Tante liebt Märchen

Am Abend klingelt das Telefon und ich höre die helle Stimme meiner Tante: „Ich komme am Sonntag, aber macht euch keine Umstände!'

Wir aber wissen Bescheid. Sophie holt Papier und Füller. Wir setzen uns an den Küchentisch. Was brauchen wir? Fleisch, Eier, Gurken, Petersilie, Schinken, Wurst, Käse, Salate, Toastbrot, Obst (möglichst Apfelsinen), Eis. Hoffentlich vergessen wir nichts. Eine Büchse Champignons haben wir auch.

Sophie kauft ein, ich helfe tragen. Am Sonnabendvormittag bereiten wir alles so zu, wie die Tante es liebt.

Sophie macht Wiener Schnitzel nach dem Kochbuch. Jede Kleinigkeit muss stimmen. Ich decke den Tisch im Wohnzimmer: auf dem weißen Tischtuch liegen Bestecke und stehen Teller.

Jetzt stelle ich die Gläser, lege schöne Servietten auf die Teller. Ich denke dabei an die Tante. Ich darf das Geschenk für sie nicht vergessen! Das Märchenbuch!

Alles ist fertig. Jetzt kann sie kommen. Auch Sophie hat ein paar Minuten frei und kann sich zurechtmachen.

Es klingelt. Es kann nur die Tante sein. Ich öffne die Wohnungstür. Vor uns steht Tante Marie und ruft Sophie zu: „Ach, wie siehst du wieder schön aus".

Wir führen die Tante ins Zimmer. Da bringt Sophie schon die Suppe. Es ist eine Champignonsuppe. Die Tante löffelt los. Das Wiener Schnitzel ist eine große Überraschung. „Kinder, ist es bei euch schön!" sagt die Tante. Sophie gibt ihr ein besonders schönes Stück Fleisch, dazu neue Kartoffeln. „Ja, nur noch eins", sagt die Tante. Sie lebt nach der Diät. Die Tante wird lebhhaft, erzählt von der Tochter. Ich lege ihr noch etwas Salat. Sie protestiert zuerst, aber dann wird ihr Protest schwächer... Sophie bietet starken Kaffee zum Eis an. Zur nächsten Tasse Kaffee bringt Sophie eine große schöne Obsttorte auf den Tisch. „Köstlich!" ruft die Tante. Sie ist wunderbar vital. Sie geht gern ins Schwimmbad. Nach dem dritten Stück denkt sie an Gymnastik und zeigt uns ein paar Übungen. „So bleibt man jung, Kinder", ruft sie. Die Tante bekommt Appetit auch auf Obst...

Nun ist es Zeit für Tante Marie. Ich schenke ihr das Märchenbuch und laufe Taxi holen.

(Nach H. J. Schädlich „Tante liebt Märchen")

Texterläuterungen

1. ...macht euch keine Umstände-не турбуйтесь, не клопочіться

2. Wir aber wissen Bescheid. - Ми в курсі справ.

3. Champignons [Sampinjors] - шампіньйони

4. DieTantelöffeltlos – Тітонька починає наминати

5. köstlich – дуже смачно

Aufgabe 5. Projekt „Rezepte“

Finden Sie in Zeitschriften, Kochbüchern,… ein Rezept oder schreiben Sie das Rezept Ihrer Lieblingsspeise, Ihrer Spezialität. Präsentieren Sie das Rezept.

Aufgabe 6. Tischregeln

Machen Sie sich mit den Texten bekannt und notieren Sie sich die Tischregeln. Welche Tischregeln kennen Sie noch, schreiben Sie sie auf. Wiederholen Sie dabei die Geschirrnamen. Seien Sie bereit, eine Testarbeit zu schreiben.

Das Benehmen bei Tisch

Jede Mahlzeit soll ein kleines Fest sein, eine angenehme Unterbrechung der Tagesarbeit. Dazu muss man auch sich richtig am Tisch verhalten, um andere nicht zu stören und mit seinem Benehmen und seiner Art zu essen nicht zu behindern. Sie sind zu Gast gekommen. Der Gastgeber bittet die Gäste, Platz zu nehmen. Man darf auch fragen:"Wo kann ich mich hinsetzen?" Aber es ist kein Zeichen guter Erziehung, wenn man sich als Besucher den schönsten Platz sucht und sich dort hinsetzt.

In Gaststätten geht ein Herr zwar voran, um einen freien Tisch zu suchen, doch überläßt er der Dame die Wahl des Platzes am Tisch.

Am Tisch sitzt man gerade. Es ist unschön, die Ellbogen auf den Tisch zu stützen und den Kopf in die Hände zu legen. Man isst nicht zu schnell und hastig. Beim Essen darf man sich unterhalten, nur mit vollem Mund isst man nicht.

Jeder von uns nimmt vom Teller (z.B. den Kuchen) nur das, was ihm am nächsten liegt. Man steht vom Tisch nicht auf, um sich Salz oder Brot zu holen, sondern bittet den Nachbarn. Man muss geräuschlos essen und trinken. Schlürfen und Schmatzen stören andere Leute.