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Лесной царь

Кто скачет, кто мчится под хладною мглой?

Ездок запоздалый, с ним сын молодой.

К отцу, весь издрогнув, малютка приник;

Обняв, его держит и греет старик.

«Дитя, что ко мне ты так робко прильнул?» —

«Родимый, лесной царь в глаза мне сверкнул:

Он в темной короне, с густой бородой». —

«О нет, то белеет туман над водой».

«Дитя, оглянися; младенец, ко мне;

Веселого много в моей стороне:

Цветы бирюзовы, жемчужны струи;

Из золота слиты чертоги мои».

«Родимый, лесной царь со мной говорит:

Он золото, перлы и радость сулит». —

«О нет, мой младенец, ослышался ты:

То ветер, проснувшись, колыхнул листы».

«Ко мне, мой младенец; в дуброве моей

Узнаешь прекрасных моих дочерей:

При месяце будут играть и летать,

Играя, летая, тебя усыплять».

«Родимый, лесной царь созвал дочерей:

Мне, вижу, кивают из темных ветвей». —

«О нет, все спокойно в ночной глубине:

То ветлы седые стоят в стороне».

«Дитя, я пленился твоей красотой:

Неволей иль волей, а будешь ты мой». —

«Родимый, лесной царь нас хочет догнать;

Уж вот он: мне душно, мне тяжко дышать».

Ездок оробелый не скачет, летит;

Младенец тоскует, младенец кричит;

Ездок погоняет, ездок доскакал...

В руках его мертвый младенец лежал.

Переклад В. Жуковського

Der Fischer

Das Wasser rauscht', das Wasser schwoll, Ein Fischer saß daran, Sah nach dem Angel ruhevoll, Kühl bis ans Herz hinan. Und wie er sitzt, und wie er lauscht, Teilt sich die Flut empor; Aus dem bewegten Wasser rauscht Ein feuchtes Weib hervor.     Sie sang zu ihm, sie sprach zu ihm: "Was lockst du meine Brut Mit Menschenwitz und Menschenlist Hinauf in Todesglut? Ach wüßtest du, wie's Fischlein ist So wohlig auf dem Grund, Du stiegst herunter, wie du bist, Und würdest erst gesund.     Labt sich die liebe Sonne nicht, Der Mond sich nicht im Meer? Kehrt wellenatmend ihr Gesicht Nicht doppelt schöner her? Lockt dich der tiefe Himmel nicht, Das feuchtverklärte Blau? Lockt dich dein eigen Angesicht Nicht her in ew'gen Tau?"     Das Wasser rauscht', das Wasser schwoll, Netzt' ihm den nackten Fuß; Sein Herz wuchs ihm so sehnsuchtsvoll, Wie bei der Liebsten Gruß. Sie sprach zu ihm, sie sang zu ihm; Da war's um ihn geschehn: Halb zog sie ihn, halb sank er hin, Und ward nicht mehr gesehn.

Die Lyrik von Heinrich Heine

I ch weiß nicht, was soll es bedeuten, Dass ich so traurig bin; Ein Märchen aus alten Zeiten, Das kommt mir nicht aus dem Sinn.

 

Die Luft ist kühl und es dunkelt, Und ruhig fließt der Rhein; Der Gipfel des Berges funkelt Im Abendsonnenschein.  

Die schönste Jungfrau sitzet Dort oben wunderbar, Ihr goldnes Geschmeide blitzet, Sie kämmt ihr goldenes Haar.

Sie kämmt es mit goldenem Kamme, Und singt ein Lied dabei; Das hat eine wundersame, Gewaltige Melodei.  

Den Schiffer im kleinen Schiffe Ergreift es mit wildem Weh; Er schaut nicht die Felsenriffe, Er schaut nur hinauf in die Höh'.  

Ich glaube, die Wellen verschlingen Am Ende Schiffer und Kahn; Und das hat mit ihrem Singen Die Lorelei getan.

_______________________________

Der Brief, den du geschrieben,

Er macht mich gar nicht bang;

Du willst mich nicht mehr lieben,

Aber dein Brief ist lang.

 

Zwölf Seiten, eng und zierlich!

Ein kleines Manuskript!

Man schreibt nicht so ausführlich,

Wenn man den Abschied gibt.

Меня совсем не испугало

письмо, которое тобой

написано. Любви не стало –

ты пишешь – вдруг ушла любовь.

 

Все на двенадцати страницах –

не дрогнула твоя рука –

Но для того, чтобы проститься

Записка будет коротка.

________________________

Du bist wie eine Blume,

So hold und schön und rein;

Ich schau dich an, und Wehmut

Schleicht mir ins Herz hinein.

 

Mir ist, als ob ich die Hände

Aufs Haupt dir legen sollt,

Betend, dass Gott dich erhalte

So rein und schön und hold.

_______________________________________

Ты как цветок прекрасный

Мила, ясна, чиста,

Но в сердце не напрасно

Ко мне стучит тоска.

 

Молитву что есть силы

Я Богу воздаю:

Быть ясной и красивой,

Хранить тебя молю.

Wenn zwei von einander scheiden,

So geben sie sich die Händ,

Und fangen an zu weinen,

Und seufzen ohne End.

 

Wir haben nicht geweinet,

Wir seufzten nicht Weh und Ach!

