“, hat Barbara festgestellt. Sie musste sogar ihr Klischee vom kühlen Deutschen ablegen, Auch Pia fühlt sich wohl in Stuttgart. „Aber wenn ich wieder zu Hause in Schweden bin“, kündigt sie schon an, „möchte ich auch mal Patin für deutsche Studierende sein.“ Das ist ja auch ein Aspekt des Stuttgarter Patenschaftsprogramms: Die guten Erfahrungen eines Studienaufenthaltes Deutschland sollen zurück im Heimatland getragen werden. Bei Barbara und Pia ist dieses Kon­zept wohl aufgegangen.

(Andreas Köster, academix)

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