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Geschlechtssprechhandlungen von Tannen.docx
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3.4 Kritik

Wenn D. Tannen die Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Strategien in der Interaktion mit Theorie der verschiedenen Welten erklärt, vermeidet sie es aber, nach S. Trömel–Plötz Meinung (2004), beobachtbare Unterschiede im ihren Gesprächsstil „instinktiven“ Unterschieden zwischen Frauen und Männern zuzuschreiben, wie Jespersen (1925) es tat. Zum Beispiel erklärt sie die männliche Sprechhandlung so: „Der Kern der Sache ist, dass sie uns einfach so behandeln, wie sie es tun, weil wir Frauen sind“ (Trömel-Plötz 2004: 29).

Gegen den Ausgangspunkt von verschiedenen Welten ist auch D. Cameron (“The Myth of Mars and Venus: Do men and women really speak different languages?”), die behauptet, dass man die geschlechtsorientierte Stereotypen vermeiden muss, weil es auch viele Ähnlichkeiten zwischen den Geschlechter gibt. A. Freed (1992) beschuldigt D. Tannen für ihre Theorie der Unterschieden auch, weil sie im Gegenteil die Ähnlichkeiten zwischen den Geschlechtern entdeckt. Sie fokussiert sich auf symmetrische Rede/ linguistisches Handeln zwischen den Freunden von beiden Geschlechtern. Zum Beispiel können die Frauen sich ebenso wie Männer benehmen, nicht weil sie wirklich ähnlich sind, sondern weil sie als kraftlose soziale Gruppe dieselbe Strategie wie Männer verfolgen und ihre Weise und Schätzung kopieren (vgl. Baron/Kotthoff 2001/ Freed 1992).

Ein anderes Beispiel der Nichtübereinstimmung bringt N. Smith–Hefner (1988). Sie bestätigt, dass sogar sehr weibliches Benehmen, solches wie höffliche Rede, eigentlich nicht sehr weiblich ist. In Japan, zum Beispiel, hat sie beobachtet, dass die Frauen mehr im Familienkreis mehr höfflich als Männer sind, aber in Öffentlichkeit sind doch die Männer, wer sich höfflicher benehmen (vgl. Smith–Hefner 1988/Baron/ Kotthoff 2001).

Das Fazit daraus ist es, dass die Frage der geschlechtsspezifischen Interaktion immer noch strittig bleibt und von allen Aspekten beobachtet werden muss. Was unbestreitbar bleibt, ist es, dass der Beitrag von D. Tannen in der linguistische Forschung ein der wichtigsten ist. D. Tannen kombiniert sowohl psychologische als auch soziolinguistische Untersuchungen, was das Problem der Interaktion zwischen Männern und Frauen von verschiedenen Seiten betrachten lässt, während die Soziolinguistik mehr auf rein linguistischen und sprachlichen Faktoren spezialisiert.

  1. Schlussfolgerung.

Soziolinguistik ist eine selbständige Teildisziplin der Linguistik, die sich mit dem gesellschaftlichen Kontext des Sprachgebrauchs beschäftigt. Die Normen und Varietäten der Kommunikation zwischen den Geschlechtern treten in der Kompetenz von Genderlinguistik, einem Bereich der Soziolinguistik ein.

Die Rolle des sozialen Faktors „Geschlecht“ wird in verschiedenen Konzepten unterschiedlich geschätzt: im Ansatz des „Doing gender“ ist Geschlecht als Ergebnis der Sozialisation gemeint, wo geschlechtsspezifische Kommunikation mit dem sprachlichen Verhalten bedingt ist; Frauenforschung zieht in Betracht diskriminierte Rolle der Frauen in der Kommunikation. Für vorliegende Arbeite war die Konzeption der verschiedenen Welten von D. Tannen von größten Interesse.

Die Besonderheiten der Kommunikation zwischen den Geschlechtern wurden von zwei Aspekten betrachtet: kommunikativen und sprachlichen. Während das Interesse der Forschung im Feld „Soziale Interaktion“ mehr an rein linguistischer Ebene liegt, lassen es die Untersuchungen von D. Tannen zu, die kommunikativen Strategien von Männern und Frauen in vollem Umfang zu verfolgen.

D. Tannen bestimm zwei wichtige Merkmale der geschlechtsspezifischen Sprechhandlung: die Rede von Männer ist mit Status und Unabhängigkeit bedingt, während von Frauen umgekehrt – mit Intimität und Bindung. Die ersten Gründen dafür nennt D. Tannen verschiedene sprachliche Welten, in denen Mädchen und Jungen wachsen. Die ersten lernen „weibliche“ Sprache um nicht für Unfraulichkeit kritisiert werden, die Jungen müssen auch ihre Kräfte in Wettbewerben beweisen, um nicht für „Mädchen“ zu gelten.

Die sprachlichen Handlungen unterscheiden sich in kommunikativen Situationen. Beim privaten Sprechen benehmen sich Frauen mehr offen und bei problematischen Situationen nur Verständnis brauchen, während Männer beim Sprechen meistens die Antworten auf bestimmte Fragen brauchen und beim Streitfall eine Lösung des Problems suchen. Bei öffentlicher Rede benehmen sich Männer sicherer und dominant, sogar wenn sie keine Experten in bestimmtem Bereich sind: sie sprechen mehr und länger. Die Frauen übernehmen die Rolle der Zuhörerin bei Gruppengespräche. Auf der rein sprachlichen Ebene wird das Begreifen der Zustimmung „Ja“ anders geschätzt, die Vorschläge werden anders angeboten: Männer bevorzugen die Befehlsformen, während Frauen die Konjunktivformen benutzen. So ist es offensichtlich, dass die Kommunikationsziele und Kommunikationswege sich auch unterscheiden, deshalb muss das Kommunikationsmodell von S. Hall diese wesentlichen Unterschiede berücksichtigen, denn ohne die Berücksichtigung der geschlechtsspezifischen Unterschieden kann und ist relativ oft die Kommunikation zwischen Frauen und Männern nicht erfolgreich.

Trotzt der Kritik hat Tannens Theorie viele Nachfolger, die diese Richtung entwickeln. Die vorliegende Untersuchung ist in Rahmen dieser Arbeit beschränkt. Die weitere Forschung der Theorie „verschiedenen Welten“ kann sich konkret auf einem bestimmten Aspekt der Interaktion zwischen den Geshlechtern spezialisieren, zum Beispiel öffentliches Reden in geschlechtsgemischten Gruppen.

Literaturverzeichnis

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1 „Du kannst mich einfach nicht verstehen: Warum Männer und Frauen aneinander vorbeireden“ D. Tannen 1991.

2 Deborah Cameron weist auf Saussure’ sprachwissenschaftliche Studium hin, indem langue als abstraktes sprachliches System und parole als konkrete Rede gelten.

3 Begriffe performance und competence sind von Noam Chomsky eingeführt, wo der Erste bezeichnet, was man abstrakt weiß und der Zweite – was man tut.

4 Bei D. Cameron ist als „sex difference“ bezeichnet

5 „language and gender“ als „language and sex

6 Geschlechtsspezifische Sprachen nach D. Tannen (1991: 40)

7 keiner der anwesenden männlichen Wissenschaftler sagte etwas Analoges, obwohl sie sicher nicht alle für Kunst zuständig waren, ergänzt S. Trömel-Plötz (1996)

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