Die Tränen und die Seufzer,

Die kamen hintennach.

Когда расстаются двое –

Печаль не сгоняют с лица,

И руку сжав рукою

Вздыхают без конца.

 

Но наше расставанье

Прошло без грустных речей,

А слезы и страданье

Пришли потом, поздней.

___________________________________

Im wunderschönen Monat Mai, Als alle Knospen sprangen, Da ist in meinem Herzen Die Liebe aufgegangen.   Im wunderschönen Monat Mai, Als alle Vögel sangen, Da hab ich ihr gestanden Mein Sehnen und Verlangen.

***

Wenn ich in deine Augen seh', So schwindet all mein Leid und Weh; Doch wenn ich küsse deinen Mund, So werd' ich ganz und gar gesund.   Wenn ich mich lehn' an deine Brust, Kommt's über mich wie Himmelslust; Doch wenn du sprichst: "Ich liebe dich!" So muss ich weinen bitterlich.

***

Ich will meine Seele tauchen

In den Kelch der Lilie hinein;

Die Lilie soll klingend hauchen

Ein Lied von der Liebsten mein.

Das Lied soll schauern und beben

Wie der Kuß von ihrem Mund,

Den sie mir einst gegeben

In wunderbar süßer Stund.

***

Es stehen unbeweglich

Die Sterne in der Höh

Viel tausend Jahr, und schauen

Sich an mit Liebesweh.

Sie sprechen eine Sprache,

Die ist so reich, so schön;

Doch keiner der Philologen

Kann diese Sprache verstehn.

Ich aber hab sie gelernet,

Und ich vergesse sie nicht;

Mir diente als Grammatik

Der Herzallerliebsten Gesicht.

***

Sie saßen und tranken am Teetisch,

Und sprachen von Liebe viel.

Die Herren, die waren ästhetisch,

Die Damen von zartem Gefühl.

Die Liebe muss sein platonisch,

Der dürre Hof rat sprach.

Die Hofrätin lächelt ironisch,

Und dennoch seufzet sie: Ach!

Der Domherr öffnet den Mund weit:

Die Liebe sei nicht zu roh,

Sie schadet sonst der Gesundheit.

Das Fräulein lispelt: Wieso?

Die Gräfin spricht wehmütig:

Die Liebe ist eine Passion!

Und präsentieret gütig

Die Tasse dem Herren Baron.

Am Tische war noch ein Plätzchen;

Mein Liebchen, da hast du gefehlt.

Du hättest so hübsch, mein Schätzchen,

Von deiner Liebe erzählt.

***

Wenn ich an deinem Hause

Des Morgens vorübergeh,

So freut's mich, du liebe Kleine,

Wenn ich dich am Fenster seh.

Mit deinen schwarzbraunen Augen

Siehst du mich forschend an:

Wer bist du, und was fehlt dir,

Du fremder, kranker Mann?

„Ich bin ein deutscher Dichter,

Bekannt im deutschen Land;

Nennt man die besten Namen,

So wird auch der meine genannt.

Und was mir fehlt, du Kleine,

Fehlt manchem im deutschen Land;

Nennt man die schlimmsten Schmerzen,

So wird auch der meine genannt.

***

Still ist die Nacht, es ruhen die Gassen,

In diesem Hause wohnte mein Schatz;

Sie hat schon längst die Stadt verlassen,

Doch steht noch das Haus auf demselben Platz.

Da steht auch ein Mensch und starrt in die Höhe,

Und ringt die Hände vor Schmerzensgewalt;

Mir graut es, wenn ich sein Antlitz sehe —

Der Mond zeigt mir meine eigne Gestalt.

Du Doppelgänger! du bleicher Geselle!

Was äffst du nach mein Liebesleid,

Das mich gequält auf dieser Stelle,

So manche Nacht in alter Zeit?

***

Gekommen ist der Maie,

Die Blumen und Bäume blühn,

Und durch die Himmelsbläue

Die rosigen Wolken ziehn.

Die Nachtigallen singen

Herab aus der laubigen Höh,

Die weißen Lämmer springen

Im weichen grünen Klee.

Ich kann nicht singen und springen,

Ich liege krank im Gras;

Ich höre fernes Klingen,

Mir träumt, ich weiß nicht was.

***

Der Schmetterling ist in die Rose verliebt,

Umflattert sie tausendmal,

Ihn selber aber, goldig zart,

Umflattert der liebende Sonnenstrahl.

Jedoch, in wen ist die Rose verliebt?

Das wüßt ich gar zu gern.

Ist es die singende Nachtigall?

Ist es der schweigende Abendstern?

Ich weiß nicht, in wen die Rose verliebt;

Ich aber lieb euch all:

Rose, Schmetterling, Sonnenstrahl,

Abendstern und Nachtigall.

***

Es war ein alter König,

Sein Herz war schwer, sein Haupt war grau;

Der arme alte König,

Er nahm eine junge Frau.

Es war ein schöner Page,

Blond war sein Haupt, leicht war sein Sinn;

Er trug die seidne Schleppe

Der jungen Königin.

Kennst du das alte Liedchen?

Es klingt so süß, es klingt so trüb!

Sie mussten beide sterben,

Sie hatten sich viel zu lieb.